Tests 12.03.2013, 10:00 Uhr

Test: Fujifilm X-E1

Der Kamera-Markt wird geprägt vom Einheitsbrei. Die Fujifilm X-E1 ragt aus der Masse heraus, ihren Qualitäten sei Dank.
Die Fujifilm X-E1 gehört in die Klasse der spiegellosen Systemkameras, die auch im Lager der DSLR-Anhänger immer mehr Freunde gewinnen. Kompakte Abmessungen und wenig Gewicht bei hoher Leistung: Welcher Fotograf wünscht sich das nicht? Die X-E1 bietet aber noch ganz andere Vorzüge; doch zuerst widmen wir uns den technischen Ballaststoffen.
Fujifilm X-E1 mit Systemblitz EF-X20 (Bild: Fujifilm)
Die schnöden technischen Daten
Der Fujifilm-exklusive X-Trans-Sensor arbeitet mit einer Auflösung von 16 Megapixeln. Sein Alleinstellungsmerkmal ist die eigenwilligen Farbfilter-Anordnung, eingeteilt in 6x6 Pixel grosse Einheiten. Dadurch sind in jeder Reihe des Sensors alle RGB-Farbinformationen enthalten, was zu einer deutlich verbesserten Farbwiedergabe führt. Allerdings stellt der Sensor genau deswegen hohe Anforderungen an die RAW-Konvertierung, wie wir später noch sehen werden.
Links: Klassisches Bayer-Muster, rechts davon der Sensor der X-E1
Diese 6x6-Matrix orientiert sich am zufällig verstreuten Korn der analogen Filme. Diese pseudo-unregelmässige Verteilung auf dem Sensor verhindert die Bildung von Moirés bei geometrischen Mustern, wie man sie zum Beispiel bei Kleidungsstücken findet. Deshalb konnten die Ingenieure bei Fujifilm auf einen vorgeschalteten Tiefpassfilter verzichten, der durch eine leichte Unschärfe solche Interferenzen reduziert. Als direkte Folge sind deutlich schärfere Bilder möglich.
Gehäuse und Sucher
Das Gehäuse besteht zum grössten Teil aus einer Magnesiumlegierung und steht in den Farben Silber und Schwarz zur Auswahl. Das Material sorgt für eine standesgemässe Haptik mit einem Gefühl hoher Wertigkeit. Mit ihrer Grösse passt die X-E1 zwar nur in grosse Jackentaschen, doch die Kamera fühlt sich mit einem Gewicht von 540 Gramm (inklusive 35-Millimeter-Objektiv) ausserordentlich leicht an.
Der elektronische Sucher ist mit 2,36 Megapixeln aufgelöst und liefert ein hervorragendes, kontrastreiches Bild. Alle Effekte und Einstellungen sowie die Tiefenschärfe werden bereits vor der Aufnahme angezeigt. Die hohe Bildfrequenz sorgt ausserdem dafür, dass praktisch keine Nachzieher oder Ruckler auszumachen sind.
Der Sucher arbeitet ausschliesslich elektronisch
Links vom Sucher befindet sich ein Drehrad, mit dem sich Sehschwächen zwischen -4 und +2 Dioptrien korrigieren lassen. Leider weist diese Rädchen überhaupt keine Markierungen auf und zeigt noch nicht einmal die Null-Stellung. Rechts vom Sucher befinden sich die Annährungssensoren; sie schalten automatisch vom Display zum Sucher um, wenn der Fotograf die Kamera vors Gesicht hält. Die Anzeigen im Sucher lassen sich individuell zusammenstellen, so dass man genau jene Informationen serviert bekommt, die man persönlich als relevant erachtet.
Erfreuliche Neuigkeiten für die Anhänger polarisierender Sonnenbrillen: Das Bild im Sucher ist sowohl im Hoch- als auch im Querformat einwandfrei sichtbar. (Bei vielen anderen Kameras verwandelt sich der digitale Sucher beim Tragen solcher Sonnenbrillen in ein pechschwarzes Loch.)
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