News 15.10.2013, 09:21 Uhr

PCs rauben kostbare Lebenszeit

Das tägliche Warten auf den PC kostet uns jährlich eine Arbeitswoche an kostbarer Lebenszeit, rechnet eine Studie von SanDisk vor.
Warten auf den PC kostet uns jährlich eine Arbeitswoche
Lange Wartezeiten, die durch den PC verursacht werden können, kosten den durchschnittlichen User insgesamt 119 Stunden im Jahr, was alles in allem fast fünf Tagen entspricht. Das geht aus einer internationalen Erhebung des Speicherspezialisten SanDisk hervor, für die über 8000 PC-Nutzer befragt worden sind. Zusätzlich rauben diese alltäglichen Verzögerungen nicht nur kostbare Zeit, sondern vermiesen überdies noch bei rund einem Viertel der Umfrageteilnehmer über den ganzen Tag hinweg die Laune.
«Ich sehe den sogenannten Produktivstress, welcher heutzutage noch stärker in den Köpfen der Arbeitnehmern verankert ist, als Hauptursache für den massiven Einfluss der Wartezeiten auf das innere Wohlbefinden. Abhilfe könnte hierbei eine Solid State Disk (SSD) schaffen, welche sowohl sämtliche Arbeitsprozesse als auch das Hochfahren des Computers massiv verkürzt», so Markenexperte Markus Hübner von Brandflow. Dennoch sei auch diese Entwicklung nur von begrenztem Vorteil, da man immer strengere Massstäbe hinsichtlich der Geschwindigkeit des PCs setze.
SanDisk zufolge kann es bis zu zwölf Minuten dauern, ehe das Gerät nach dem Hochfahren einsatzbereit ist. «In dieser unproduktiven Zeit, in der man eigentlich etwas tun möchte, erhöht sich meiner Erfahrung nach tatsächlich der Stresspegel», bestätigt auch der Experte. Während bei den Amerikanern nur 14 Prozent der Befragten ihren Frust schon einmal an ihrem Rechner ausgelassen haben, indem sie ihn an die Wand geschleudert haben, sind es bei den Deutschen ganze 23 Prozent. «Es gibt bereits einige Videos im Internet, welche auf dieses Phänomen hinweisen, indem sie zeigen, wie eine Person ihren PC oder ihre Tastatur im Büro malträtiert», so Hübner.

Zählt zu den stressigsten Alltagsfaktoren

Der internationale Vergleich zeigt, dass die deutschen Studienteilnehmer eher dazu neigen, ihre Wut über die langen Wartezeiten am Gerät selbst auszulassen, während diese bei 37 Prozent der chinesischen Probanden für eine schlechte Stimmung sorgen. Obwohl nur 22 Prozent der Amerikaner sich über die Wartezeiten verursacht durch das Smartphone beschweren, sind es alarmierende 53 Prozent, welche ihren langsamen Computer zu Hause oder am Arbeitsplatz als nervend empfinden. «Gerade in einer Belastungs- oder Abgabesituation wie am Arbeitsplatz können derartige Wartezeiten den persönlichen Zustand verschlechtern», erklärt der Fachmann.
Bei 27 Prozent der US-Probanden wirken sich die schwachen Leistungen ihres Computers sogar negativ auf den Schlaf aus. Überdies hat die Studie ergeben, dass Deutsche diese Überbrückungszeit bei der PC-Arbeit als einen der sieben stressigsten Alltagsfaktoren erachten. Geschlagen werden diese Werte nur durch das Warten auf den Bus mit 45 Prozent, das Warten auf einen Arzttermin mit 65 Prozent sowie durch eine Telefonwarteschleife, die stolze 72 Prozent als am nervigsten empfinden. Die Erhebung erstreckt sich über PC-Nutzer in Frankreich, England, Deutschland, Spanien, China, Italien, Australien und die USA.



Kommentare
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PC-John
17.10.2013
Da lachen ja die Hühner! Dass SanDisk hier versteckte Werbung für seine schnellen SSD's macht geht ja noch an. Nur so mal am Rande: Ich hatte während meiner Zeit als PC-Techniker bei einer Grossbank auch ein paar Mitarbeiter im "Aussendienst" zu betreuen. Das waren Kaderleute, welche in den USA bei Grossbanken Schnupperlehren machten bezüglich der Implementation eines Online-Bankings. Mir sträubten sich die Haare, wenn ich wieder mal hörte: - Ich bin jetzt drei Wochen da drüben, habe aber noch keinen PC am Arbeitsplatz - Heute haben sie eine Kiste gebracht, ein alter 486-er mit 14"-EGA-Bildschirm, Startzeit ca. 10 - 15 Minuten (Zu dieser Zeit hatten wir in vergleichbaren Firmen in der Schweiz überall mindestens Pentium-2 mit 17"-VGA-Screens, mit Startzeiten 3 - 5 Minuten) Die installierte Basis über die ganze USA entsprach damals etwa der genannten Ausrüstung unseres Aussendienstlers. Die Amis sind technologisch gesehen über die ganze Installations-Breite verglichen mit der Schweiz 1 bis 2 PC-Generationen hintendrein, inklusive der Betriebssystem-Generation, das sind so 3 bis 6 Jahre, je nach Gebiet. Da glaube ich schon, was SanDisk da so herausgefunden hat, die Zufriedenheits-Zahlen im Bericht bestätigen das ja. In den USA hat es schon ein paar helle Köpfe, die Regierung gehört aber definitiv nicht dazu, und der Grossteil der Wähler eben auch nicht. Die paar Zugpferde leisten dann sehr viel für den technischen Fortschritt, welcher aber nur eine schmale Basis erreicht dort drüben, ohne grossen Export würden die verhungern. Der ganze Bericht von SanDisk ist verständlich, wenn man die Hintergründe etwas kennt. Das ist ja zum lachen, wenn es nicht zum Heulen wäre. PC-John