News 13.08.2014, 08:09 Uhr

Der neue USB-Stecker ist fertig - Produktion startet

Der neue USB-C-Stecker löst alle anderen ab. Zudem kann kein Stecker mehr verkehrt herum eingestöpselt werden.
Auszüge aus den Spezifikationen der USB-IF: Die Hersteller können nun mit der Produktion beginnen
Das USB-IF-Konsortium hat die finalen Spezifikationen des neuen USB-3.1-C-Steckers verabschiedet. Hersteller können nun mit der Produktion von Geräten, Buchsen und Steckern beginnen. Was den neuen Stecker speziell auszeichnet: Er ist gegenüber bisherigen USB-Steckern sehr schmal. So hat eine Anschlussbuchse eine Öffnung von nur 8,4 x 2,6 Millimetern. Daher findet er auch an dünnen Geräten wie Smartphones und Tablets der nächsten Generation Platz. USB 3.1 verdoppelt die Transferrate von 5 Gbit/s (USB 3.0) auf 10 Gbit/s, bleibt aber mit den Vorgängern abwärtskompatibel.
Zudem auferlegen die neuen Spezifikationen den Herstellern eine Mindesthaltbarkeit von bis zu 10'000 Ansteckvorgängen. Die Stromversorgung bleibt kompatibel, sieht für USB-3.1-Geräte aber auch höhere Leistungen von bis zu 100 Watt vor. Um aktuelle Geräte an den kommenden Buchsen betreiben zu können, sollen anfangs Adapter auf den Markt kommen. Geht alles nach Plan, dürften Ende Jahr schon erste USB-3.1-Komponenten mit dem «C-Standard» auf dem Markt sein.
Einen weiteren grossen Vorteil bietet der neue Stecker: Er kann nicht mehr verkehrt herum eingesteckt werden. Man kann ihn in beide Richtungen einstecken. 

Falsches Einstecken führt zum Absturz

Wie es teilweise Anwender schaffen, USB-Sticks verkehrt herum einzustecken, amüsiert uns in den PC-Foren immer wieder:
Am besten sofort mit einer Zange rausziehen und fort damit
Ein User fragt sich, ob dieser Anwender den Stick mit dem Hammer reingehämmert hat ...
Pech, wenn das Notebook nicht mehr startet ...
Doch wie kann sowas überhaupt passieren? Im USB-Stecker verlaufen Adernpaare für Daten und Strom. Steckt jemand den Stick verkehrt herum rein, kann das aufgrund der falschpoligen Kontakte (im besten Fall) den USB-Controller des Motherboards zerschiessen. Dümmer ist es dann, wenn der Kurzschluss das gesamte Motherboard ruiniert hat. Wir raten Ihnen davon ab, zu kleine USB-Sticks mit schlechtem oder gar abbröckelndem Kunststoffgehäuse zu verwenden. Denn sowas passiert wohl eher mit kleinen Sticks. Zum Glück kann uns das mit dem neuen Standard nicht mehr passieren.   

Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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PC-John
13.08.2014
10'000 Steckungen? Lebensdauer: 10'000 Steckungen? Wer weiss hier im Forum denn schon, was diese Anzahl von Steckungen bedeutet? Ganz sicher sind das nicht diese Anzahl von Steckungen gemäss MIL-Norm von DIN-41612. Diese 10'000 Steckungen dürften der rein mechanischen Lebensdauer des Steckers entsprechen. Nachher sind die Kunsstoffteile zerbröckelt und die federnden Kontakte total durchgescheuert, sodass sie abbrechen. Wer sich in der Elektronikkonstruktion auskennt, der weiss, dass auch die Goldschicht nach MIL-Norm so nach 500 Steckungen durchgescheuert ist, deutlich mehr Steckzyklen werden astronomisch teuer. Und der neue USB-Stecker soll 10'000 Steckungen durchhalten? Das kann allenfalls nach folgender Art verstanden werden: Am Anfang funktioniert eine USB-Steckung problemlos auf Anhieb. Nach 2 bis 3 Jahren muss allenfalls am Stecker etwas gerüttelt werden, bis er alle Signale durchreicht. Und nach 4 bis 5 Jahren bei sehr häufigem Gebrauch fällt der Stecker auseinander, oder funktioniert nicht mehr. Aber man hat ja noch ein paar USB-Stecker auf Reserve, wenn es kein Low-Cost-Gerät ist. Und allenfalls beachten: Auch an einem Neu-Gerät dürften nicht alles USB-3.1 Stecker sein. Denn auch das Interface muss USB-3.1-like sein, und diese Chips sind anfänglich noch deutlich teurer als die alten USB-2.0 Ansteuerungen, welche teilweise gleich in der Southbridge implementiert sind. Darum meine Empfehlung: Die alten USB-2.0 Stecker verwenden für alle Interfaces, welche keine höhere Version benötigen, z.B. die Maus, Tastatur, reine Strombezüger wie Handy-Ladekabel, etc. Einen neuen USB-3.1-Stecker einlöten? Nur wenn du den genau gleichen Stecker wieder organisieren kannst! Und Elektronik löten muss du dann auch noch können. So bin ich gespannt auf Geräte mit den neuen USB-3.1 Steckern. Die deutsche c't-Computerzeitschrift wird dann schon die ersten USB-3.1 Interfaces genauer testen, und die Empfehlungen abgeben, was das immer heissen mag. Ein weiteres Problem ist dann die fehlerfreie Implementierung des USB-3.1-Protokolles, sofern dieses genügend sauber definiert worden ist. Das ist die Sache der Mainboard-Hersteller. Die Hersteller von Memory-Sticks und ext. USB-Harddisks müssen ihrerseits ein USB-3.1-Protokoll abnehmen und korrekt verarbeiten, auch das ist wieder eine Herausforderung. PC-John Gerade gesehen: http://www.itmagazine.ch/Artikel/56737/USB_Typ_C_ein_Stecker_fuer_alles.html Hier sind ein paar weitergehende technische Details und Bilder.

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Nobby47
13.08.2014
Hat da wer von Apple abgeschaut? Der Lightning - Stecker von Apple ist auch beidseitig zu verwenden und macht einen stabilen Eindruck. Wenn der neue USB-Stecker auch so gut wird, ist es ja gut ...

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PC-John
13.08.2014
Der Lightning - Stecker von Apple ist auch beidseitig zu verwenden und macht einen stabilen Eindruck. Wenn der neue USB-Stecker auch so gut wird, ist es ja gut ... Der Lightning - Stecker mag ja gut sein ... und ist aber schweineteuer. Wenn die USB-3.1-Kabel auch in dieser Preisklasse zu liegen kommen, dann sehe ich Probleme für den neuen Standard, ausser es würde eine tantiemenfreie Lizenz. (Apple vergibt keine diesbezüglichen Lizenzen) PC-John

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swissmac
13.08.2014
kann nur beipflichten Der Lightning - Stecker mag ja gut sein ... und ist aber schweineteuer. Wenn die USB-3.1-Kabel auch in dieser Preisklasse zu liegen kommen, dann sehe ich Probleme für den neuen Standard, ausser es würde eine tantiemenfreie Lizenz. (Apple vergibt keine diesbezüglichen Lizenzen) PC-John Wenn ich derzeit microUSB mit Lightning vergleiche, dann bezahle ich derzeit ca. 5x mehr für die Apple Kabel in gleicher Qualität oder wenn ich ein ultra billiges Lightning kaufe (immer noch mind. 2x teurer als micro USB), dann fliegt mir das billige China Lightning Kabel nach ein paar Tagen um die Ohren bzw kommt im schlimmsten Fall zum Kurzschluss. Dies habe ich bei micro USB selbst bei billigsten Versionen nie erlebt. Bin gespannt, was uns da erwartet ... und bin auch gespannt, wie Apple seinen (mit Sicherheit weitergehenden) Alleingang weiter erklären wird ...

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Mooris
13.08.2014
Dürfte wohl noch ein paar Monate gehen bis das erste gerät damit raus kommt ? Also abwarten und tee trinken. vlt. schaffen sie den Zwist von Teuer, Günstig, Gut und Billig. Betreffend Steckzyklen: Wie viele kann der Lightning aufweisen ?