News 28.04.2016, 08:14 Uhr

Apple verkauft erstmals weniger iPhones

Apple muss Umsatzrückgang und Gewinneinbruch vermelden. Weil das zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt geschieht, sind die Anleger überhaupt nicht erfreut.
Am 26. April 2016 begann eine neue Zeitrechnung: Apple musste einen Umsatzrückgang vermelden. Die Konzernerlöse brachen um 12,8 Prozent auf 50,6 Milliarden US-Dollar ein. Der Nettogewinn sank um 22,5 Prozent auf 10,5 Milliarden Dollar. Dafür hauptverantwortlich waren sinkende iPhone-Verkäufe, das musste Apple noch überhaupt nie kommunizieren. Nun aber wurden 16 Prozent oder 10 Millionen Stück weniger verkauft als von Januar bis März im Vorjahr. Die schon seit einiger Zeit schrumpfenden Verkäufe der iPad-Tablets sanken um fast ein Fünftel auf 10,2 Millionen Geräte. Bei den Macs gab es einen Rückgang von 12 Prozent auf gut 4 Millionen verkaufte Computer. Das war erstmals seit Langem schlechter als der chronisch schwache PC-Markt, der im gleichen Zeitraum 10 Prozent verlor.
Schuld an der Entwicklung seien die Dollarstärke und besonders wirtschaftliche Turbulenzen in China gewesen, sagte Apple-Chef Tim Cook. In einem Markt, der für einen Viertel der Umsätze bei Apple verantwortlich ist, brachen die Erlöse um einen Viertel ein. In seiner Aufgabe als CEO versuchte Cook, die Anleger zu beruhigen. Der Smartphone-Markt würde grundsätzlich nicht wachsen, was aber kein Dauerzustand sei. Und auf dem chinesischen Festland habe man umsatzbereinigt nur 7 Prozent Umsatzrückgang verzeichnen müssen. Zudem zeigen die Zahlen, dass Apple in der Service-Sparte mächtig zugelegt hat. iTunes, App-Store und andere Dienste verzeichneten ein Umsatzplus von 20 Prozent und brachten damit erstmals mehr Geld als der Mac.
Die Schönrederei ist allerdings Augenwischerei. Die Resultate sind schlecht und werden es mindestens kurzfristig auch bleiben. Zwar sprach Tim Cook davon, in eine glänzende Zukunft zu schauen, musste allerdings gleichzeitig einen Ausblick abgeben, der weit hinter den Erwartungen zurücklag. Die Anleger überzeugte Cook jedenfalls nicht, nachbörslich fiel die Aktie um 8,5 Prozent, obwohl Analysten bereits gewarnt hatten.
Die Ausschüttungen an die Anleger werden nun um weitere 50 Milliarden Dollar erhöht. Damit summieren sie sich auf 250 Milliarden Dollar.

Fabian Vogt
Autor(in) Fabian Vogt



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