News 06.05.2013, 10:14 Uhr

Die Waffe aus dem 3D-Drucker ist da

Die US-amerikanische Organisation Defense Distributed hat die Baupläne für die erste praktisch vollständig aus dem 3D-Drucker stammende Feuerwaffe veröffentlicht.
Jetzt ist es so weit: Die erste (fast) vollständig aus dem 3D-Drucker herstellbare Feuerwaffe ist zum freien Download erhältlich. Die US-amerikanische Non-Profit-Organisation Defense Distributed hat damit ihr erstes Etappenziel erreicht. Die Waffe namens «Liberator» besteht aus 16 Plastikteilen aus dem 3D-Drucker. Zusätzlich ist aber noch ein Metallteil ohne Funktion erforderlich – dieses wird benötigt, um die US-Gesetzesauflagen zu erfüllen, wonach eine Feuerwaffe von einem Metalldetektor erkannt werden muss. Dazu kommt noch ein handelsüblicher Nagel, der als Schlagbolzen dient.
Waffe übersteht Feuertaufe (fast) schadlos
Die Plastikwaffe wurde von den Entwicklern mittlerweile auch erfolgreich getestet. Cody Wilson, Gründer von Defense Distributed, konnte die Waffe abfeuern, ohne sich dabei zu verletzen, wie ein Video zeigt. Und auch die Waffe selbst soll dabei abgesehen von einem gebrochenen Stift keinen sichtbaren Schaden genommen haben, wie Forbes schreibt, die den Feuertest begleiteten. Wilson bediente sich dabei eines kleinen Tricks: Den Lauf der Waffe hatte er zuvor mit verdampftem Aceton etwas aufgeweicht, um zu verhindern, dass er beim Feuern bricht.
Freiheit über allem
Wilson weiss, dass seine Erfindung dazu genutzt werden könnte, Menschen zu verletzen. «Aber ich glaube nicht, dass dies ein Grund ist, sie nicht zu veröffentlichen. Ich glaube, Freiheit ist am Ende höher zu gewichten.»
Die CAD-Files, die zum Drucken der Liberator-Teile nötig sind, können auf defcad.org heruntergeladen werden. Hergestellt wurde die Plastikwaffe im Original mit einem 3D-Drucker von Stratasys. Das nächste Ziel von Defense Distributed ist es, den Liberator auch für günstigere 3D-Drucker zu optimieren und so wirklich massentauglich zu machen.



Kommentare
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Juerg Schwarz
06.05.2013
Tolle Sache Nun kann sich endlich jeder Volldepp eine Knarre ausdrucken. Mit etwas Glück gelingt es hoffentlich auch bald sich ein Hirn zu drucken! Aber bitte keine intelligenten. Solche gibts schon genug...

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Kovu
06.05.2013
Vor allem nimmt mich eines wunder... wie wollen Behörden nun darüber Kontrolle erlangen, wer sich seine Feuerwaffe selber druckt und wie er sie benutzt? Bei der Armeewaffe macht man ein grosses Trara, und hier?

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davinci1996
06.05.2013
Interesanter finde ich ob die Kugeln danach zuorderbar sind. Bei einem Schuss entstehem im Lauf ja feine Rillen auf der Kugel, besteht die Waffe aber aus Kunstoff, könnte es sein, weil die Waffe zu weich ist, das es keine Rillen gibt? Ansich finde ich das gar nicht so schlecht, will ich jemanden töten, mache ich das nicht mit einer Waffe die sehr unzuverlässig ist, ich nehme lieber ein Messer oder eine unregistrierte Pistole von daher, vielleicht hat das Opferja Glück im Unglück wenn die Waffe nicht funktioniert.

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jodelboy
07.05.2013
Interesanter finde ich ob die Kugeln danach zuorderbar sind. Bei einem Schuss entstehem im Lauf ja feine Rillen auf der Kugel, besteht die Waffe aber aus Kunstoff, könnte es sein, weil die Waffe zu weich ist, das es keine Rillen gibt? Ansich finde ich das gar nicht so schlecht, will ich jemanden töten, mache ich das nicht mit einer Waffe die sehr unzuverlässig ist, ich nehme lieber ein Messer oder eine unregistrierte Pistole von daher, vielleicht hat das Opferja Glück im Unglück wenn die Waffe nicht funktioniert. Die "Rillen" auf dem Projektil stammen von den Zügen in einem Metalllauf ab. Da dieser "Liberator" aber einen Plastiklauf hat (schonmal Metall mit Plastik verkratzt? Kann gar keine Rillen geben auf dem Projektil) und nichtmal Züge besitzt (smooth bore - sehr ungenau auf Distanz), ist diese Einzellader-Pistole nicht wirklich besser als eine Nagelpistole - Punkt, Ende. Mehr als einen Schuss wird man aus dem Ding nicht abfeuern können, denn schon nach dem ersten Schuss schmilzt die Innenseite des Laufes -> Beim zweiten Schuss steckt die Kugel fest und der Schütze hält eine Rohrbombe in der Hand :rolleyes: Damit Attentäter eine solche "Waffe" z. B. in ein Flugzeug schmuggeln müssten, müsste zuerst einmal Munition hergestellt werden, die komplett ohne Metall auskommt. Solche Dinger gibt's zwar seit 1958 (siehe Google: Tround), jedoch besitzen sie immer noch Metallprojektile (Blei). Klar könnte man jetzt argumentieren, dass solche Projektile auch aus Plastik hergestellt werden können - Man kann so ziemlich alles aus einer Waffe abfeuern. Die grundsätzlichen Probleme einer Plastikwaffe bleiben jedoch bestehen: Die Zuverlässigkeit ist unter aller Sau, richtige Magazine gibt's aufgrund von fehlenden Federn nicht und die Festigkeit der Kunststoffe lässt auch noch zu wünschen übrig. ICH würde als Terrorist viel lieber ein wenig Plastiksprengstoff herstellen, denn dieser Weg wäre viel zuverlässiger. Also bitte, macht nicht so einen riesigen Aufstand deswegen. In der Schweiz kann heute jeder Bürger mit einem guten Leumund eine richtige Waffe kaufen die auch funktioniert, und das legal. Alle anderen kaufen sich die illegalen Waffen auf dem Schwarzmarkt. P.S.: Auch die verschossenen Projektile aus richtigen Läufen, welche ein "Negativ" der Laufzüge aufweisen, sind nicht wirklich hilfreich wenn ein Täter seine Waffe mit einer Drahtbürste behandelt. Die Kratzer auf dem Projektil und die Kratzer in den Zügen sind so nicht mehr identisch.