News 05.06.2013, 10:21 Uhr

Vier Streaming-Angebote im Überblick

Ab sofort ist der Musik-Streaming-Dienst Napster in der Schweiz verfügbar. Wir haben uns vier beliebte Services angeschaut.
Schweizer Musikfreunde haben eine Wahl mehr zu treffen: Nach Spotify ist mit Napster ein weiterer grosser Streaming-Dienst verfügbar. Mit über 20 Millionen Songs wollen die Musikpioniere die hiesige Bevölkerung von sich überzeugen.
Neben einem Desktop-Client wird Napster über Android- und iOS-Apps verfügbar sein. Music Guide Playlists sollen Entdeckern Nachschub liefern. Die Playlists werden laut Napster von Musikexperten zusammengestellt und mit Künstlerporträts und Empfehlungen versehen. Der Premium-Service ist für rund 13 Franken pro Monat erhältlich und bietet uneingeschränktes Streaming auf Desktop und Mobile.
Mit verschiedenen Kooperationen will sich Napster zudem auf weitere Geräte ausbreiten. So sollen in Zukunft Digitalreceiver, Fernsehgeräte oder Home-Entertainment-Systeme mit Napster-Software versehen werden.

Streaming in der Schweiz

Die Schweiz ist, wie fast alle Länder ausserhalb Nordamerikas, in Sachen Musik-Streaming noch etwas im Hintertreffen. Der lokale Streaming-Markt wird von Spotify dominiert, der Rest der Musikfans bleibt noch bei iTunes oder im CD-Laden. Mit Napster kommt jedoch ein grosser Service in die Schweiz, der den Markt ein wenig aufmischen dürfte. Total sind hierzulande vier Streaming-Dienste verfügbar: Spotify, Deezer, Rara.com und neu Napster. Wir haben die Vor- und Nachteile der verschiedenen Dienste ausgelotet:

Spotify – der Dominator

Spotify ist in der Schweiz das Mass der Dinge
Spotify ist die unangefochtene Spitze im Schweizer Streaming-Markt. Die Schweden stiegen als eine der Ersten in unseren Breitengraden ein und wurden dafür mit einer grossen, fest installierten Userbasis belohnt. Mit seiner modernen Aufmachung und cleverem Marketing hat Spotify, ähnlich wie Apple, den Nerv der Zeit getroffen und sich von der Konkurrenz abheben können.
Der kostenlose Service von Spotify wird durch Werbung unterstützt. Dazu gehört Bannerwerbung in der Software und Audio-Werbung nach einigen Songs. Nach sechs Monaten wird zudem die Anzahl der Songs limitiert: Nach 2,5 Stunden ist für den Rest der Woche Funkstille. Die «Unlimited»-Funktion entfernt dieses Limit sowie sämtliche Werbung aus dem Client und kostet Fr. 6.45 pro Monat. Ausserdem gibt es «Premium», mit dem einige zusätzliche Features freigeschaltet werden. Für rund Fr. 12.95 pro Monat können alle Songs auch offline und auf mobilen Geräten gehört werden.
Ein grosser Aspekt von Spotify ist auch das Social Networking. Der stark mit Facebook verknüpfte Service baut auf seine Community und bietet neben Freundeslisten auch das Teilen von Playlists und optionalen Spam für die Facebook-Wall.
Tracks: ca. 20 Mio.
Gratis-Modell: Werbung & Zeitlimit
Preise: Fr. 6.45/Fr. 12.95
Positives: Community, Song-Auswahl, Radios
Negatives: Mobil nur mit Premium, Gratis-Angebot zeitlich limitiert

Deezer – der Umfangreiche

Deezer hat von allen Streaming-Diensten die meisten Tracks
Von allen Streaming-Anbietern hat Deezer die grösste Musikbibliothek. Mit über 25 Millionen Tracks setzen sich die Franzosen von der Konkurrenz ab. Auch bei den Nutzerzahlen steht Deezer noch knapp vor Spotify. In der Deutschschweiz hat Spotify aber einen deutlichen Vorsprung.
Im kostenlosen Angebot gibt es bei Deezer, wie bei Spotify, Werbung und nach zwölf Monaten ein monatliches Limit. Dieses fällt mit mickrigen 2 Stunden etwas sehr spärlich aus. Auch die Soundqualität wird leicht gedrosselt. Preislich ist Deezer auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Das Premium-Modell kostet Fr. 6.45 und entfernt Werbung, verbessert die Tonqualität und hebt das Limit auf. Premium+ erweitert die Funktion auf mobile Geräte, Offline-Zugang und TV-Geräte. Kostenpunkt: Fr. 12.95.
Tracks: ca. 25 Mio.
Gratis-Modell: Werbung & Zeitlimit
Preise: Fr. 6.45/Fr. 12.95
Positives: Trackzahl, TV-Funktion
Negatives: Starke Limitierung, Mobil nur mit Premium+

Rara.com – der Alternative

Rara.com hat nur kostenpflichtige Angebote
Rara.com bleibt mit rund 17 Millionen Songs etwas hinter der Konkurrenz zurück. Dafür versucht der britische Dienst, sich mit einem Premium-Image zu positionieren. Werbung gibt es auf Rara.com keine, dafür auch kein kostenloses Modell.
Rara.com ist nur mit einer Abogebühr erhältlich. Die Abonnements werden unterteilt in ein Web- und ein Web-&-Mobile-Angebot. Die ersten drei Monate ist der Dienst vergünstigt und kostet 1 Franken pro Monat für Web, beziehungsweise 2 Franken pro Monat für Web & Mobile. Nach drei Monaten steigt der Preis auf 6 Franken, respektive 12 Franken. Ausser der Gerätelimitierung gibt es bei Rara.com keine weiteren Einschränkungen.
Tracks: ca. 17 Mio.
Gratis-Modell: Keines
Preise: Fr. 6.-/Fr. 12.-
Positives: Wenige Einschränkungen
Negatives: Kein Gratis-Modell, Webversion nur mit Flash

Napster – der neue Alte

Auch Napster gibts nur mit Abo, dafür mit Expertenplaylists
Napster ist zwar schon ein wenig älter, wurde aber komplett saniert. Von der umstrittenen Filesharing-Plattform hat er sich zum MP3-Shop und Streaming-Anbieter gemausert. Mit rund 20 Millionen Songs und Playlists von Experten will Napster die Schweiz erobern.
Napster ist nur in einer kostenpflichtigen Variante verfügbar. Für Fr. 12.95 erhält man ungefähr dasselbe Angebot wie bei der Konkurrenz - Desktop-Client und Mobilgeräte inklusive. Alle Songs können auch offline angehört werden. Zu den standardmässigen Abspielgeräten ist Napster auch auf Sonos-Hi-Fi-Systemen verfügbar.
Tracks: ca. 20 Mio.
Gratis-Model: Keines
Preise: Fr. 12.95
Positives: Breit verfügbar, Keine Einschränkungen
Negatives: Kein Gratis-Modell



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