Tests 12.06.2015, 10:34 Uhr

Test: Olympus Stylus Traveller SH-2

Olympus' neuste Kompaktkamera setzt auf eine hohe Reichweite im kleinen Format.
Smartphones lösen langsam aber sicher die digitale Kompaktkamera im Einsteigerbereich ab. Dabei setzt das mobile Telefon auf seine grösste Stärke: Es ist immer dabei. Eine dedizierte Kamera kann hier nicht mithalten und muss sich mit anderen Vorteilen durchsetzen. Bei fortgeschrittenen Kompaktkameras oder Systemkameras sind Faktoren wie Bildqualität oder Flexibilität ein Pluspunkt. Für die günstige Einsteiger-Kompaktkamera wird es hingegen schwierig. Ihre Bildqualität ist nur marginal besser als diejenige von Smartphones und die Lücke schliesst sich stetig. Wo also kann dieser Kameratyp noch punkten?
Olympus packt eine grosse Brennweitenabdeckung in dieses kleine Gehäuse
Olympus sieht die Antwort beim optischen Zoom. Hier sind Smartphones aufgrund ihrer Bauweise praktisch chancenlos. Zudem erfreuen sich Superzoom-Kameras bei Touristen grosser Beliebtheit, da in ihnen eine riesige Reichweite von Brennweiten bequem in einem kleinen Gerät enthalten ist. Vor der grossen Kathedrale lässt sich also die gesamte Fassade genauso ablichten, wie das kleinste Detail an der Turmspitze. Das alles ohne Objektivwechsel, Telekonverter oder schwerem Zubehör.
Nicht umsonst trägt die Olympus Stylus Traveller SH-2 den Reisenden im Namen. Die Kamera bietet 24-fachen optischen Zoom, unterstützt von einem weiteren 24-fachen Digitalzoom, der laut Herstellerangaben verlustfrei sein soll. In unserem Test hielt sich der Qualitätsverlust tatsächlich in Grenzen, komplett verlustfrei wäre jedoch eine klare Übertreibung. Dazu kommen noch weitere 48-fach Digitalzoom bei dem die Bildqualität zuletzt aber auf das Niveau erster Handykameras hinabfällt. Mehr als die zweimal 24-fach sind weder zu empfehlen noch nötig.
Optisch setzt die SH-2 auf den mittlerweile bewährten Retro-Look der besonders von Fuji wiederentdeckt wurde. Zwar kommt die SH-2 nicht ganz an das Design von Fuji heran, für eine Superzoom-Kamera ist sie jedoch klar vorne mit dabei. Trotz des grossen Zoom-Umfangs ist die SH-2 erstaunlich kompakt, gerade im Vergleich zu vergleichbaren Modellen von Sony oder Nikon.
Eine Schwäche vieler Kompaktkameras ist die Bedienung. Oftmals wegen Platzmangel für bessere Bedienelemente. Eine moderne Variante vieler Hersteller sind Touchscreens, die gewohnte Bedienung bieten, ohne Platz wegzunehmen. Auch Olympus setzt auf einen Touchscreen, was grundsätzlich eine gute Idee ist. Leider steht hier der andere Teil des langen Kameranamens im Weg: Stylus Traveller SH-2. Das Touch-Display funktioniert nicht etwa wie von Smartphones gewohnt, sondern wie vor zehn Jahren über Druck. Ohne den mitgelieferten Stylus lässt sich die Kamera nur schwer per Touch bedienen. Warum sich Olympus für diese veraltete Technologie entschieden hat, wissen sich wahrscheinlich nicht einmal selbst.
Glücklicherweise ist die Bedienung der SH-2 per Tasten ganz ordentlich und sogar im manuellen Modus halbwegs produktiv. Dennoch ist diese Kamera besser, wenn man nur wenig mehr als abdrücken muss. Generell bietet die SH-2 nicht allzu viel extra. Beispielsweise RAW-Dateien, welche sogar einige Smartphones bereits beherrschen. Für eine Kamera, deren JPGs kaum besser sind als diejenigen vom Handy ein Verlust.

Fazit

Die Olympus Stylus Traveller SH-2 bietet eine grosse Reichweite von Weitwinkel bis Tele und ein schickes Retro-Design. Alles andere bekommt man auch in seinem Smartphone, teilweise sogar besser. Gut für Reisende mit Budget und kaum Ansprüchen an die Bildqualität.

Testergebnis

Flexibilität, Verarbeitung
Touchscreen, Bildqualität, Funktionen

Details:  16 Megapixel, 1/2,3-Zoll-CMOS-Sensor, 24x-Zoom (optisch), 96x-Zoom (optisch + digital), f/3 - 6,9, 1x SD-Kartenslot, ISO 125-6400, integrierter Blitz, 3-Zoll-Touchscreen-LCD (Druck-Touch, inklusive Stylus), Video mit maximal 1080p bei 60 FPS, 271 Gramm mit Akku und Speicherkarte

Preis:  Fr. 339.00

Infos: 
www.olympus.ch

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