News 15.07.2016, 08:01 Uhr

Wodurch sich betrügerische E-Mail-Schreiber verraten

Forscher der Londoner Cass Business School haben einen Algorithmus entwickelt, der Lügen in E-Mails erkennen kann.
Lügen haben kurze Beine. Das gilt speziell auch für E-Mails und andere elektronische Mitteilungen. Denn Forscher der in London ansässigen Cass Business School haben einen Algorithmus entwickelt, der E-Mail-schreibende Lügner erkennt. Das Verfahren detektiert linguistische Merkmale, die auf Täuschung und Irreführung hinweisen. Um diese Indikatoren herauszufiltern, haben die Wissenschaftler ein grösseres Archiv von E-Mails einer automatischen Textanalyse unterzogen.
Dabei kristallisierten sich drei Hauptmerkmale heraus, an denen Lügenmails erkannt werden können:
  • Betrügerische E-Mail-Schreiber vermeiden Personalpronomen und überflüssige Beschreibungen; sie verwenden beispielsweise keine unnötigen Adjektive.
  • Betrügerische E-Mail-Schreiber übertreiben es mit der Strukturierung ihrer Argumente.
  • Betrügerische E-Mail-Schreiber üben wenig Selbstkritik und verwenden viele Schmeicheleien. Sie versuchen, den Sprachstil des Empfängers nachzuahmen, um bei diesem einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Der Nutzen des Algorithmus' ist somit vielfältig. So könnte er auch verwendet werden, um im Geschäftsalltag vor Betrügern zu warnen. «Jeder lügt und viele Firmen stellen fest, dass der Kunde nicht immer recht hat. Vielmehr können gerade Kunden vielmals unehrlich sein, was die Unternehmen viel Geld kostet», meint Tom van Laer, Marketingdozent an der Cass Business School. «Mit unserer Lügendetektor-Software können Firmen beurteilen, ob die Kunden die Wahrheit etwas zu ihren Gunsten zurechtbiegen und sie mit ihnen weiterhin Geschäfte machen wollen», so van Laer.



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