News 24.09.2013, 13:33 Uhr

GTA V: Für mehr als eine Handvoll Dollar

Für den Hersteller Rockstar Games klingeln die Kassen: In nur drei Tagen machte GTA V eine Milliarde Dollar Umsatz. Die Reviews sind exzellent. Kritisiert wird das Spiel hauptsächlich für seine gewalttätigen Inhalte.
GTA V bringt mehr Geld als die teuersten Hollywood-Filme
Finanziell gesehen war kein Videospiel und auch kein Film so erfolgreich wie Grand Theft Auto V. Nur drei Tage nach dem Verkaufsstart spülte der Actionhit eine Milliarde US-Dollar in die Kassen von Entwickler Rockstar Games und Vertreiber Take-Two Interactive. Im Vergleich: Das bisher erfolgreichste Game, Call of Duty: Black Ops 2, schaffte in der gleichen Zeit gerade einmal die Hälfte. Der Gewinn von GTA V wird sich auf über 750 Millionen US-Dollar belaufen. Die Entwicklungskosten werden von Analysten auf 200 bis 250 Millionen US-Dollar geschätzt.
Bei den Schweizer Händlern freut man sich über den Hype um GTA V. World of Games, Interdiscount und Mediamarkt wurden beinahe von Fans überrannt. «Die Nachfrage ist immer noch extrem hoch», so Kerim Keçelioglu, Teamleiter Marketing bei World of Games gegenüber 20 Minuten. Engpässe soll es aber bei keinem der Händler gegeben haben. Rockstar und Take Two scheinen den Hype richtig berechnet zu haben.

Kontroversiell und erfolgreich damit

Wie schon vergangene GTA-Titel kratzt auch der fünfte Teil der Serie gerne an der Grenze des Machbaren. Während Fans und Fachmedien das Spiel für seine offene, detaillierte Welt und die kinoreife Story in den Himmel loben, hagelt es von anderen Seiten her Kritik. Grund für die Aufregung ist, wie bei jedem GTA-Launch, die Darstellung von Drogen, Sex und Gewalt. Mit Drogen und Sex wird in GTA V etwas offener umgegangen wie in den Vorgängern. Der grösste Stein des Anstosses bleibt allerdings die Gewalt.
Explizit macht eine bestimmte Szene in GTA V die Runden: Einer der spielbaren Charaktere foltert in einer spielbaren Sequenz einen Informanten. Dabei greift der Spieler auf verschiedene Werkzeuge zurück um Informationen aus seinem Opfer zu bekommen. Eine Szene, wie sie in so manchem Action- oder Horrorfilm vorkommt. Die Szene stösst besonders den Gamefremden Medien sauer auf. Lehrerverbände zeigen sich besorgt über die Gewaltdarstellung, die für Kinder nicht geeignet sei.

Kein Kinderspielzeug

Das ist auch richtig so. Nur sind Videospiele seit Jahren kein Kinderspielzeug mehr. Das Medium hat sich entwickelt und bietet längst auch erwachsenere Themen und Inhalte. Das war 1997 beim ersten Grand Theft Auto so und ist heute noch deutlich stärker der Fall. Wie Filme, werden auch Videogames von einer unabhängigen Fachstelle geprüft und bewertet. Daraus resultiert eine Altersempfehlung, die gut sichtbar auf der Front der Spielepackung abgebildet wird, ein Prinzip das schon seit jeher bei Brettspielen verwendet wird. GTA V ist hier keine Ausnahme:
Auf der Packung klebt ein grosses «18+», auf der Rückseite die passende Erklärung dazu. GTA V beinhaltet laut der Prüfstelle ESRB: Blut, starke Gewalt, Erwachsenenhumor, Nacktheit, Schimpfwörter, sexuelle Inhalte, Drogen- und Alkoholkonsum. Ein Kinderspiel sieht anders aus. Wer die Box in den Händen hält wird über den Inhalt informiert. Die Entscheidung, das Spiel einem Kind weiterzugeben kann aufgrund hinreichender Informationen getroffen werden. Im Zweifelsfalle gibt es Online genügend Anlaufstellen, wo Informationen über Spiele und deren Inhalte gefunden werden können.

Bildergalerie
Das erste GTA-Spiel sollte ursprünglich Race 'n' Chase heissen und spielte in den drei Städten Liberty City, Vice City und San Andreas




Kommentare
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Kovu
07.10.2013
...es ist halt wie mit allem was 'neu' ist: wer es nicht kennt, hat Angst davor, bildet sich keine eigene Meinung und folgt dem Aufschrei jener die alles negative hervorheben und das positive ignorieren. Besonders in der Schweiz scheinen wir anfällig zu sein für solche Propaganda.

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pbr
23.10.2013
Wer oder was ist hier normal? Gamen ist nicht anerkannt - bei einem Umsatz von 1'000'000'000.00$! Ich glaube da erübrigt sich ein Komentar. Nun mein Sohn ist ein "Gamer". In seinem Leben gibt es genau drei Sachen Gamen, Arbeiten und Schlafen. Manchmal hat des Essen dazwischen noch Platz! Sogar die gesamten Ferien werden für das Gamen (optimiert mit möglichst wenig Schlaf) eingesetzt. Das höre ich auch in einem ähnlichem Mass von anderen Familien. Ich glaube Herr Diggelmann, irgendwas wird hier (bei einem Umsatz von 1 MIA in drei Tagen) verwechselt. Für Sie ist das wie Sie schreiben "NORMAL". In diesem Sinne (der Umkehr-Schluss) bin ich nicht NORMAL. Nun vielleicht werde ich auch noch die Erleuchtung haben und normal werden! Ein besorgter Vater und ein Mensch mit guten sozialen (nicht virtuell) Kontakten

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Kovu
24.10.2013
Ein besorgter Vater und ein Mensch mit guten sozialen (nicht virtuell) Kontakten Darf auch ich einen 'Umkehrschluss' anhand Ihrer Aussage machen? Sie gehen also davon aus, dass jemand wie ich, der mit Computer, Internet und Computer/Video-Spielen aufgewachsen ist und auch heute noch gerne ein gutes Computer/Video-Spiel geniesst, keine sozialen, nicht virtuellen Kontakte hat? Na denn Prost, darauf heben wir das Glas! :)