Tests 19.04.2012, 10:50 Uhr

Test: Instagram 2.2.1

Wenn Facebook für eine einzige App 1’000’000’000 US-Dollar hinblättert, dann hat sie eine genauere Betrachtung verdient.
Eine Milliarde US-Dollar legte Mark Zuckerberg für eine kleine Foto-App auf den Tisch. Oder doch nicht? Zugegeben, wenn man «Instagram» sagt, meint man üblicherweise die App. Doch dahinter steckt ausserdem ein soziales Netzwerk mit Millionen von begeisterten Mitgliedern, die ihre Fotos untereinander zeigen, kommentieren und weiterleiten. Das grosse Interesse an Instagram zeigt sich ausserdem an zahlreichen Drittanbieter-Apps, die sich der gediegenen Darstellung der Fotos verschrieben haben, zum Beispiel auf dem iPad.
Diese kleine Abschweifung ist notwendig, um aufzuzeigen, dass Instagram nicht einfach nur eine Foto-App ist. Wer sie benutzen will, muss zwingend ein kostenloses Instagram-Konto anlegen und sich damit abfinden, dass die geschossenen Fotos immer auf die Server geladen werden. So lauten die Regeln, und wem diese nicht schmecken, der findet im App Store unzählige Alternativen, die zum Teil deutlich mehr leisten.
Wir sehen alle so toll aus!
Instagram verdankt seine beinahe magische Anziehungskraft den Foto-Effekten. Zwar lassen sich Bilder auch ohne Filter schiessen, doch das ist nicht einmal der halbe Spass. Stattdessen sorgen die Retro-Effekte dafür, dass selbst die banalsten Motive cool und froody aussehen. Immer, oder meistens jedenfalls. Diese Effekte können am unteren Displayrand aufgerufen werden, noch bevor die Aufnahme im Kasten landet; so weiss man bereits vor der Aufnahme, was einen erwartet.
Total banal – und trotzdem irgendwie hübsch
Zu den Eigenheiten von Instagram gehört auch, dass die Bilder immer quadratisch sind und in einer maximalen Auflösung von 2048 x 2048 Pixeln abgespeichert werden. In den Voreinstellungen lässt sich ausserdem festhalten, ob auch das ungefilterte Original gespeichert werden soll. Wer will, kann auch überhaupt nichts im Gerät speichern und stattdessen alle Werke direkt auf Instagram zur Schau stellen.
Die Effekte
Instagram bietet zahlreiche Effekte, die mit einem Tipp angewendet werden. Zusätzlich kann man dem Bild einen hübschen Rahmen geben, aber das wars dann auch schon – die subtile Beinflussung der Parameter wie Sättigung, Korn oder Vignettierung steht nicht zur Debatte, und das ist ganz im Sinne der spielerischen Einfachheit.
Hingegen können die Bilder einer automatischen Kontrast- und Farbkorrektur unterzogen werden. Für gezielte Unschärfen sorgt eine weitere Funktion, mit der sich die beliebten Tilt-Shift-Motive generieren lassen. (Dabei wirkt eine Szene, als wäre sie im Puppenkasten nachgebildet worden.)
Kontakt zu anderen Netzen
Instagram kennt keine Berührungsängste mit anderen sozialen Netzen, sondern unterstützt die sofortige Veröffentlichung auf Facebook, Twitter, Flickr, Tumblr, Foursquare und Posterous – aber leider nur theoretisch. In unserem Test schafften wir es, dass die Bilder mit wenigen Tipps auf Facebook landeten. Hingegen wollte die Anmeldung bei Tumblr und Twitter selbst nach einer Neuinstallation nicht zustande kommen; im Fall von Twitter endete jeder Versuch sogar mit einem Absturz der App.
Fazit: Ungeachtet dieser Stabilitätsprobleme sollte jeder iPhone- und Android-Anwender Instagram wenigstens einmal ausprobiert haben. Allerdings besteht ein erhebliches Risiko, dass man dem Charme dieser App erliegt.
Mit diesem Link gelangen Sie direkt zur iPhone-Version, das Android-Gegenstück finden Sie hier.

Testergebnis

Sehr schöne Effekte, speichert auch das Original.
Bedienung nicht immer selbsterklärend, Lautstärke-Taste kann nicht als Auslöser verwendet werden, Probleme mit anderen Diensten.

Details:  Ab iOS 3.1, Android 2.2

Preis:  Gratis

Infos: 
http://itunes.apple.com/ch/app/instagram/id389801252?mt=8

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