Tests 16.12.2011, 09:34 Uhr

Test: Sony P - Tablet mit Doppelscreen

Beim Sony Tablet P scheiden sich die Geister. Nicht jedem gefällt die Optik des Klappgestells. Einigkeit herrscht beim Preis: Der Tablet-Rechner mit dem Doppelscreen ist teuer.
Grossmutters Brillenetui? Nein, Sony Tablet P
Wenn Sie das stabile, silbergraue Kunststoffgehäuse des Sony Tablet P aufklappen, so schauen Sie auf zwei 5,5 Zoll grosse Bildschirme. Dieses Konzept erinnert eher an die portable Konsole Nintendo DS als an einen Tablet-Rechner wie beispielsweise das iPad. Der Öffnungsmechanismus funktioniert im Test zuverlässig, der geöffnete Bildschirm bleibt stabil in Position.
Akkulaufzeit im Visier
Das Doppel-Display macht das Tablet P zum ultra-mobilen Tablet: Zusammengeklappt ist es so gross wie ein Brillenetui und lässt sich in der Jackentasche verstauen. Ausserdem ist es mit 366 Gramm noch leichter als ein 7-Zoll-Tablet. Allerdings fällt seine Akkulaufzeit nur mässig aus. Nach rund 4,5 Stunden war bei der Videowiedergabe Schluss, nach 5,5 Stunden beim Surfen über WLAN. Immerhin lässt sich beim Tablet P der Akku wechseln.
Doppelscreen - ein Mehrwert?
Besonders vorteilhaft ist der Doppel-Bildschirm zum Eingeben von Texten: Wie bei einem Notebook können Sie den oberen Bildschirm im gewünschten Winkel neigen, während Sie auf dem unteren Display schreiben. Damit sparen Sie einen Tablet-Ständer. Anwender mit etwas grösseren Händen können sogar mit beiden Daumen tippen, ohne das Tablet abstellen zu müssen. Viel Spielraum beim Verstellen des Bildschirms haben Sie allerdings nicht, denn der Einblickwinkel des oberen Displays ist sehr gering.
Abgesehen davon erleichtert der zweifache Bildschirm die Bedienung nur bei angepassten Apps, die beide Displays sinnvoll ausnutzen. Die Mail-App zeigt beispielsweise die Mail-Verzeichnisse unten an und eine ausgewählte Mail auf dem oberen Display. In der Galerie können Sie oben ein Bild anzeigen, während auf dem unteren Display eine Thumbnail-Ansicht der gespeicherten Bilder dargestellt wird.
Die Kalender-App teilt die beiden Bildschirme für die Tages- beziehungsweise Wochenansicht links und die Monatsübersicht rechts.
Praktisch ist das Doppel-Display bei der Reader-App: Beim Öffnen eines Buches wechselt das Tablet P in den Porträt-Modus. Sie sehen dann wie bei einem echten Buch eine Seite links und eine Seite rechts.
Die Qualität der Bildschirme
Gut, aber nicht hervorragend: Qualität der Bildschirme
In der Reader-App nervt, dass beide Bildschirme unterschiedlich hell sind. Beim Testgerät hatte ein Display zudem einen deutlichen Blaustich. Besonders bei weissen Flächen fällt das störend auf: unabhängig vom Blickwinkel. Auch Farben und Schrift wirken auf einem Display satter und kräftiger als auf dem anderen: Das nervt bei Apps, die sich über beide Bildschirme strecken.
Von der hohen Helligkeit des oberen Displays profitieren Sie nur beim Filmeschauen, da auf dem unteren, dunkleren Bildschirm nur die Steuerelemente angezeigt werden. Auch der geringe Blickwinkel bei vertikaler Draufsicht stört. Die meisten Standard-Apps lassen sich entweder nur auf dem oberen Bildschirm anzeigen oder über beide Bildschirm strecken. Das können Sie über ein Auswahlkreuz einstellen, das in der unteren Bildschirmleiste angezeigt wird. Google Maps und Navigation wird immer über beide Bildschirme gestreckt, die Kamera-App nur auf dem unteren Display angezeigt. Wenn Sie Apps über beide Bildschirm strecken, nutzen Sie 1024 x 960 Bildpunkte: Durch die hohe vertikale Auflösung müssen Sie weniger scrollen: Das ist besonders beim Surfen vorteilhaft. Andererseits erschwert der Rahmen zwischen den beiden Displays flüssige Scroll- und Zoom-Gesten.
Auf der nächsten Seite: Ausstattung und Fazit



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.