Tests 18.01.2016, 11:36 Uhr

Eingetaucht: Extrem-Laptop mit Wasserkühlung

Das Asus GX700 ist ein gewaltiger 17,3-Zoll-Laptop. Er kommt in einem Koffer! Mit im Gepäck: eine externe Wasserkühlung! Doch, wer braucht sowas?
Ein typischer Alltag eines Tech-Journalisten: Da fragt kurz vor Jahresende noch ein netter Händler, ob ich schon exklusiv den ersten Gaming-Laptop mit einer Wasserkühlung testen möchte. «Natürlich», pflichte ich dem bei. Obwohl ich noch einige Artikel schreiben und an einen Event müsste. Einen Tag später ereilt mich eine Mail: «Wir können es dir nicht so gut per Post schicken - es kommt in einem Rollkoffer!» Da frage ich bereits: Hat denn Asus gleich eine Autobatterie eingepackt? Auf jeden Fall legt dies den Schluss nahe, dass die Wasserkühlung nicht im Notebook integriert ist. Richtig geraten.
Das Kofferdesign sei jedoch noch nicht final, versicherte man mir. Immerhin ...
Etwas für jede LAN-Party?
Quelle: NMGZ
Ein Schmunzeln um die Gaming-affinen PCtipp-Redaktor-Münder machte sich beim Auspacken dennoch breit. In der Kofferunterseite enthalten ist der High-End-Laptop im schnittigen Aluminiumgehäuse. Gleich neben der externen Wasserkühlung in schwarzem Schaumstoff eingenistet: ein riesiges 330-Watt-Netzteil!
Der Inhalt: Wasserkühlungs-Dock, Laptop und Riesennetzteil
Quelle: NMGZ

Wuchtige Komponenten

Günstig ist die ganze Fracht bei einem stolzen Strassenpreis ab 4500 Franken bei Weitem nicht. Das Vollaluminium-Chassis des Laptops mit Lasergravuren vermittelt aber einen soliden Gesamteindruck. Einzig schade: Der optisch unauffällige Display-Rahmen ist wie bei Medions Erazer X7843 aus dünnem Kunststoff gefertigt. Die gummierte schwarze Handballauflage ist zudem etwas fingerabdruckanfällig.
Der Laptop selber ist sehr edel und robust verarbeitet

Anstecken und wasserkühlen, bitte

Ganz portabel ist der Laptop auch nicht. Das von Asus so benannte «Hydro Overclocking System» mit dem integrierten Wasserkreislauf bringt zusammen mit dem 3,6-Kilo-Laptop gut 8 Kilo auf die Waage. Das Wasserkühlungs-Dock enthält alle Flüssigkühlkomponenten: Schon eingebaut sind zwei 90-mm-Radiatoren zusammen mit einer Pumpe und einem Vorratsbehälter. Das alles sorgt für die ganze Frischluft, wenn man stets unter maximal möglicher Leistung spielen möchte. Reiner Luftbetrieb ist aber ebenfalls möglich. Jedoch sinkt dann die Gesamtleistung um etwa 20 Prozent.
Notebook und Wasserkühlungseinheit docken über diese proprietären Anschlüsse innenseitig an
Quelle: NMGZ
Anschliessen ist simpel: Laptop auf die flache Halterungsunterseite legen, Hebel runterdrücken und die proprietären Anschlüsse der Wasserkühlung docken innenseitig am Notebook an. Ausserdem fungiert die Wasserkühlungsstation gleichzeitig als Stromversorgung und Akkuladestation.
Angedockt
Stichwort Station: Der Begriff «Desktop-Replacement» wird wohl spätestens beim GX700 überfällig. Jedenfalls eine neue Art von Mobile Computing ist das nicht. Das Wasserkraftwerk beansprucht zusammen mit dem 17,3-Zoll-Laptop viel Platz auf dem Tisch: mindestens zwei Armlängen. Doch, wozu das Ganze?
Nächste Seite: Volle Wasserkraft voraus

Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.