News 17.11.2014, 08:00 Uhr

Backup-Strategien mit Synology Time Backup

Datenverlust ist ein Desaster. Was ist eigentlich Time Backup und was bedeutet Smart Recycle? Wie kann ich Daten aus meinem Backup wiederherstellen? Fragen über Fragen. Hier die Antworten.
Sie sichern alleine oder mit mehreren Kollegen bestimmte Dateien in Netzwerkordnern Ihrer Synology und müssen sich auf ein grundsolides Backup verlassen können? Dann kennen Sie vielleicht «Time Backup» noch nicht. Der Schreibende bevorzugt diese Methode. Im Ernstfall können Sie damit stündliche Sicherungen aus dem Backup herausholen. Dabei spulen Sie mit einem Zeitstrahl, wie bei einem Videoplayer, zu früheren Dateiversionen zurück.
Praktisch an Time Backup: das schnelle Zurückspulen zu früheren Dateiversionen
Quelle: IDG

Was ist Time Backup?

Synology Time Backup ist ein kleines Add-On-Paket, das zeitplangesteuerte Backups ermöglicht. Zusätzlich sichert die Methode Dateien auf ein externes Laufwerk. Remote-Backup auf einen externen Synology-NAS-Server ist ebenso möglich, jedoch mit eingeschränkter Geschwindigkeit. Auf der externen Festplatte oder auf der zweiten Synology legt Time Backup, je nach Ihrem festgelegtem Intervall, z.B. stündlich oder alle vier Stunden sogenannte «Snapshots» (Abbilder) Ihrer wichtigen Dateiordner an und löscht rückblickend irrelevante Zeitpunkte.
Die Applikation Time Backup findet man im Paketzentrum der Synology
Quelle: IDG
Ein Riesenvorteil der Time-Backup-Methode ist die doppelte Sicherheit der Dateien. Der Nachteil von Time Backup: Sie müssen ab und an selbst daran denken, wichtige PC-Dateien in die Netzwerkordner zu verschieben. Für Privatnutzer, die nur selten wichtige Daten absichern, taugt die Stand-alone-Lösung Time Backup durchaus. Wer dauernd an wichtigen Sachen arbeitet, kann seine Sicherungsprozesse vom PC zum NAS zusätzlich automatisieren:
Nützlich in Kombination mit Time Backup ist die Synology-Anwendung Data Replicator, ein Client-Tool für zeitplangesteuerte PC-zu-NAS-Sicherungen. Nachteile von Data Replicator: Das Tool funktioniert nur auf Windows-PCs (also z.B. nicht auf Macs) und muss auf jedem Netzwerk-PC installiert werden. Zudem ist die Übersicht über Versionsverläufe nicht das Gelbe vom Ei. Wie Data Replicator funktioniert, dokumentiert Synology in dieser Anleitung sehr ausführlich. 
Einfacher und übersichtlicher, ohne Gefummel mit Firewall-Einstellungen, geht aber wirklich alles auch mit Time Backup. Wie das geht, zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt auf den folgenden Seiten anhand eines einfachen Praxisbeispiels.
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Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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Simon Gröflin
18.11.2014
Speicherbedarf Hallo beat.db Mit Time Backup verhält es sich ähnlich wie mit dem Sichern von IP-Camera-Streams. Ist schlussendlich sehr davon abhängig, welchen Zeitplan du wählst und wie viele Daten du sicherst. Grundsätzlich eignet sich die Methode vor allem, um wichtigste Ordner (z.B. Fotos oder die Musiksammlung) doppelt abzusichern. Interessant ist aber bei Time Backup, dass selbst von den stündlichen Sicherungen eines Tages sogenannte Hard Links im Filesystem angelegt werden, heisst: Time Backup vergleicht sogar während des Tages die stündlichen Sicherungen, womit alle Sicherungen eines Tages unter Umständen nur wenige Megabyte belegen. Sichert man z.B. während eines Tages stündlich einen 100-MB-Ordner, kann es nach 12 Stunden sein, dass, abhängig von den Veränderungen, vielleicht am Ende des Tages nur 500 MB beansprucht wurden. Daher mein allgemeiner Ratschlag: Wählt am besten mal ein Intervall von vier Stunden und lasst den NAS nicht 24 Stunden laufen, sondern vielleicht nur 12 Stunden (wie an einem typischen Arbeitstag). Mit der Zeit wirst du selber deinen typischen Speicherbedarf ermitteln können. Bei einem NAS mit 2 x 2 TB (RAID 1) würde ich bei 300 GB Sicherungsvolumen (bei diesem Zeitplan) mindestens eine 2-TB-Platte als Backup einkalkulieren. Lg Simon

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sysadm
19.11.2014
Antwort zu obigen Fragen Hallo Ich schlage in diesem Fall vor, auf das Timebackup zu verzichten und stattdessen z.B. die Daten einmal wöchentlich manuell auf eine externe HDD zu kopieren. Dann brauchst du auch nur eine 2 TB Disk, die bekommst du für knapp 100 Eur. Immer mehr Firmen sichern ihre Daten zusätzlich oder nur noch extern, z.B. über Cloud-Anbieter wie LiveDrive, JustCloud, [Werbeseite gelöscht] (ist eine gute Vergleichsseite mit Anbieterlinks wo du auch gratis Testaccounts machne kannst). Dies hat den zusätzlichen Vorteil, dass du auch von extern, bzw. von überall her auf deine Daten zugreifen kannst, ohne Kosten für eine fixe IP-Adresse oder einen DynDNS Account. Wichtig ist dabei, dass du einen seriösen Anbieter hast, wie eben z.B. LiveDrive, der seine Daten entweder in Deutschland und Umgebung - oder an einem beliebigen Ort ABER nicht dem US-Gesetz unterstehend, hostet. Weil sonst hat nicht nur die NSA sondern auch beliebig die Behörden Zugriff auf deine Daten, auch wenn dies der Anbieter abstreitet. Gruss [Mod-Edit: Werbelink entfernt]

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beat.db
19.11.2014
Hallo Simon Herzlichen Dank für die Ausführungen, das hilft mir sehr, so kann ich mir jetzt wirklich überlegen ein anständiges Backup zu erstellen, das habe ich leider bis jetzt vernachlässigt, so nach dem Thema "Backup ist etwas für Feiglinge" :D Nein, ich muss es langsam wirklich machen, sonst bekomme ich mal die Krise, wenn etwas passiert. So wie du es geschildert hast, reicht mir in dem Fall eine 2TB Disk, und wie du gesagt hast mit einem Intervall von 4 Stunden. Denn dank diesem Artikel weiss ich jetzt endlich wie ich es richtig machen kann. Noch einmal, Danke. Gruss Beat

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Johnny B Good
27.11.2014
Es geht auch anders - universeller Sichere meine Synology mit einem alten Windows Homeserver und der SW Cobian. Jede Woche Vollbackup, dazwischen täglich inkrementelle Backups. Nach 8 Backups wird der jeweils Älteste überschrieben. Alle paar Monat wandert eine USB Kopie von einem Backup ins Bankschliessfach. Meine Backups liegen in einer NTFS Partition vor und könnten mit jedem Windowsrechner gelesen werden. War im Whorst Case auch schon mal sehr nützlich. JBG