News 25.05.2012, 11:11 Uhr

Copyright: Google löscht Millionen Links

Im Rahmen des «Transparency Reports» hat Google Zahlen zu Löschungsanfragen wegen Copyright-Verletzungen offengelegt. Die zeigen: Der Internetriese löscht Millionen von Weblinks aus den Suchresultaten - Monat für Monat.
Wie kaum ein anderes Internetunternehmen ist Google um Transparenz bemüht. Das zeigt unter anderem der «Transparency Report», in dem Google seit zwei Jahren verschiedene Daten offenlegt. Neu veröffentlicht der Suchmaschinenriese dort auch Statistiken zu «Removal Requests», Löschungsanfragen also. Personen oder Firmen, die ihr Urheberrecht auf einer Webseite verletzt sehen, können dies Google melden. Stellt sich die Anfrage als berechtigt heraus, löscht Google die Links aus seinen Suchresultaten.
Mehr als eine Million Anfragen in einem Monat
Und das tut Google offenbar sehr fleissig. Millionen von Links hat der Suchmaschinist so bereits entfernt – und die Anzahl steigt stetig an. Alleine im vergangenen Monat kamen laut Transparency Report mehr als 1,2 Millionen Löschungsanfragen. Diese wurden von insgesamt etwas mehr als 1000 Organisationen gemeldet und betrafen die Urheberrechte von 1296 Personen oder Firmen. Im Durchschnitt vergehen laut Google weniger als 11 Stunden, bis eine Anfrage bearbeitet wird.
Microsoft ist Opfer Nummer eins
Die Zahl der Löschungsanfragen pro Woche weist eine klare Aufwärtstendenz auf (Bild: Google)
Google hat im Rahmen des Transparency Reports Zahlen zu Löschungsanfragen von Juli 2011 bis heute offengelegt. Die Statistiken offenbaren nicht nur, wann wie viele Anfragen eingegangen sind, sondern auch von wem. Im vergangenen Monat etwa kamen die mit Abstand meisten Löschungsanfragen von einem Marktforschungsunternehmen namens Marketly Ilc. Interessant auch: Bei den Copyright-Inhabern, also den Firmen, deren Rechte am häufigsten verletzt werden, scheint Microsoft ganz oben zu stehen. Alleine im vergangenen Monat wurden über eine halbe Million URLs bereinigt, welche die Urheberrechte des Windows-Konzerns verletzten. Auch über das ganze letzte Jahr hinweg steht Microsoft klar an erster Stelle, gefolgt von NBCUniversal und der US-amerikanischen Urheberrechtsgesellschaft RIAA.
Derweil verteilen sich die URLs mit urheberrechtsverletzenden Inhalten auf eine Vielzahl von Domains, darunter mehrheitlich Torrent-Seiten wie The Pirate Bay.
«Bekämpfung der Onlinepiraterie sehr wichtig»
Google kommentiert die Zahlen wie folgt: «Die Bekämpfung der Onlinepiraterie ist sehr wichtig und wir wollen nicht, dass unsere Suchresultate die Leute zu Material führen, das die Urheberrechte verletzt.» Transparenz sei ihnen in diesem Prozess aber ein Anliegen. Dadurch würden Rechteinhaber, Internetnutzer, Gesetzgeber und Webseitenbetreiber gleichermassen besser verstehen können, wie solche Anfragen, sowohl von der Regierung als auch von privaten Parteien, unsere Suchresultate beeinflussen.
Im Endeffekt hofft Google auch, dass die Daten zu einer vernünftigen Lösung des derzeit an vielen Fronten diskutierten Problems der Internetpiraterie beitragen.



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.