Tests 24.04.2014, 08:20 Uhr

Test: Fujifilm X-E2

Das Design ist klassisch, die Mechanik gefühlsecht und die Qualität überragend: Diese Kamera weckt Begehrlichkeiten.
Die Fujifilm X-E2 gehört in die Klasse der spiegellosen Systemkameras. Im Gegensatz zu den grossen Spiegelreflexkameras (SLRs) arbeitet sie also nicht mit einem optischen Sucher. Stattdessen wird das Bild auf einem kleinen, hochaufgelösten Monitor im Okular betrachtet. Das hat Vor- und Nachteile, wie wir noch sehen werden. Vor allem aber sorgt der Wegfall des Prismas dafür, dass die Kamera kompakt bleibt. Dank ihrem grossen APS-C-Sensor kann die Fujifilm X-E2 problemlos mit der Bildqualität einer SLR mithalten – und zwar auf einem Level, der die Konkurrenz das Fürchten lehrt.
Feinste Technik, klassisch gekleidet: Fujifilm X-E2

Technische Eigenschaften

Die X-E2 ist mit dem «X-Trans-Sensor» der zweiten Generation ausgestattet, der die Fotos mit 16 Megapixeln auflöst. Diese Fujifilm-Entwicklung unterscheidet sich von herkömmlichen Sensoren durch ihre eigenwillige Farbfilter-Anordnung, eingeteilt in 6x6 Pixel grosse Einheiten. Dadurch sind in jeder Reihe des Sensors alle RGB-Farbinformationen enthalten, was zu einer deutlich verbesserten Farbwiedergabe führt. Allerdings stellt der Sensor deswegen höhere Anforderungen an die RAW-Konvertierung, wie wir später noch sehen werden.
Links: Klassisches Bayer-Muster, rechts der Sensor der X-E2
Die 6x6-Matrix orientiert sich am zufälligen Korn der analogen Filme. Diese pseudo-unregelmässige Anordnung verhindert die Bildung von Moirés bei geometrischen Mustern, wie man sie zum Beispiel bei Kleidungsstücken findet. Deshalb konnten die Ingenieure bei Fujifilm auf einen vorgeschalteten Tiefpassfilter verzichten, der durch eine leichte Unschärfe solche Interferenzen reduziert. Als direkte Folge sind knackigere Bilder möglich.

Gehäuse und Sucher

Das Gehäuse besteht zum grössten Teil aus einer Magnesiumlegierung und steht in den «Farben» Silber und Schwarz zur Auswahl. Das Material sorgt für eine standesgemässe Haptik mit einem Gefühl hoher Wertigkeit. Dieser Eindruck wird durch die mechanischen Bedienelemente weiter gefördert: Das Drehrad für die Verschlusszeiten, die Belichtungskorrektur und erst recht der mechanische Blendenring am Zoom sorgen machen die Bedienung der X-E2 zur Freude.
Der elektronische Sucher ist mit 2,36 Megapixeln aufgelöst und liefert ein hervorragendes, kontrastreiches Bild. Alle Effekte und Einstellungen sowie die Tiefenschärfe werden bereits vor der Aufnahme angezeigt. Die hohe Bildfrequenz sorgt ausserdem dafür, dass praktisch keine Nachzieher oder Ruckler auszumachen sind.
Dioptrienkorrektur und Annäherungssensor
Allerdings ist das Sucherbild bei hellem Sonnenlicht für Brillenträger nicht mehr zu erkennen: deren Auge ist weiter vom Okular entfernt ist, was den Lichteinfall begünstigt. Hier hilft nur, die Brille abzunehmen und stattdessen die Dioptrienkorrektur zu verwenden. Das kleine Drehrad befindet sich links vom Sucher und korrigiert Sehschwächen zwischen −4 und +2 Dioptrien. Leider sind an diesem Rädchen keine Markierungen angebracht, noch nicht einmal die Null-Stellung wird angegeben.
Rechts vom Sucher befinden sich die Annährungssensoren. Diese schalten automatisch vom Display zum Sucher um, wenn der Fotograf die Kamera vors Gesicht hält. Die Anzeigen im Sucher lassen sich übrigens individuell zusammenstellen, so dass man genau jene Informationen serviert bekommt, die man persönlich als relevant erachtet.
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