Tests 29.07.2016, 08:13 Uhr

Test: Acer Predator X34

Ein Monitor zum Preis eines ganzen PCs. Für den Predator X34 muss man ganz schön tief in die Tasche greifen. Dafür muss er ordentlich Leistung liefern.
Vierstellige Frankenbeträge sind für Monitore ausserhalb des grafischen Bereichs nicht wirklich üblich. Sogar im sonst kostspieligen Gaming-Sektor sind die meisten Monitore günstiger. Auch, weil Gamer meistens keine IPS-Panels oder besonders gute Farbtreue brauchen. Der Acer Predator X34 kostet rund 1200 Franken und verspricht vor allem volle Immersion beim Gamen. 34 Zoll im breiten 21:9-Format mit leichter Kurve im Display sollen den Spieler komplett in die Spielwelt hineinziehen. Grafisch Tätige werden nach der Erwähnung von «Curved» hingegen aufhören zu lesen.
So sieht ein Monitor aus, der einen ganzen Schreibtisch einnehmen kann
Äusserlich bestätigt der X34 seinen Premium-Status locker. Auf dem massiven Standfuss könnte man problemlos auch ein All-In-One in derselben Grösse platzieren. Der Monitor selbst ist hochwertig verarbeitet und simpel, aber sexy designt. Wie derzeit modern, ist die untere Leiste des Randes dicker und leicht nach vorne abstehend, während der Rest des Monitors so flach wie möglich gehalten ist. Beim Predator X34 heisst das: Ein kleiner Rand (ca. 1 cm), der sich vom Rest abhebt, dann ein schwarzer Rahmen, etwa in der Breite eines USB-A-Steckers, flach auf der gleichen Ebene wie die 34 Zoll Monitor darin.
Das Display ist leicht gebogen, was die Immersion erhöhen soll. Gerade bei grossen Monitoren und Fernsehern soll die gebogene Form das Display stärker auf den Zuschauer orientieren. Für grafisch Tätige sind solche Monitore hingegen eher unpraktisch, da durch die Biegung möglicherweise unerwünschte Verzerrungen entstehen. In der Praxis funktioniert die Biegung nicht schlecht. Allerdings ist sie beim Predator X34 schwach genug, dass man den Unterschied nicht besonders stark merkt. Auffällig beim Arbeiten sind vor allem die leichten Verzerrungen der Fenster, an die man sich aber relativ schnell gewöhnt.
Qualitativ gibt es nicht viel am IPS-Display auszusetzen. Die Farbabdeckung von 93 % sRGB und 71 % AdobeRGB ist für die Preisklasse durchaus gut, vor allem für einen Gaming-Monitor. Der Kontrast ist mit einem Durchschnitt von 426:1 zwar nicht grossartig, allerdings nur aus einem Grund: Bei sehr niedrigen Helligkeitseinstellungen sackt der Kontrast unverhältnismässig ab. Berücksichtigt man nur Werte ab 25 % Helligkeit, steigt der Durchschnitt bereits auf 503:1 und somit einen absolut konkurrenzfähigen Wert. Ebenfalls sehr gut ist die maximale Farbabweichung von 2.2 DeltaE, während die Luminanz-Homogenität etwas schwächer ist. Die höchste Abweichung liegt bei 17 %. Insgesamt zeigen vier von neun Messbereichen über 10 % Abweichung. Nicht optimal, aber noch vertretbar.
Für Gamer hat der X34 noch ein paar Zückerchen mehr auf Lager. Der Monitor ist mit Nvidias G-Sync-Technologie ausgerüstet und kann somit seine Bildwiederholungsrate dynamisch an die FPS des Spiels anpassen, sofern man eine Nvidia-Grafikkarte besitzt. Das geht bis zu einer maximalen Wiederholungsrate von 100 Hz, was für die meisten Gamer reichen sollte. Bei Shooter-Profis sind 120 oder 144 Hz jedoch beliebter. Mit seinen 4 ms Reaktionszeit ist der X34 nicht gerade der schnellste, aber allemal schnell genug.
Das breite Bildformat von 21:9 (3440 x 1440) ist beim Zocken ein wechselhaftes Vergnügen. Unterstützt ein Spiel das Format, macht es deutlich mehr Spass. In diversen Games ist das breitere Display sogar ein effektiver Spielvorteil, da man schlicht mehr sieht als der Gegner. Allerdings funktionieren nur wenige Games wirklich gut in 21:9, weshalb man sich wohl oder übel an schwarze Balken gewöhnen muss. Oder man spielt im Fenstermodus und hat nebenher Twitch offen. Auch eine Variante.

Fazit

Der Acer Predator X34 ist ein teurer Spass. Für das Geld bietet der Monitor aber auch einiges. In Sachen Bildqualität muss sich der Monitor auch vor Fotoprofis nicht verstecken. Lediglich die 4 ms Reaktionszeit und die Limitierung auf 100 Hz könnte den ganz harten Shooterprofis den Spass verderben. Wer sich bei letzterer Gruppe nicht dazuzählt, auf Breitbild und Curved steht und das nötige Kleingeld aufbringen kann, wird mit dem Predator X34 sicher glücklich.

Testergebnis

Bildqualität, Verarbeitung
Preis, nur 100 Hz

Details:  34-Zoll (3440 x 1440), IPS-Panel, DisplayPort, HDMI, höhenverstellbar, neigbar

Preis:  Fr. 1199.-

Infos: 
www.acer.ch

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