News 23.09.2009, 07:16 Uhr

Swisscom lanciert digitale Patientenakte

Am Kongress «eHealthCare.ch» lanciert die Swisscom-Tochter Evita ein elektronisches Gesundheitsdossier. Die CSS-Tochter Sanagate verteilt die Akte gratis an seine Neukunden.
Im Herbst startet die Swisscom-Tochter Evita die schweizweite Verteilung der digitalen Patientenakte. Am Kongress «eHealthCare.ch» wird dazu der Startschuss gegeben. Gleichzeitig bietet die Sanagate als erste Krankenkasse ihren Neukunden an, sie mit dem elektronischen «Evita»-Dossier auszustatten. «Bei Vertragsabschluss online übernehmen wir die Kosten für zwei Jahre», sagte Volker Schmidt, Geschäftsführer der CSS-Tochter Sanagate, gegenüber Computerworld. Evita verlangt jährlich 150 Franken für die Versichertenkarte.
Die Evita-Karte wird separat von der Police bestellt und vom Hausarzt mit den vom Patienten gewünschten Daten gefüttert. Fortan bestimmt der Karteninhaber, wer Zugriff auf das Gesundheitsdossier erhält, etwa behandelnde Ärzte oder Spitäler. Zusätzlich sind die Inhalte vom Versicherten selbst am PC einsehbar. Bei einem Unfall kann der Arzt speziell gespeicherte Notfalldaten abrufen. Die Swisscom-Tochter Evita hält sich eigenen Angaben nach «strikt» an das Datenschutzgesetz.
Pilotversuche in Luzern und Genf
Swisscom hatte Evita im Mai nach mehrmonatigen Pilotversuchen durch Patienten und Ärzte im Kanton Luzern lanciert. Vor wenigen Tagen kündigte die Post an, im Frühjahr 2010 einen Modellversuch zur Einführung des elektronischen Patientendossiers im Kanton Genf starten zu wollen. Die Post plant mit «mehreren Tausend Freiwilligen», die eine elektronische Versichertenkarte erhalten. Die Karte soll den elektronischen Datenaustausch zwischen Ärzten, Spitälern und Apotheken möglich machen. Die dafür notwendige Infrastruktur baut die Post in den kommenden Monaten auf und will sie im ersten Quartal 2010 in Betrieb nehmen.
Wie andere Versicherungen auf den Vorstoss von Swisscom und CSS reagieren, lesen Sie auf der nächsten Seite.



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