Tipps & Tricks 30.03.2017, 06:00 Uhr

Weg vom Internet der (unsicheren) Dinge

Immer mehr Geräte des Alltags sind mit dem Internet verbunden und dementsprechend auch darüber steuerbar: Das Internet der Dinge ist überall.
Unser Leben wird immer mehr geprägt von Aquariums- und Beleuchtungssteuerungen über elektronische Haustüren, Pflanzenfühler und -bewässerer, Spülmaschinen oder Thermostate bis hin zu Zoom-Überwachungskameras. Damit unser Leben aber nicht durch diese Geräte bestimmt wird, müssen wir sicher sein, dass sie uns nicht nur gehören, sondern auch gehorchen. Das ist nicht immer einfach.
Wenn diese Geräte mit dem Internet verbunden sind, sind sie häufig nicht ausreichend geschützt:
Dies sind nur einige wenige Beispiele, wie leicht ungenügende Sicherheit der Geräte zu Problemen oder Katastrophen führen können. Einige Funktionen sind sogar Absicht: Fernseher petzen den Sendern, was wir wann schauen oder hören gar mit, Lautsprecher zeichnen unsere Wohnzimmergespräche auf und Vibratoren melden dem Hersteller, wann und wo Sie sich wie intensiv beglücken.
Trotzdem werden immer mehr Geräte mit vernetzten Funktionen ausgestattet. Häufig kostet die Zusatzfunktion nur wenige Rappen, schindet aber Eindruck. Der Hersteller will Ihnen schliesslich nicht nur die Version 1.0, sondern wenige Monate später auch die Version 1.1 und gleich darauf die 2.0 verkaufen: Dieselbe Wirkung wie geplante Obsoleszenz, aber viel edler und eleganter. 

Überlegungen vor dem Kauf

Wenn Sie sich ein vernetztes Dingsda kaufen wollen, sollten Sie – schon bevor Sie sich über Produkt-Features und Herstellerauswahl Gedanken machen – Folgendes überlegen:
  1. Brauche ich das Gerät wirklich oder erfüllt es nur denselben Zweck wie ein anderes Gerät, das ich schon habe (bzw. mir einfach ausleihen kann), sieht aber einfach besser aus? Ist gar der Hauptzweck des Geräts nur anzugeben, cool zu scheinen oder dazugehören zu wollen?
  2. Brauche ich die vernetzten Funktionen wirklich? Auch wenn das bedeutet, dass ein Bösewicht das Gerät möglicherweise vollständig fernsteuern kann? Stellen Sie sich dabei das Schlimmste vor und gehen Sie davon aus, dass der Bösewicht noch einmal um einiges einfallsreicher ist als Sie. Sind die Zusatzfunktionen den Aufpreis und das erhöhte Risiko wert?
  3. Falls die vernetzte Funktion jemals aussteigt (der Hersteller stellt seinen Cloud-Dienst ein) oder deaktiviert werden muss (Sicherheitsbedenken): Kann ich das Gerät dann noch weiternutzen?
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