News 02.05.2014, 09:14 Uhr

Kaum weniger XP-Nutzer

Einen Monat nach dem Support-Ende von Windows XP ist das veraltete Betriebssystem immer noch weitverbreitet. Zwar nimmt die Verbreitung ab, jedoch nur geringfügig.
Anfang April endete Microsofts Support für das beliebte Betriebssystem Windows XP. Der fehlende Support stellt für sämtliche XP-Nutzer ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, da Lücken nicht mehr gestopft werden und Angreifer diese in aller Ruhe ausnutzen können. Die Mehrheit der XP-Nutzer scheint das nicht zu beeindrucken. Laut Net Market Share hat Windows XP im April gerade einmal 1,4 Prozent Marktanteil verloren.
Gründe für den grossen Restbestand an Windows XP gibt es verschiedene. Gerade kleinere Unternehmen haben oftmals nicht genügend Geld, um die komplette IT umzurüsten. Das beinhaltet nicht nur den Kauf neuer Rechner und Betriebssysteme. Gerade, wo spezialisierte Software verwendet wird, würde eine neue Version für Windows 7 oder 8 benötigt werden. Diese Software von null auf aufzubauen, kostet viel Geld. Microsoft bietet für solche Fälle spezielle, individuelle Support-Verlängerungen an. Diese sind jedoch teuer.

Eigentor von Microsoft

Bei Privatpersonen gibt es zudem viele, die mit ihren alten Geräten noch zufrieden sind. Gerade Geräte, die im späteren Lebenszyklus von Windows XP gekauft wurden, sind für einfache Aufgaben noch brauchbar. Nur geht es beim Support-Ende von Windows XP nicht um Brauchbarkeit, sondern um Sicherheit. Diese ist im alten Betriebssystem nicht mehr gewährleistet.
Bleibt der Rückgang des Marktanteils von Windows XP konstant, dauert es noch mehrere Jahre, bis XP wirklich irrelevant wird. Microsoft selbst hilft bei der Beschleunigung auch nicht nach. Nachdem vor einigen Tagen eine grosse Sicherheitslücke in Internet Explorer entdeckt wurde, reichte Microsoft «ausnahmsweise» einen Patch für XP-Nutzer nach. Damit festigte sich die Meinung vieler XP-Anhänger, dass Microsoft im Notfall doch hilft und ein Wechsel nicht nötig ist.



Kommentare
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POGO 1104
02.05.2014
...Ich bin der Ansicht dass die neuen Betriebssysteme Windows 8 und 8.1 von Haus aus unsicherer sind als XP SP3, jedenfalls dann wenn die Standard Installation vorgenommen wird mit den empfohlenen Einstellungen von Microsoft.DER Unterschied ist aber, bei den neueren OS werden aufgetauchte Lücken noch gestopft, bei XP ist damit grundsätzlich Ende Feuer.... Zudem laufen beide XP-Geräte bei mir hinter einer Firewall mit Geo -Blocking.Das mag bei DIR vielleicht helfen, wage aber zu behaupten, bei >95% der verbleibenden 0815 XP Usern wird sowas nie in den Einsatz kommen....

