iTipp 11.06.2013, 05:52 Uhr

Apple stellt iOS 7 vor

Die Spatzen pfiffen es von den Dächern, jetzt ist es offiziell: iOS 7 sieht radikal anders aus.
Freund und Feind waren sich einig: die Oberfläche von iOS ist in die Jahre gekommen und bedarf dringend einer Frischzellenkur. Mit der Vorstellung von gestern ist dieser Wunsch in Erfüllung gegangen.
Zuerst fällt auf, dass der Home-Screen flach geworden ist. Die Icons zeigen keine 3D-Effekte mehr; stattdessen scheinen sie über dem Bild im Hintergrund zu schweben. Dieser Trick kommt zustande, indem das iPhone mithilfe des Gyrosensors seine Position im Raum bestimmt und das Bild im Hintergrund entsprechend verschiebt. In der Demo wirkte dieser Effekt ungemein überzeugend.
Alle wichtigen Einstellungen sind jetzt einfach zu erreichen, indem der Home-Screen von unten nach oben gewischt wird. Die Benachrichtigungen werden auch bei verriegeltem iPhone angezeigt. Mit zu den besten Neuerungen gehört ausserdem die automatische Aktualisierung der Apps im Hintergrund – damit entfällt ein tägliches Ritual, das wohl niemand vermissen wird.
Alle wichtigen Einstellungen im direkten Zugriff (Bild: Apple)

Siri & die Apps

Siri erhält neue, markant verbesserte Stimmen, die natürlicher klingen. Statt mit einer weiblichen spricht das iPhone auf Wunsch auch mit einer männlichen Stimme – selbst wenn die meisten Männer nicht unbedingt Siri heissen möchten. Das Verständnis bei der Spracherkennung soll deutlich verbessert worden sein; allerdings machen wir uns da keine grossen Hoffnungen, obwohl Deutsch von Anfang an zu den unterstützten Sprachen gehören wird.
Bei den mitgelieferten Apps hat sich viel getan, und auch hier fällt zuerst die neue Gestaltung auf. Der Skeuomorphismus – die Anlehnung der Bedienelemente an reale Bilder und Materialien – ist gänzlich verschwunden. Keine Ledereinfassungen mehr, keine abgerissenen Zettel oder andere Vorbilder aus dem wirklichen Leben: iOS 7 ist flach und will durch seine dezente, ausgefeilte Typografie gefallen. Vor allem aber zieht sich das Erscheinungsbild wie ein roter Faden durch die Bedienung der mitgelieferten Anwendungen. Die nahe Zukunft wird zeigen, wie sich das neue Design auf die Apps der anderen Entwickler auswirkt.
Das neue iOS ist flach und dezent (Bild: Apple)
Die Kamera-App wurde komplett überarbeitet und schiesst die Bilder wahlweise quadratisch. Darüber hinaus bietet sie einige wenige Instagram-mässige Effekte. Interessanter ist da die Foto-App, die Bilder automatisch nach Zeit und Ort gruppiert. Ein Tagesausflug nach Luzern wird automatisch als solcher erkannt, benannt und die Bilder entsprechend sortiert.
Safari sieht wesentlich frischer aus. Der Browser unterstützt nun Fullscreen-Browsing, bei dem alle Bedienelemente ausgeblendet werden. Geöffnete Websites werden nicht in klassischen Tabs geöffnet; stattdessen blättert man wie durch einen Rolodex durch die geladenen Seiten.

iOS 7 in Aktion

Und, und, und. Die Neuerungen sind so zahlreich, dass es hier nur die Wichtigsten erwähnt werden können. Auf der US-Website zeigt Apple die Neuerungen in Form von kurzen Videos. Ganz oben finden Sie ausserdem den Link «Watch the iOS 7 Video». In einem kurzen Filmchen erklärt Sir Jonathan, wie Apple die Welt sieht und welche Überlegungen hinter dem Design von iOS 7 stecken. Sehenswert – auch wenn es mit den Englisch-Kenntnissen ein wenig hapern sollte!

Verfügbarkeit und Kompatibilität

iOS 7 wird laut Apple «im Herbst» verfügbar sein. Es gilt als sicher, dass die neue Version zeitgleich mit dem nächsten iPhone erscheinen wird. Das neue System läuft auf dem iPhone 4, 4S und 5 sowie dem aktuellen iPod touch. Bei den iPads werden alle Modelle ab dem iPad 2 sowie das iPad mini unterstützt.



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