News 30.01.2015, 10:47 Uhr

AGB: Was sich Ende Januar bei Facebook geändert hat

Facebook besteht auf seinen umstrittenen Datenschutzbestimmungen. Was sich alles ändert und was Sie beachten sollten, dazu hier ein Überblick.
Facebook wird die umstrittenen neuen Datenschutzregeln heute in Kraft setzen. Ein erneuter Aufschub sei nicht geplant, sagte ein Sprecher am Donnerstag. Wer sich nach dem 30. Januar auf Facebook einloggt, stimmt den neuen Regeln automatisch zu.
Die neuen Datenschutzrichtlinien von Facebook sind benutzerfreundlicher geworden und nicht mehr in Juristendeutsch abgefasst. Facebook will damit der wachsenden Kritik von Datenschützern entgegenwirken. So viel zum Positiven. Doch ab dem 30. Januar will Facebook nebenbei das Surfverhalten ausserhalb des sozialen Netzwerks analysieren und auf mehr Smartphone-Daten zurückgreifen.
Wer zum Beispiel ausserhalb von Facebook nach Feriendestinationen googelt, wird auf dem Freundesnetzwerk häufiger Werbungen von Reiseangeboten zu sehen bekommen. Es gilt die Devise: Wer schweigt, stimmt zu. Wer Facebook ab dem 30. Januar weiter nutzt, erklärt sich mit den neuen AGB und Änderungen einverstanden. Die Änderungen der Datenschutzbestimmungen gehen dabei in eine Richtung: Der Konzern will seine Werbeeinnahmemöglichkeiten durch personalisierte Angebote gezielt verbessern.

Nutzerbasierte Werbung

Die wohl grösste Neuerung, die in den USA schon aktiv ist, sind die interessenbezogenen Werbeanzeigen. Die ausserhalb von Facebook besuchten Webseiten werden zur Erhebung und Auswertung herangezogen. Das gilt auch für die mobilen Apps. Direkt abstellen lässt sich die Werbung nicht. Dem Nutzer wird jedoch die Möglichkeit eingeräumt, Werbungen nach seinem Interesse auszusortieren. Klickt der Anwender auf die seitlich eingeblendete Werbung, erfährt er, warum er die Werbung sieht und kann einzelne Werbungen abbestellen. Doch Vorsicht: Wer einzelne Werbungen abbestellt, generiert daraus erst recht ein Interessenprofil.
So sieht eine Facebook-Werbung aus

Ortsbasierte Daten und ein «Kaufen»-Button

Geplant sind – vorerst nur in den USA – zwei weitere Funktionen: Mit «Freunde in der Nähe» sehen Nutzer künftig Werbeinformationen, basierend auf dem aktuellen Standort: beispielsweise Restaurants, Hotels und Mitglieder in der Nähe. Facebook will damit Nutzer lokal verknüpfen und daraus mehr Gewinn schlagen. Oder anders ausgedrückt: Was vielleicht Person A gefällt, gefällt vielleicht auch Person B. Angekündigt sind zudem «Kaufen»-Buttons, mit denen der Nutzer gleich seine personalisierten Angebote in einen Warenkorb klicken kann. Das Konzept ist einfach: Nutzer sollen erst gar nicht auf andere E-Commerce-Portale wie Amazon oder Ebay abwandern.

Fazit: mitmachen oder aussteigen

Zwar verspricht Facebook, bestimmte Anzeigen abschalten zu können, doch vermittelt das dem Konzern ein noch genaueres Profil des Nutzerverhaltens. Dem Anwender bleibt nichts anderes übrig, als die neuen AGB zu akzeptieren, oder sich von Facebook komplett abzumelden. Das geht über diesen Link.

Alternative: «Datensammlerei light»

Wer seine Datenspuren etwas verschleiern will, gewöhnt sich besser an, für Facebook stets ein und denselben Browser zu verwenden. Über die Inhaltseinstellungen des Browsers lassen sich zudem nach jeder Sitzung der Cache und die Cookies löschen. Alternativ kann man einzelnen digitalen Werbefirmen über diesen Link untersagen, personalisierte Werbung anhand seiner Nutzerdaten zu generieren: Allerdings bringt das nicht so viel, wenn Facebook selber auch Daten sammelt und unter Umständen weiterhin zufällige Werbung eingeblendet. Mit diesen Tipps schränken Sie zusätzlich Ihre Sichtbarkeit und den Zugriff von Anwendungen ein.

Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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swissbird
29.11.2014
Jeder hat die Möglichkeit, Werbung zu übersehen. Mein Auge sieht schon seit Jahren nur noch das auf einer Webseite, was es sehen will. Wenn es blinkt oder sonst irgendwie nach "Anzeige" aussieht, wird es rausselektiert. Von dem her... was soll's? ;-)

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McAllister
01.12.2014
Bin seit 6 Monaten weg Ich habe vor ca. 6 Monaten bei einem Experiment namens "99 Days of Freedom" mitgemacht. Eigendlich ging es dort dabei sich eine Auszeit zu nehmen und nach 3 Monaten per freiwilliger survey Angaben zu machen wie man die Zeit empfunden hat usw. Die 99 Tage sind längst um und ich habe mein Konto deaktiviert und die Apps auf meinen Devices gelöscht. Mir fehlt es überhaupt nicht zumal bei mir im Stream eh nur uninteressantes angezeigt wurde.

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remus25
30.01.2015
Ich nutze FB hauptsächlich nur wegen den Flohmärkten, wegen der Werbung nutze ich den Adblock in Chrome, habe seit dem keine Werbung mehr und wenn mal ein neues Fenster kommt kann ich das manuell blocken