Tipps & Tricks 06.11.2017, 12:17 Uhr

Der grosse Onlineshopping-Guide: Alles, was Sie wissen müssen

Mindestbestellmenge? Vier Wochen Lieferfrist? Zollgebühren? Wir erklären alles, was man beim vorweihnachtlichen Onlineshopping wissen muss.
Heute gibt es eigentlich fast nichts mehr, was man nicht im Internet bestellen und sich bequem nach Hause liefern lassen kann: Vom Konzert-Ticket über das Sofa bis hin zu Lebensmitteln, vom Desktop-Computer über das Gartenhaus bis hin zum SBB-Billett findet man im World Wide Web für alles einen Onlineshop.
Viele Vorteile
Deshalb erstaunt es nicht, dass die Zahl der Schweizerinnen und Schweizer jährlich zunimmt, die Waren online bestellen. Das liegt aber auch an den weiteren Vorteilen, die der Webeinkauf bietet:
  • Onlineshops sind immer geöffnet.
  • Preis und Funktionsumfang von Artikeln lassen sich im Web einfach vergleichen.
  • Es gibt kein Anstehen an der Kasse.
  • Die Waren werden an die Haustür geliefert.
Die Nachteile
Alle diese Vorteile gilt es, gegen die Nachteile abzuwägen, die der Onlinekauf mit sich bringt:
  • Die Waren können im Internet weder ausprobiert noch angefasst werden.
  • Die Wartezeit für die Lieferung beträgt je nach Bestellort mehrere Tage oder Wochen.
  • Teils fallen zusätzliche Versandgebühren an oder es gilt ein Mindestbestellwert.
Je nachdem, wie die Vor- und Nachteile gewichtet werden, ergeben sich verschiedene Shoppingtypen: Schnäppchenjäger suchen den günstigsten Preis, Bequeme lassen sich vor allem schwere und sperrige Sachen liefern, Sammler besorgen sich Trouvaillen im Ausland und Leute mit Zeitmangel profitieren von regelmässigen Lebensmittellieferungen frei Haus.

So einfach ist das Bestellen

Was und wo immer Sie online einkaufen möchten, der Vorgang ist im Prinzip immer der gleiche. Es hat sich ein Ablauf etabliert, der exakt dem Vorgehen beim Ladeneinkauf entspricht. Weil aber alles direkt am Computer oder Handy gemacht werden kann, geht es viel schneller.
Waren auswählen
Das gewünschte Produkt finden Sie am schnellsten mit dem passenden Suchbegriff (zum Beispiel Tischtennis-Set) – entweder direkt auf der Website des Shopanbieters Ihres Vertrauens oder über eine Suchmaschine wie google.ch.
In den Warenkorb
Das gewünschte Produkt wird per Klick in den Warenkorb gelegt und die Bestellmenge überprüft
Mit einem simplen Klick auf In den Warenkorb (auf englischsprachigen Seiten heisst die Option Add to cart) legen Sie die Waren in einen virtuellen Einkaufswagen.
Überprüfen
Wenn Sie alle Produkte, die Sie kaufen möchten, in den Warenkorb verfrachtet haben, sollten Sie unbedingt einen Blick hineinwerfen. Prüfen Sie, ob Sie alle Artikel in der richtigen Menge zusammengetragen haben. Danach bringt Sie ein Klick auf den Link Zur Kasse (auf Englisch oft Check out) weiter zu den Bezahlangaben.
Lieferadresse
Die Liefer- und Rechnungsadresse lassen sich für zukünftige Einkäufe meist speichern
Im nächsten Schritt müssen Sie in der Regel die Rechnungs- und Lieferadresse angeben. Diese können Sie in vielen Shops speichern, damit sie nicht jedes Mal eingetippt werden müssen.
Bezahlen
Wählen Sie das gewünschte Zahlungsmittel
Erst im letzten Schritt wählen Sie aus, wie Sie gerne bezahlen möchten. Häufig müssen Sie auf derselben Shoppingseite auch bestätigen, dass Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) akzeptieren, indem Sie bei der entsprechenden Frage das Häkchen in der Checkbox aktivieren. Werfen Sie vor dem Abnicken einen Blick in die AGB. Erst nach Abschluss des Bezahlvorgangs ist die Bestellung definitiv getätigt.
Bestätigung
Nach Abschluss des Bestellvorgangs erhalten Sie in der Regel eine E-Mail mit einer Zusammenfassung der Bestellung und dem Einkaufspreis.

