News 04.12.2013, 16:52 Uhr

Mobilfunkpreise fallen, Breitbandkosten steigen

Die Preise für Mobilfunk, Festnetz und Breitband sind in der Schweiz letztes Jahr unterschiedlich gestiegen und gefallen. Auffallend: Je nach Fernmeldedienst hat ein anderer Anbieter das günstigste Produkt.
In der Schweiz kann mit dem Handy günstiger telefoniert werden wie noch im Vorjahr
Schöne Nachricht für die Schweizer Mobilfunkbesitzer: Die Preise sind im Vergleich zum Vorjahr gesunken, sagt das Bakom. Um dies zu eruieren, hat das Bundesamt für Kommunikation drei Nutzerprofile erstellt, und in Abo und Prepaid unterschieden. Die Resultate fallen unterschiedlich aus. Während jemand mit mittlerem Nutzungsprofil um 14,6 Prozent günstiger telefoniert wie im Vorjahr, profitieren Wenignutzer (-9,4 Prozent) und Vielnutzer (-8,9 Prozent) weniger stark von Vergünstigungen.

Prepaid nur für Wenignutzer profitabel

Für den Durchschnittnutzer mit Abo ist Sunrise am günstigsten, bei Prepaid hat Coop die Nase deutlich vorne
Grösser sind die Unterschiede, wenn nach Abo und Prepaid unterschieden wird. Bei den Abonnementen sanken die Preise um 5,3 Prozent (kleines Nutzerprofil) beziehungsweise um 5,7 Prozent (mittleres Nutzerprofil) respektive um 8,5 Prozent (grosses Nutzerprofil). Im Prepaid-Segment waren es aber sogar: -17,4 Prozent beim kleinen, -21,3 Prozent beim mittleren und -6,2 Prozent beim grossen Nutzerprofil.

Datendienste mit sinkenden Preisen

Diese Entwicklung wurde stark durch sinkende Preise für Datendienste beeinflusst, schreibt das Bakom. Fazit für das Bundesamt: wer das Handy selten nutzt, sollte Prepaid wählen. Für Menschen mit mittlerem und grossem Nutzungsbedarf sind Abos dagegen klar günstiger. Das Bakom erkennt dahinter eine Strategie von Orange, Sunrise und Swisscom: die Abonnemente sollen im Vergleich zu den Prepaid-Karten attraktiver gestaltet und der Prepaid-Markt den Wiederverkaufs-Anbietern überlassen werden.

Teure Cablecom...

Im Gegensatz zu den durchs Band abnehmenden Mobilfunkkosten haben die Gebühren für Fixnetztelefonie leicht zugenommen. Um 0,8 Prozent (kleines Profil), 1,2 Prozent (mittleres Profil) und 1,6 Prozent (grosses Profil). Die unattraktivste Anbieterin über alle Nutzerprofile hinweg ist Cablecom, sagt das Bakom. Grund dafür seien in erster Linie die variablen Gesprächstarife, während die Abonnementspreise mit denjenigen der übrigen Anbieterinnen vergleichbar sind. Kommt dazu, dass man bei Cablecom einen kostenpflichtigen Kabelnetzanschluss besitzen muss, dieser wird nicht in die von Cablecom gemeldeten Preise eingerechnet. Sonst würden sie noch schlechter abschneiden.

...und günstige Cablecom

Die Preise sind normiert, um die Angebote besser vergleichen zu können
Ebenfalls leicht gestiegen sind die Preise für Breitbanddienste. Ein durchschnittlicher Nutzer muss ungefähr ein Prozent mehr bezahlen. Dieser leichte Anstieg lässt sich mit der Preiserhöhung bei bestimmten Produkten erklären, deren Übertragungsrate heraufgesetzt wurde. Vergleicht man die Preise der dominierenden Anbieter (Swisscom und Cablecom), so ist Cablecom für einen Nutzer mit mittlerem Nutzungsbedarf rund 10 Prozent günstiger als Swisscom. In den Jahren 2009 bis 2012 betrug der Preisunterschied zwischen 20 und 30 Prozent.

Fabian Vogt
Autor(in) Fabian Vogt



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