News 21.11.2011, 12:20 Uhr

Xerox-Software erkennt gute Fotos

Xerox-Forscher arbeiten an einem Algorithmus, der Fotos auf ihre Qualität hin prüfen soll.
Dass Bildverwaltungsprogramme auch Gesichter oder Lichtstimmungen erkennen, ist nichts Neues mehr. Die Forscher am Xerox Research Center Europe sind jedoch bereits einen Schritt weiter und arbeiten an einem Algorithmus, der auch die Qualitäten eines Bildes beurteilen kann. Dazu werden Kriterien wie die Ausleuchtung, der Bildausschnitt oder die Bildruhe hinzugezogen.
Auf diese Weise lassen sich zum Beispiel aus 1000 frisch importierten Ferienbildern die besten herauspicken und herumzeigen, obwohl man noch nicht die Musse und die Zeit gefunden hat, um die Fotos selbst zu sichten. Andere Zielgruppen sind Verlagshäuser oder Stock-Photo-Agenturen, die täglich mit einer wahren Bilderflut zu kämpfen haben. Die Xerox-Forscher spinnen den Faden sogar noch etwas weiter und sehen die Software auch in künftigen Kameras, in der die misslungenen Bilder gefiltert und bei Bedarf gelöscht werden können. Xerox will die neue Software nächstes Jahr in einer Beta-Version an ausgewählte Partnerfirmen verteilen, zu denen vor allem Grafikstudios, Fotobuchanbieter und Agenturen gehören.
Die Funktionsweise
Die Software beurteilt die Qualität der Bilder aufgrund von anderen Aufnahmen, die im Internet publiziert und von Betrachtern als «gut» eingestuft wurden. Je mehr Fotos analysiert werden, umso besser soll die spätere Selektion funktionieren. Als typische Quellen (mit einer gigantischen Bildermenge zum Üben) nennt Xerox bekannte Onlinedienste wie Flickr oder Facebook.
Die Ähnlichkeitsmuster werden anschliessend als Basis für die Beurteilung benutzt, wobei praktisch dieselben Kriterien zum Einsatz kommen, wie wenn ein Mensch die Auswahl treffen würde: Gelungene Porträts werden zum Beispiel indirekt beleuchtet und zeigen einen neutralen Hintergrund. Oder am Strand gefallen die fast schon nebelartigen Wellen, die durch eine relativ lange Verschlusszeit zustande gekommen sind. Und dann sind da noch die zahlreichen Bilder, die allein durch die Anwendung der Drittelregel ein paar Ränge nach oben rutschen. Wie die Auswahl in der Praxis funktioniert, demonstriert diese interaktive Website.
Beeindruckend ist auf jeden Fall die angepeilte Geschwindigkeit, mit der das System arbeiten soll. Ein anderes Sortiersystem von Xerox, das nicht nach gelungenen, sondern nach ähnlichen Bildern Ausschau hält, analysiert unterdessen 5 Millionen Fotos pro Sekunde.



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