Wichtige Bestellinfos

Es gibt keine verbindlichen Standards, welche Informationen ein Onlineshop bei der Bestellung angeben muss. Überprüfen Sie die folgenden Punkte. So erleben Sie keine unangenehmen Überraschungen bezüglich Preis und Auslieferung.
Achten Sie auf die Lieferkosten, die können je nach Lieferdienst sehr hoch ausfallen
Transportkosten
Bei Lieferungen in eine Filiale des Anbieters (oder in eine sogenannte Pick-up-Stelle) fallen meist keine Lieferkosten an. Es kann sich deshalb lohnen, Waren aus Onlineshops in die Filiale eines Grossverteilers (Migros, Coop etc.) liefern zu lassen. Bei vielen Shops entfallen die Lieferkosten zudem ab einem gewissen Einkaufsbetrag. Deshalb ist es beim Einkaufen im Internet meistens von Vorteil, mehrere Produkte zu bestellen. Je schwerer und grösser ein Produkt ist, desto höher sind die Transportkosten. Denn sperrige Güter werden oft durch eine Speditionsfirma ausgeliefert. Das kann den Preis erheblich erhöhen.
Lieferfristen
Oft werden Waren per Post zugestellt. Einige Händler liefern deshalb Bestellungen, die bis zum Ende des Nachmittags aufgegeben werden, bereits am nächsten Tag aus. Innerhalb der Schweiz kann es aber auch passieren, dass die Waren zwei bis drei Tage unterwegs sind, bevor sie eintreffen. Bei grossen Lebensmittelhändlern ist es üblich, dass der Kunde eine exakte Lieferzeit angeben muss, sodass jemand zu Hause ist, um allfällige gekühlte oder tiefgefrorene Lebensmittel persönlich entgegenzunehmen. Wer nicht lange warten will, kann immer öfter Waren via Internet bestellen und noch am selben Tag in einer Filiale des Anbieters abholen. Bei Waren, die im Ausland bestellt werden, dauert die Lieferfrist teils 8 bis 14 Tage oder noch länger. Dasselbe gilt für sperrige Waren (zum Beispiel Möbel), die innerhalb der Schweiz von einer Speditionsfirma ausgeliefert werden.
Verpackung
Einige Shops weisen die Kosten für die Verpackung eines Artikels separat aus. Das kann insbesondere unerwartet teuer werden, wenn mehrere Produkte bestellt und separat ausgeliefert werden. In der Regel wird aber die Verpackung mit den Versandkosten verrechnet.
Mehrwertsteuer
In Shops, die primär an Firmenkunden verkaufen, ist es möglich, dass die Preise ohne Mehrwertsteuer angegeben werden. Überprüfen Sie deshalb immer das Total des Warenkorbs, bevor Sie eine Bestellung definitiv absenden.
Bezahlgebühren
Je nach Zahlungsmittel werden zusätzliche Gebühren erhoben
Einige Onlineshops verrechnen Zusatzgebühren, je nachdem, welches Zahlungsmittel gewählt wird. Damit wollen diese die Gebühren, die sie den Anbietern der Zahlungsservices überweisen müssen, auf die Kunden abwälzen. Die Kreditkartenfirmen (respektive deren Vermittler) untersagen es ihren Kunden (also dem Onlineshop) jedoch, diese Gebühr auf die Kunden zu übertragen. Wenn sie trotzdem verlangt wurde, darf sie der Endkunde zurückverlangen. Dazu muss er ein Formular beim Kreditkartenvermittler ausfüllen. Nachfolgend die Links zu den Formularen: 
Rückgabemöglichkeiten
Das Rückgaberecht von im Internet bestellten Waren ist nicht geregelt. Das heisst, dass jeder Anbieter macht, was er will. Beim Kleiderversandhändler Zalando zum Beispiel kann man bestellte Waren portofrei ohne Angabe von weiteren Gründen zurücksenden. Bei anderen Anbietern ist das weniger gern gesehen: Elektronische Geräte zum Beispiel lassen sich nicht mehr als neuwertig verkaufen, wenn sie einmal ausgepackt wurden. Deshalb sind für solche Artikel in der Regel nur Retouren vorgesehen, wenn das Gerät von Anfang an nicht funktioniert. Lesen Sie in den AGB des Shops nach, was für den jeweiligen Anbieter gilt.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Onlineshopping im Ausland und dem Betrug vorbeugen



Kommentare
Avatar
karnickel
14.11.2017
Danke für die beiden Deep-Links direkt zu den Rückforderungs-Formularen. Wirklich hilfreich. Top-Artikel, kann als Checkliste über den W'Baum gehängt werden. ;)

Avatar
gekinger
02.12.2017
und allenfalls noch zusätzliche Gebühren Zu den im vorliegenden PC-Tipp angegebenen Verzollungs- und Mehrwertsteuergebühren, musste ich zusätzlich noch eine Gebühr von Fr. 13.- für Besichtigung, Wertabklärung und Lagerung bezahlen, anscheinend weil der Absender keine korrekte Rechnung der Sendung beilegte.