News 03.09.2003, 11:15 Uhr

Kazaa-Hersteller zwingt Google zur Zensur

Wer auf den Google-Seiten nach der abgespeckten Kazaa-Variante «Kazaa Lite» sucht, bekommt nicht mehr alle Suchresultate angezeigt. Ursache ist eine Beschwerde der Kazaa-Anbieterin Sharman Networks.
Sharman Networks ist die werbefreie Kazaa-Lite-Version ihrer Tauschbörsensoftware schon länger ein Dorn im Auge. Erst Anfang Juli wurde die Kazaa-Software um ein Feature erweitert, dass eine Installation nur zulässt, wenn die Lite-Variante nicht auf der Festplatte vorhanden ist [1]. Nun geht der Kampf von Sharman Networks in die zweite Runde. Der Anwalt des Unternehmens hat eine Beschwerde gegen die Suchmaschine Google eingereicht. Sie sei auf Grund des US-Urheberrechtsschutzes (Digital Millennium Copyright Act) verpflichtet, Links zu unautorisierten Versionen von Kazaa von ihren Seiten zu entfernen. Google ist der Forderung nachgekommen. Wer nach Kazaa Lite sucht, erblickt zuunterst auf den Resultatseiten folgenden Hinweis "Aufgrund einer Klage, die sich auf den Digital Millennium Copyright Act bezieht, haben wir 10 Ergebnis(se) von dieser Seite entfernt. Wenn Sie wollen, können Sie die DMCA-Klage lesen, die zur Entfernung dieser Ergebnisse geführt hat".
Ausser schlechte Publicity wird Sharman Networks mit ihrer Beschwerde wohl nichts ernten. Werden doch neben den zehn gestrichenen Ergebnissen immer noch genügend Seiten zu Kazaa Lite gezeigt. Zudem verlinkt Google im Kommentar auf das Anwaltsschreiben, das fein säuberliche alle Webadressen auflistet, die zensiert werden sollen. Bedenklich stimmt jedoch, wie relativ einfach ein kommerzielles Unternehmen die übermächtige Google zur Manipulation der Suchresultate zwingen kann.



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