News 19.05.2015, 07:45 Uhr

Strafverfahren gegen Schweizer Onlineshop

Gegen zwei Schweizer Webshop-Betreiber, die schon unter verschiedenen Namen einen gefälschten Onlineshop betrieben, wurde ein Strafverfahren wegen Betrugs eingeleitet.
Die beiden Shop-Betreiber Walter Danz und Heinz Lipuner haben in den vergangenen Jahren schon Hunderte Kunden mit gefälschten Onlineshops verärgert. Gegen die beiden Missetäter wird nun von Betrugs wegen ermittelt, wie der «Tages-Anzeiger» am Montag (in seiner Print-Ausgabe) berichtete. Kunden bestellten laut eines März-Berichts derselben Zeitung gegen Vorauskasse immer wieder Ware, die nie ausgeliefert wurde. Das einbezahlte Geld wurde den Kunden nicht zurückerstattet.

Obergericht rügt Staatsanwaltschaft

Schon im Herbst 2013 erstatteten mehrere Kunden Anzeige gegen den damaligen Webshop Dlex.ch. Die Polizei stiess bei der örtlichen Ermittlung auf einen Zustand «katastrophaler Firmenführung», weil sich im Mailaccount der Firma mehr als 4000 ungelesene Mails befanden. Der damals bei der Untersuchung befragte Walter Danz gab zu Protokoll, man sei «hoffnungslos überfordert» gewesen und hätte nie die Absicht gehabt, Kunden nicht rechtzeitig zu beliefern. 
Da aus Sicht der Staatsanwaltschaft per se kein Betrug vorlag, stellte man im Februar die Ermittlungen wieder ein. Damit gab sich jedoch einer der Kunden nicht zufrieden und reichte beim Obergericht eine Beschwerde ein. Mit Erfolg. Das Obergericht habe die Staatsanwaltschaft gerügt, weil ein Verfahren nicht einfach aufgrund der «polizeilichen Wahrnehmung» hätte eingestellt werden können. Die Staatsanwaltschaft hat gemäss den Unterlagen, die dem Tagi vorliegen, die Ermittlungen nun am 8. Mai 2015 erneut aufgenommen. 

Webauftritte unter wechselnden Namen

Es bleibt noch abzuwarten, ob das Urteil das endgültige Aus für den gefälschten Shop bedeutet. Auf jeden Fall treiben die beiden Shop-Betreiber noch immer ihr Unwesen: Die Firma Dlex.ch hat Anfang 2014 Konkurs angemeldet, jedoch wenige Monate später unter dem Namen Swissmicrogroup.ch weder einen neuen Shop eröffnet, der nicht mehr aufrufbar ist. Der neue Shop Media-eins.ch, von dem der Tagi berichtet, scheint aber ebenfalls wieder offline zu sein.

So schützen Sie sich vor gefälschten Webshops

Seien Sie auf der Hut vor gefälschten Webshops, inbesondere, wenn Sie sich auf der Schnäppchenjagd befinden. Tipps dazu in unserer Bildergalerie.

Bildergalerie
1. Schlechtes Website-Design Viele gefälschte Shops nehmen sich nicht die Zeit, die Webseite ordentlich zu kopieren. Oftmals werden einige Design-Elemente wie Bilder übernommen und mit eigenen, schlecht gemachten Texten und Symbolen versehen


Autor(in) Simon Gröflin



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