Tipps & Tricks 11.03.2013, 06:55 Uhr

Firefox: Add-On für neue Versionen kompatibel machen

Problem: Die häufigen Versionsupdates mögen Firefox sicherer machen, aber einen wesentlichen Nachteil hat die Updaterei. Viele wichtige Add-Ons funktionieren nach einem Update plötzlich nicht mehr. Es dauert jedes Mal eine Weile, bis auch für jene entsprechende Updates bereitstehen. Kann man da etwas machen?
Lösung: Das liegt daran, dass im Add-On selbst festgeschrieben ist, bis zu welcher Firefox-Version es getestet wurde. Firefox liest diese Versionsangabe aus. Ist die Firefox-Version höher als jene, die im Add-On steht, führt der Browser die Erweiterung nicht aus. Das hat gute Gründe: Inkompatible Add-Ons können den Browser zum Absturz bringen oder zu Darstellungsproblemen und sonstigen Fehlern führen.
Es gibt aber einen Weg, Firefox zu überlisten. Denn nicht immer ist das Add-On wirklich mit der neuen Browserfassung inkompatibel; in vielen Fällen würde es problemlos weiterlaufen, wenn denn die Versionsangabe angepasst würde. Und genau das können Sie tun, wenn Ihnen ein Add-On so wichtig ist, dass Sie es unbedingt sofort weiternutzen wollen. Das beschriebene Vorgehen ist eigentlich nur etwas für Fortgeschrittene.
Schliessen Sie alle Firefox-Fenster. Öffnen Sie danach in Ihrem Firefox-Profilordner das Unterverzeichnis extensions. Ihren Firefox-Profilordner finden Sie normalerweise, indem Sie zu Start/Ausführen gehen oder ein Windows-Explorer-Fenster öffnen und diesen Pfad eintippen:
%appdata%\Mozilla\Firefox\Profiles\
Der aktuell genutzte Profilordner trägt einen Namen mit acht Zufallszeichen und Endung «.default». Falls mehrere vorhanden sind, lassen Sie die Details anzeigen und verwenden jenen mit dem Änderungsdatum vom aktuellen Tag.
Kopieren Sie die XPI-Datei der betroffenen Erweiterung auf den Windows-Desktop. Weil die XPI-Dateien oft kryptische Namen tragen, müssen Sie raten, welche die richtige ist. Manchmal finden Sie es anhand des letzten Änderungsdatums oder eines Teils des Dateinamens heraus. Spätestens, wenn Sie nachher die install.rdf-Datei öffnen, finden Sie den Namen der Erweiterung in einer Zeile wie «<em:name>Hier der Name</em:name>». Vorerst müssen Sie hoffen, gut geraten zu haben.
Laut «em:name» handelt es sich um die AdBlockPlus-Erweiterung
Benennen Sie die XPI-Datei um, indem Sie die Endung .xpi in .zip ändern. Öffnen Sie per Doppelklick die Zip-Datei und holen Sie daraus die Datei install.rdf. Das erreichen Sie zum Beispiel, indem Sie das File per Maus aus dem Zip-Archiv auf den Desktop ziehen.
Öffnen Sie die Datei install.rdf mit einem Texteditor; unter Windows zum Beispiel mit dem Notepad-Editor. Lassen Sie sich nicht vom Zeichensalat abschrecken. Jetzt können Sie die erwähnte «<em:name>»-Zeile suchen (Notepad-Suchfunktion: Ctrl+F).
Haben Sie die richtige XPI-Datei erwischt, starten Sie eine weitere Suche in der Datei. Sie enthält zusätzlich einen Eintrag wie zum Beispiel diesen, den Sie mit einer Suche nach maxversion finden:
«<em:maxVersion>19.*</em:maxVersion>»
Hier bedeutet «maxVersion 19.*», dass die Erweiterung höchstens mit Firefox Version 19 laufen wird, aber nicht mehr mit der Firefox-Version 20. Sie können diese Versionsangabe manuell auf «20.*» ändern. Speichern Sie die Datei und achten Sie darauf, dass der Dateiname inklusive Endung install.rdf
bleibt. Schieben Sie die Datei zurück ins Zip-Archiv und lassen Sie die bestehende install.rdf überschreiben. Schliessen Sie das Zip-Archiv. Benennen Sie die Endung von .zip wieder auf .xpi um. Jetzt kopieren Sie die XPI-Datei zurück in den extensions-Ordner von Firefox und lassen die bestehende überschreiben.
Nochmals, weil wichtig: Vielleicht hatte der Entwickler gute Gründe für seine Versionsbeschränkung. In diesem Fall wäre das Add-On tatsächlich mit Ihrer Firefox-Version inkompatibel und würde kryptische Fehlermeldungen, Hänger oder Abstürze verursachen. Machen Sie in so einem Fall die Änderung wieder rückgängig oder deaktivieren Sie die Erweiterung, bis eine überarbeitete Version erscheint.



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