News 28.07.2011, 08:05 Uhr

Hacker rufen zu PayPal-Boykott auf

Aufgrund hoher Haftstrafen für Anonymous- und LulzSec-Mitglieder sowie den ausbleibenden Zahlungen an WikiLeaks rufen die beiden Hackergruppen nun zum Boykott des Internetbezahldienstes PayPal auf. In Schottland wurde zudem offenbar der «Mediensprecher» des Hackerkollektivs verhaftet.
Die Hacktivisten von Anonymous und der Cracker-Gruppe Lulz Security (LulzSec) haben heute dazu aufgerufen, den Onlinebezahldienst PayPal zu boykottieren. Mitglieder sollen ihre Accounts kündigen und andere Alternativen in Betracht ziehen, hiess es in einer offiziellen Stellungnahme. Um möglichst viele Internetnutzer von der Aktion zu begeistern, werden alle Teilnehmer ausserdem dazu aufgefordert, Beweisbilder ihrer Account-Schliessungen über Twitter zu veröffentlichen.
Grund für den Boykottaufruf ist die Verhaftung mehrerer Anonymous- und LulzSec-Mitglieder in den vergangenen Wochen. Den Verdächtigen wird vorgeworfen, Daten aus fremden Computersystemen gestohlen zu haben und an der sogenannten «Operation Payback» beteiligt gewesen zu sein. Dabei wurden die PayPal-Server in den vergangenen Monaten mithilfe von DDoS-Attacken zeitweise lahmgelegt. Sollte es zu einem Schuldspruch kommen, sehen sich die Hacker bis zu 15 Jahren Haft und Geldstrafen in Höhe von bis zu 500'000 US-Dollar gegenüber.
Auslöser für «Operation Payback» war die Weigerung von PayPal sowie mehrerer Kreditkartenanbieter, Spendengelder an die Enthüllungsplattform WikiLeaks weiterzuleiten. Wie Anonymous vermutet, wurden die Konten der Website durch den Druck der US-Regierung eingefroren.
18-jähriger «Mediensprecher» von LulzSec verhaftet
Derweil berichten Nachrichtenagenturen, dass die Polizei auf den schottischen Shetland-Inseln am Mittwoch ein wichtiges Mitglied von LulzSec verhaften konnte. Es soll sich dabei um einen 18-Jährigen handeln, der quasi als Sprecher von LulzSec und Anonymous fungiert und dabei auch mehrere Interviews gegeben haben soll. Dem jungen Mann mit dem Pseudonym «Topiary» wird vorgeworfen, an DDoS-Attacken auf verschiedene Unternehmenswebseiten beteiligt gewesen zu sein. Er soll jetzt in London durch Scotland Yard verhört werden.



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