News 04.10.2013, 08:58 Uhr

Google Maps hat Schwäche für Romanisch

Wer auf Google Maps nach Ortschaften in Graubünden sucht, muss dieser Tage mit verwirrenden Ortsbezeichnungen rechnen. Der Kartendienst zeigt viele Ortsnamen im deutschsprachigen Raum derzeit auf Romanisch an.
Kennen Sie Maiavilla? Wahrscheinlich nicht. Hingegen dürfte Ihnen «Maienfeld» eher ein Begriff sein. Die Ortschaft im Bündner Rheintal ist eine von vielen, die derzeit auf Google Maps in Romanisch angeschrieben sind – obwohl man dort ganz und gar nicht Rätoromanisch spricht. Ebenfalls betroffen sind aktuell zahlreiche Ortschaften im Prättigau, beispielsweise wird «Küblis» plötzlich zu «Cuvegnas». Immerhin findet man die Ortschaften auch über die deutschen Ortsnamen, doch die Verwirrung dürfte bei vielen dennoch gross sein.
Maiavilla im Rheintal
Bis vor Kurzem war die romanische Invasion im Bündnerland sogar noch flächendeckender. Wie der Tages-Anzeiger berichtete, hiess beispielsweise Klosters bis gestern noch «Claustra» oder Flims wurde zu «Flem». Diese Ortsnamen scheint Google mittlerweile aber wieder korrigiert zu haben.
Bereits im Sommer gab es Sprachprobleme
Der Grund für Googles Sprachprobleme ist unklar. Immerhin ist man sich aber der Problematik bewusst, wie Google auf Anfrage sagte: «Wir sind uns bewusst, dass einige Beschriftungen in Google Maps für gewisse Orte im Kanton Graubünden auf Rätoromanisch angezeigt werden. Wir arbeiten daran, diese so schnell wie möglich auf Deutsch zu übersetzen.»
Klar ist, dass man bei Google Maps schon länger mit den Tücken der mehrsprachigen Schweiz kämpft. So hatte die Bündner Kantonsregierung laut Tages-Anzeiger bereits im Sommer wegen romanischer Ortsnamen bei Google interveniert. Daraufhin seien die betroffenen Ortschaften zwar wieder «eingedeutscht» worden, doch seit einigen Tagen hielt nun wieder die romanische Sprache Einzug in weiten Teilen des Kantonsgebiets. Sehr zum Unmut der Regierung, denn die Verwirrung um die Ortsbezeichnungen sei dem Tourismus nicht zuträglich.



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