News 08.01.2014, 10:30 Uhr

Volldampf voraus mit Steam Machines

Konkurrenz für Spielkonsolen: An der CES 2014 hat Valve eine Serie von Steam Machines vorgestellt. Zu den 13 Herstellern gehören grosse Namen wie Dell oder Gigabyte.
Die Steam Machine von Alienware
Bislang waren die Steam Machines ein Konzept. Die Idee, PC-Hardware und Software in eine Konsolenform, und somit ins Wohnzimmer, zu bringen. Valves digitale Distributionsplattform Steam sollte der Kern der Konsolen werden. Mit 13 Partnern lässt Valve das Konzept Realität werden. An der CES 2014 in Las Vegas zeigten verschiedene Hersteller ihre Prototypen. Die Geräte reichen von günstigen Konsolen mit ähnlicher Leistung wie die PS4 oder die Xbox One bis zu kostspieligen High-End-Geräten mit der Leistung eines ausgewachsenen Gamer-PCs.
Die 13 Hersteller, die bisher mit Valve zusammenarbeiten, sind Alienware (Dell), Digital Storm, Gigabyte, Materiel.net, Origin PC, Webhallen, Zotac, Alternate, CyberPowerPC, Falcon Northwest, iBuyPower, Next und Scan Computers. In Zukunft sollen mehr dazukommen. Die Erfolgschancen für Valve stehen nicht schlecht. Ihre Game-Plattform Steam ist äusserst erfolgreich und zählt bis dato über 65 Millionen Nutzer. Zu Spitzenzeiten sind über 7 Millionen Nutzer gleichzeitig online. Auf dem PC gehört Steam für Gamer zur Grundausstattung. Schaffen es die Steam Machines, bisherige Konsolennutzer von den Vorzügen der PC-Architektur zu überzeugen und dabei die Einfachheit der Konsolen beizubehalten, bekommen Sony und Microsoft ordentlich Konkurrenz.

Microsoft als potenzieller Verlierer

Für Microsoft sind die Steam Machines gleich doppelt bitter. Valve setzt für die Maschinen auf das eigene SteamOS. Bisher war Steam hauptsächlich auf Windows-Rechnern im Einsatz. SteamOS basiert jedoch auf Linux. Valves Gabe Newell hat in der Vergangenheit immer wieder klargemacht, dass Valve die Gamer gerne von Windows wegbewegen würde.
Mit der Offenheit und austauschbaren Komponenten in abgestimmten Boxen will Valve die Vorteile von PC und Konsole vereinen. SteamOS ist dabei simpel und auf Gaming abgestimmt, stellt jedoch erfahreneren Nutzern ein voll funktionsfähiges Linux zur Verfügung. Valve muss hier eine gute Balance zwischen Einfachheit und Auswahl finden.

Controller und Games

Valves Steam Controller unterscheidet sich stark von anderen Gamepads
Der von Valve selbst entwickelte Controller soll die Steuerung von Konsolenspielen massgebend verbessern. Touchpads mit haptischem Feedback sollen die Analog-Sticks ersetzen. Laut Valve ist das Ziel des Gamepads, die Maus und Tastatur langfristig zu ersetzen. Das offene SteamOS wird jedoch die meisten USB-Geräte unterstützen und somit dem Nutzer die Wahl lassen. Bisherige Hands-on-Berichte diverser Tester stimmen positiv. Die Steuerung liege in Sachen Genauigkeit irgendwo zwischen Gamepad und Maus/Tastatur, schreibt beispielsweise TechRadar. Ein starkes Urteil für einen Prototypen.
Ein möglicher Stolperstein für die Steam Machines ist der Spielemangel. Bisher sind nur wenige Games für Linux angepasst, und neue Spiele landen nach wie vor auf Windows. Laut Valve sind jedoch über 250 Spiele in Entwicklung. Teilweise sind das Portierungen von bereits veröffentlichten Games, teilweise auch Neuentwicklungen. Dazu kommen bereits über 300 bestehende Linux-Games. Bedenkt man die eher kleineren Launch-Angebote von PS4 und Xbox One, kann Valve hier punkten. Ein offizielles Erscheinungsdatum für die Steam Machines gibt es noch nicht. Alienware lässt aber verlauten, man wolle noch 2014 mit dem Verkauf beginnen.

Bildergalerie
Alternate setzt auf viel schnellen Speicher




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