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aandima
02.05.2014
DER Unterschied ist aber, bei den neueren OS werden aufgetauchte Lücken noch gestopft, bei XP ist damit grundsätzlich Ende Feuer.... Das mag bei DIR vielleicht helfen, wage aber zu behaupten, bei >95% der verbleibenden 0815 XP Usern wird sowas nie in den Einsatz kommen.... Offenbar hat Microsoft trotzdem nach dem Support Ende nun eine Lücke im Internet Explorer geschlossen. Ich vermute das der Konzern noch eine geraume Zeit wichtige Lücken auch unter XP schliessen wird. An der Technik dazu fehlt es jedenfalls nicht, da Microsoft für diverse Konzerne gegen Bezahlung weiterhin XP- Support leistet. Wer XP bisher nutzte, der griff wohl bereits vor dem Support -Ende zu Firefox oder Chrome, da der IE -Explorer viele Seiten nicht mehr korrekt anzeigt. Natürlich haben Sie recht, viele XP-Nutzer treffen zu wenig Sicherheitsvorkehrungen. Aber die Technik um sich nach wie vor gut zu schützen ist da -wenn man danach sucht. Meine beiden Laptop schmeisse ich aber sicher nicht auf den Müll, die hatten damals immerhin 2000.- sFr. gekostet. Ein Update auf Windows 7 geht nicht wegen dem Ressourcen Bedarf, zu wenig Arbeitsspeicher. Windows 8.1 wiederum verfügt nicht über die notwendigen Treiber durch die Laptop -Hersteller, obwohl hier der Speicherbedarf wieder günstiger (besser als Windows 8.0) ist. Noch ein Grund nachgeschoben, warum ich neben finanziellen Gründen meine zwei XP -Laptops nicht auf den Müll werfe. Einer davon dient mir seit Jahren für Auslandreisen. Da ist nichts drauf das nicht geklaut werden darf. Vor Beginn der Ferien spiele ich jeweils mein "Ferien-XP" auf den Laptop, nach den Ferien wird das System sofort wieder gelöscht. Sowas geht innerhalb 15 Minuten -es geht nichts Privates raus und es kommt kein Trojaner wieder ins Haus.

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Masche
03.05.2014
Ich bin der Ansicht dass die neuen Betriebssysteme Windows 8 und 8.1 von Haus aus unsicherer sind als XP SP3, jedenfalls dann wenn die Standard Installation vorgenommen wird mit den empfohlenen Einstellungen von Microsoft. Kannst Du diese Ansicht, die derjenigen sämtlicher Sicherheitsexperten widerspricht, belegen?

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Lunerio
05.05.2014
Wie denn auch. XP ist nur sicher, wenn man seinen eigenen Konto beschränkt (kein Admin mehr ist). Ab Windows Vista ists schon mal nur wegen VAC viel sicherer als XP. Schon mal ein Punkt.

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aandima
05.05.2014
Kannst Du diese Ansicht, die derjenigen sämtlicher Sicherheitsexperten widerspricht, belegen? Ja, das kann ich -und ich glaube auch nicht dass "sämtliche Sicherheitsexperten" anderer Ansicht sind. Der Sicherheit relevante Unterschied von XP zu Windows 8.1 (standardinstallation) ist folgender: Dokumente werden bei 8.1 per empfohlener Voreinstellung auf der Cloud gespeichert, dadurch gibt es ein Sicherheitsrisiko das bei XP so nicht existiert. Der Speicherort der MS- Cloud ist zudem nach wie vor unbekannt, vermutlich in Redmond. Dadurch erhöht sich das Risiko durch Abgriffe durch die NSA. Bei Windows 8.1 stellen unzählige Apps ständig Verbindungen zum Internet her, auch das gibt es so unter voreingestelltem XP nicht. Je höher die Netzwerkaktivitäten in das Internet sind, desto schwieriger ist es persönliche Daten zu schützen. Das Anmeldepasswort per Voreinstellung unter 8.1 ist auch ein Windows Live Account, die Daten werden bei jeder Anmeldung über das Internet übertragen (bei XP nicht). Auch wenn die Verbindung verschlüsselt ist -vor den Geheimdiensten ist das nicht sicher. Kommt noch hinzu dass die meisten Anwender nicht wissen wie man ein sicheres Passwort erstellt -oder sie tun es aus Bequemlichkeit nicht. Fahrlässigkeit wirft sich unter 8.1 entschieden schwerwiegender aus als beim XP, also bei Verwendung zu einfacher Passwörter. Bedroht ist dann nicht nur das lokale Windows, sondern vielmehr auch die Internetdienste die man benutzt. Stichwort Murphys Gesetz... Die Anzahl von Internet Streams die persönliche Daten enthalten sind bei Windows 8.1 um ein vielfaches grösser als unter Windows XP. Verschiedene Sicherheitsexperten empfehlen die empfohlenen Default Einstellungen von 8.1 nicht. Einige empfehlen sogar bei Sicherheitssensitiven Aufgaben auf Windows 8.1 zu verzichten (nicht nur solche in China). Viele Betriebssysteme von Bankterminals laufen noch mit XP -das hat nicht nur den Grund dass man bei den Banken fahrlässig ist -im Gegenteil -XP ist einfacher abzuschotten und zu schützen als Windows 8.1. Besser ist es Windows 7 zu verwenden, ist meine Meinung dazu. Vielleicht hat der Eine oder Andere schon mal gehört von den Problemen bei Adobe, was die Sicherheit von Login Daten via Internet anbetrifft. Ein Narr wer glaubt bei Microsoft wäre ein solcher Datengau nicht möglich, oder die US Softwareriesen seien in der Lage sich gegen die Bedürfnisse der US-Geheimdienste erfolgreich zur Wehr zu setzen.

