News 22.10.2001, 09:30 Uhr

GForce – Arm der Al-Qaeda im Internet?

Die pakistanische Cracker-Gruppe GForce hat sich dem Kampf gegen Amerika und Grossbritannien im Internet verschrieben.
Am vergangenen Mittwoch (17. Oktober) ist die pakistanische Hackergruppe GForce in einen Server des amerikanischen "National Oceanic and Atmospheric Administration Center" eingedrungen und hat Amerika und England den Heiligen Krieg im Internet erklärt. In einem Dokument, das anstelle des normalen Auftrittes erschien, kündigte sie an:
"In ein paar Tagen werden wir wichtige amerikanische Militärseiten und britische Websites angreifen, wir werden die interne Sicherheit gefährden. Wir haben sehr geheime US-Daten, die wir an die richtigen Stellen der Al-Qaeda weiterleiten werden. Denkt daran, wenn Ihr uns Frieden gebt, werdet auch Ihr Frieden erhalten, ist das so schwierig?"
Danach stellen die Cracker konkrete Forderungen, was sie von den westlichen Regierungen erwarten. Nebst einem Truppenabzug aus dem arabischen Raum wird auch die Unterstützung der Palästinenser und ein Abbruch der Beziehungen mit Israel gefordert.
Die Cracker-Gruppe GForce ist seit mindestens Februar 2000 aktiv und hinterlässt auf den angegriffenen Sites politische Statements. Während früher die Konflikte in Kaschmir und Palästina im Mittelpunkt der Botschaften standen, hat sich die Gruppe nun anscheinend den Zielen der Terroristengruppe Al-Qaeda angeschlossen. Explizit schreiben die Cracker: "Usama Bin Laden ist ein heiliger Kämpfer, und was immer er macht, ist sinnvoll."
Bei Cracker-Gruppen ist es schwierig abzuschätzen, wie ernsthaft die angekündigten Ziele verfolgt werden. Die Mitglieder agieren anonym und verwischen die Spuren, die sie im Internet hinterlassen. Da der Gruppe aber seit Februar 2000 mindestens 207 erfolgreiche Angriffe zugeschrieben werden, ist ihr technisches Know-how unbestritten. Ein weiteres Indiz dafür ist die Vielfalt der geknackten Systeme: Linux, Solaris, OpenBSD, HP-UX, Windows und NetBSD.
Dass die Gruppe tatsächlich in sensible militärische Systeme eindringen kann, ist nicht auszuschliessen. Bisher gibt es aber keine entsprechenden Meldungen.


Autor(in) Beat Rüdt



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