Tipps & Tricks 02.03.2017, 07:00 Uhr

Firefox: Mozilla kauft Pocket. Aber was ist Pocket?

Im Firefox war das Add-On Pocket («Read it later») schon länger anzutreffen. Nun hat Mozilla gleich den Hersteller gekauft. Aber wie funktioniert das eigentlich?
Wetten, eine dieser Situationen kennt jeder? Kurz vor Feierabend flattert im Büro noch der Link zu einem superspannenden Thema herein, aber Sie können den längeren Text jetzt gerade nicht lesen, weil Sie schon auf dem Sprung in Richtung Freiheit sind. Oder der spannend klingende Link begegnet Ihnen unterwegs in einem Tweet auf Ihrem Smartphone; doch hier schlägt der «tl;dr»-Effekt zu: «too long; didn't read», der Artikel ist zu lang, um ihn auf dem Smartphone in der überfüllten Bahn vernünftig lesen zu können. Sie würden ihn sich viel lieber später auf Ihrem Tablet wieder vorknöpfen.
Wie die Erfahrung zeigt, wird man sich am nächsten Tag kaum mehr die Mühe machen, den Link wieder zu suchen; meist hat man bis dann ohnehin vergessen, dass es ihn gibt. Dem will Pocket entgegenwirken. Dessen früherer Name war «Read it later» – zu Deutsch «Lies es später». Und genau das ist auch der Zweck von Pocket: Interessant klingende Webseiten oder Artikel, die Sie bei der ersten Begegnung gerade nicht lesen können, stecken Sie einfach direkt aus dem Browser oder aus Twitter (oder aus 1500 anderen Apps) heraus in die Pocket. Sobald Sie an dem Gerät sitzen, auf dem Sie etwas Musse für längeres Lesen haben, öffnen Sie die Pocket wieder und haben die Inhalte direkt vor sich.

So gehts

Für die Nutzung von Pocket erstellen Sie bei getpocket.com einen kostenlosen Account. Alternativ verwenden Sie Ihren gegebenenfalls bestehenden Firefox- oder Google-Account für die Registrierung. Im Firefox ist die Pocket-Erweiterung bereits als fest installierte Funktion enthalten. Installieren Sie die Pocket-App oder -Erweiterung auf all den Geräten und in all den Browsern, an denen Sie entweder auf interessante Links stossen könnten (um sie in die Pocket zu schieben) oder an denen Sie üblicherweise längere Artikel auch tatsächlich lesen könnten (um sie aus der Pocket zu holen).
Melden Sie sich auf allen Geräten in den Pocket-Apps mit Ihrem Konto an. 
Ab sofort geht es so: Haben Sie beim Surfen einen interessanten Link entdeckt, den Sie später lesen wollen? Klicken Sie in Firefox oder Chrome aufs Pocket-Icon. Ob Sie dem Artikel ein oder mehrere selbstdefinierte Themen-Tags hinzufügen wollen, bleibt Ihnen überlassen. 
Das Pocket-Icon im Firefox
Teilen via Pocket, hier auf einem Android-Smartphone direkt aus der Twitter-App
Auf dem Smartphone (z.B. unter Android) geht das fast gleich leicht: Benutzen Sie z.B. in der Webbrowser- oder sonstigen App (z.B. Twitter) den Befehl Teilen via oder Teilen über. Greifen Sie zu Pocket. Schon ist der Link gespeichert. Wenn Sie schnell genug sind, können Sie noch flink aufs Etikettensymbol tippen, um dem gespeicherten Link noch ein oder mehrere Tags hinterherzuschicken.
Sobald Sie dazu kommen, die Artikel zu lesen, öffnen Sie die App und legen Sie los. Im Firefox finden Sie die gesammelten Werke im Lesezeichen-Menü unter Pocket. In Google Chrome klicken Sie mit rechts aufs Pocket-Icon und wählen Pocket öffnen. Was Sie für uninteressant halten, werfen Sie mit dem Papierkorb-Icon über Bord. Mit dem Sternchen-Symbol kennzeichnen Sie besonders gute Texte, vielleicht markieren Sie noch welche mit zusätzlichen Wort-Tags. Sobald der Artikel gelesen ist, klicken Sie aufs Häkchen. Er verschwindet vom Bildschirm und verzieht sich ins Archiv. Die Leseansicht ist sehr augenfreundlich und bietet auch Optionen zur einfachen Einstellen der Schriftgrösse, zum Archivieren des Links oder zum Weiterempfehlen an andere Pocket-Nutzer.
Artikel in Pocket lesen. Icons oben: Zurück, Abhaken (ins Archiv schieben), Löschen, Tags hinzufügen, Empfehlen
Mit Pocket verbinden Sie sich auf Wunsch auch mit Ihren Bekannten, die ebenfalls Pocket nutzen. Diesen können Sie Empfehlungen schicken.



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