Tests 05.02.2018, 08:00 Uhr

Test: Motorola Moto X4

Motorola lebt noch und liefert ein neues Mittelklasse-Smartphone mit diversen High-End-Funktionen.
Die Mittelklasse der Smartphones hat sich in den vergangenen zwei Jahren drastisch verändert. Materialien, die früher der Oberklasse vorbehalten waren, sind heute auch bei Geräten für unter 600 Franken üblich. Gespart wird an extravaganteren Features und an der Leistung. Das macht diese neue Mittelklasse besonders attraktiv für weniger anspruchsvolle Nutzer.
Motorola lanciert mit dem Moto X4 ein Gerät in ebendieser Mittelklasse. Für knapp unter 400 Franken erhält man ein Mittelklasse-Smartphone mit dem Gehäuse eines High-End-Modells, Metallrahmen und gläserne Rückseite inklusive. Sogar ein Fingerabdrucksensor ist dabei.
Gespart wird bei der Ausstattung: 32 GB Speicher sind am unteren Ende der Nützlichkeit. Immerhin ist der Speicher per microSD-Karte erweiterbar. Das löst das Speicherproblem zwar, kostet aber auch ein wenig extra. Die Leistung ist ebenfalls schwächer. Wie stark das den Alltagsgebrauch beeinflusst, ist jedoch variabel. Ausgerüstet ist das Moto X4 mit einem Qualcomm Snapdragon 630 mit acht Prozessorkernen und 2,2 GHz sowie 3 GB RAM. Das ist schnell genug für praktisch jeden Anwender. Ja, einige leistungshungrige Apps öffnen sich ein wenig langsamer, wirklich dramatisch ist das aber kaum.
Nicht übel für ein Mittelklasse-Smartphone
Die etwas niedrigere Leistung hat sogar einen Vorteil: Im Gegensatz zu leistungsfähigeren Modellen in der gleichen Grösse, verbraucht das Moto X4 weniger Strom. Das 5,2-Zoll-Display (1080 × 1920) trägt ebenfalls dazu bei. In der Endabrechnung heisst das: längere Akkulaufzeit für das Moto X4. Bei durchschnittlicher Benutzung hält das X4 im Neuzustand gut zwei Tage durch.
Wo das Motorola Moto X4 gegenüber der teureren Konkurrenz besonders verliert, ist bei der Kamera. Das laut Motorola «innovative» Dual-Kamera-System funktioniert wie beim LG G6: Die Standardkamera deckt eine reguläre Smartphone-Brennweite ab. Die zweite Linse bietet eine niedrigere Brennweite und somit einen grösseren Bildausschnitt.
Die Kamera des Motorola Moto X4 ist ordentlich, aber nichts Besonderes
Das zweite Objektiv verwendet Motorola für Weitwinkelaufnahmen
Beide Linsen bieten eine ordentliche Bildqualität, wenn auch nichts Besonderes. In Sachen Details kann die Kamera nicht mit aktuellen Spitzenmodellen mithalten. Innerhalb der Mittelklasse liegt das X4 in einem ähnlichen Bereich wie das Honor 9. Was man allerdings nicht vergessen darf: Das Huawei P10 kostet nicht mehr viel mehr als ein Moto X4.
Positiv beim Moto X4 ist die Nutzeroberfläche. Motorola verwendet Standard-Android und bietet somit das gleiche Nutzererlebnis wie die Google-Geräte. Einziger Unterschied: Beim Moto X4 sind einige wenige Apps vorinstalliert und können nicht deinstalliert werden. Bei den Motorola-Apps ist das verständlich und auch so in Ordnung. Apps wie LinkedIn oder Outlook sollten aber vom Gerät entfernt werden können.

Fazit

Das Motorola Moto X4 ist ein ordentliches Smartphone. Für den Preis von knapp unter 400 Franken bietet es genug. Allerdings nicht wirklich viel Eigenes. Ebenfalls ein Problem ist die Konkurrenz, die definitiv auf der Höhe von Motorola ist. Und High-End-Modelle vom letzten Sommer sinken ebenfalls bereits stark im Preis.

Testergebnis

Akkulaufzeit, Benutzeroberfläche, Verarbeitung
Kamera, Bloatware, interner Speicher

Details:  5,2"-Display (1080 × 1920, 424 ppi), Qualcomm Snapdragon 630 (Achtkern, 2,2 GHz), 3 GB RAM, 32 GB Speicher (erweiterbar), Dual-Kamera (12 Mpx), Frontkamera (16 Mpx), Dual-SIM (Nano), USB-C, 3,5-mm-Audio, 163 g

Preis:  Fr. 398.–

Infos: 
motorola.com

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