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Nebuk
05.05.2014
Das stimmt, die Standard-Installationseinstellung ist - wie du richtig schreibst - so, dass Windows 8.1 Daten in die Cloud speichert. Mit zwei, oder drei Klickst ist dies aber schon umgangen. Wenn Fachleute eine express Installation einer Benutzerdefinierten Installation bevorzugen, dann bin ich mir nicht sicher ob sie den richtigen Beruf gewählt haben. Soweit ich weiss brauchst du auch kein Windows Live Konto um dich bei einer W8.1 Installation zu registrieren. Ich habe es selber noch nicht getestet (weil ich es am Wochenende wieder vergessen habe), aber wenn die Internetverbindung während dem Installationsvorgang unterbrochen ist, kannst du dich auch mit einem lokalen Benutzerkonto registrieren. Ansonsten kann man das Konto auch nachträglich in ein lokales Benutzerkonto umwandeln. Die Apps die bereits vorinstalliert waren habe ich (soweit es möglich war) deinstalliert. Einzig Apps wie beispielsweise die "PC-Einstellungen" oder andere ähnliche System-Apps musste ich installiert lassen. Wenn ich Windows 8 genau anschaue wird auch der Desktop eigentlich eine "App" sein, genauso wie eigentlich die meisten anderen Tools und Funktionen von Windows jetzt Apps sind... Der Begriff App heisst ja Applikation was übersetzt soviel wie Anwendung/Programm heisst. Ich bin einfach der Meinung, dass Windows XP unsicherer ist als alle nachfolgenden Windows Betriebssysteme. Lunerio hat ja einen wichtigen Punkt bereits erwähnt.

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aandima
05.05.2014
Hallo Nebuk, Ich gehe von realen Gefahren für die durchschnittlichen Menschen aus, und die sind bei 8.1 aus meiner Überzeugung grösser als unter XP. Schaltet doch mal ein Umfrage auf PCtipp -würde mich interessieren -wer verwendet Windows Live zum anmelden, wer verwendet die Cloud und wer hat schon Apps deinstalliert? Wenn ich hier von wesentlichen Differenzen bei der Sicherheit spreche, dann betrifft das empfohlene Standard Installationen, also den PC bei Mutti und Grossvater, beim Bäcker von nebenan, beim Normalgebrauch -und nicht bei EDV-Experten. Ich kenne einen grösseren Computerhändler hier bei mir im kleinen Glarner Land -der empfiehlt seinen Kunden noch immer Windows 7 und nicht Windows 8 8.1 -eben wieder gehört vor Kurzem. EDV -Experten sind in der Lage durch Eingriffe 8.1 runter zu XP einigermassen gleich gut zu schützen, das ist mir schon klar. Aber bereits Banken glauben nicht so recht das EDV -Experten die sie beschäftigt haben auch tatsächlich 8.1 schon gut im Griff haben. Jedenfalls kenne ich IT-Abteilungen von Finanzgesellschaften die sich mit Hand und Füssen gegen 8.1 sträuben. Das hat dann meistens mit Mehraufwänden zu tun, man muss immer mehr Gefahrenherde berücksichtigen und eindämmen.