Tests 25.05.2018, 06:00 Uhr

Kurztest: Asus XG-Station-Pro

Grafikkarten gibt es jetzt auch extern. Praktisch ist das vor allem für reiche Gelegenheitszocker und Wenigrenderer.
Eine externe Grafikkarte ist eine gute Lösung für alle, die hauptsächlich ein Notebook verwenden, aber ab und zu schlicht mehr Power benötigen. Ob für Grafikprojekte, fürs Rendering oder einfach für eine gepflegte Runde Zocken. Thunderbolt macht es möglich.
So schlicht dürfte alle Gamer-Hardware sein
Leider gibt es hier schon das erste inhärente Problem der externen Grafikkarten: Sie benötigen einen Thunderbolt-Anschluss mit Type-C-Stecker. Das schliesst bereits viele aktuelle Notebooks und praktisch alle älteren Notebooks aus. Entsprechend lohnt sich ein derartiges Setup eigentlich nur, wenn Sie sowieso eine neue Maschine benötigen. Es ist zudem empfehlenswert, ein bereits eher leistungsstarkes Notebook als Basis zu verwenden, da sonst der Flaschenhals schlicht verschoben wird.
Die XG-Station-Pro von Asus ist grundsätzlich einfach konzipiert: eine schicke graue Box mit subtilen silbernen Rändern und ein wenig Gitter mit LEDs am Rand. Nicht zu auffällig, aber auch nicht langweilig. Ein Dorn im Auge ist dafür die Stromversorgung. Die externe PSU ist nicht nur gigantisch, sondern auch auffallend hässlich. Verstecken Sie das Ding wenn immer möglich. Immerhin: Sollte bei Ihnen zu Hause eingebrochen werden, können Sie die PSU als tödliches Wurfgeschoss verwenden.
Mit der PSU kann man jemanden erschlagen
Die genaue Leistung zu beurteilen, ist schwierig, da diese stark von den verbauten Grafikkarten abhängt. Und für diese sind wiederum Sie als Nutzer zuständig. Bei unserem Testmodell war eine AMD R9 290X in der Asus-Ausführung verbaut. Angeschlossen an einem HP EliteBook 850 konnte die Karte die Grafikleistung doch ordentlich boosten. Von unspielbaren 5 FPS in «Counter-Strike: Global Offensive», brachten wir es doch auf brauchbare 50 FPS im Schnitt. Overwatch konnten wir von kaum lauffähig auf immerhin 30 FPS hochjagen. Wohlgemerkt bei Ultra-Einstellungen und 4K-Auflösung. Regelt man mit der Auflösung auf realistischere Werte runter und geht einige Kompromisse bei den Details ein, schafft man die magischen 60 FPS gut.
Die Einrichtung der XG-Station-Pro ist dafür ein wenig umständlich. Von allein ging bei unserem Setup fast nichts. Der Einbau der Karte ist noch einfach, aber praktisch sämtliche Software muss manuell installiert werden. Dazu gehört der Grafiktreiber für die Karte, die Asus-Software und eine spezielle AMD-Software für die Steuerung der externen Grafikkarte. Die AMD-Software ist dafür ein regelrechter Lebensretter, da die Asus-Software ziemlich nutzlos ist. Ausser Fehlermeldungen ohne Erklärung kam davon nichts. Die AMD-Software hingegen regelt die Verbindung von EGPU und Notebook relativ elegant. Muss man einfach draufkommen.
Einfach anzuschliessen ist die Karte. Zumindest auf dem Hardware-Level
Schwierig zu eruieren ist, wie gut der Support der Karte bei verschiedenen Programmen ist. Nicht jedes Game wird automatisch von der externen Grafikkarte Gebrauch machen. In unserem Test mit Overwatch und Counter-Strike klappte das gut. Sollten Sie die Karte jedoch für eine spezifische Anwendung kaufen, lohnt es sich, von vornherein eine kurze Recherche durchzuführen.

Fazit

Der grösste Knackpunkt für die Asus-XG-Station-Pro ist der Preis. 440 Franken ohne Grafikkarte. Dann nochmal 800 Franken drauf und wir sind bei 1240 Franken für eine von einem PC abhängige Spielkonsole. Da muss man schon ein wenig Bares übrig oder ein sehr spezifisches Setup im Kopf haben. Ist das Geld kein Thema, erhält man eine edle Grafikbox mit noch etwas unfertig wirkender Software.

Testergebnis

Design, Leistung, Einfachheit der Hardware
Riesige PSU, unintuitive Installation, Preis

Details:  Thunderbolt (Type-C), 330W, 1x PCI-E, 2950 Gramm

Preis:  Fr. 440.-

Infos: 
asus.ch

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