QR-Rechnung 17.01.2022, 11:02 Uhr

Die QR-Rechnung: Alle wichtigen Fragen in der Übersicht

Ab dem 1. Oktober 2022 ist der alte Einzahlungsschein definitiv Geschichte. Die QR-Rechnung hält Einzug – alternativlos. Wir klären alle wichtigen Fragen.
(Quelle: Six)
Offiziell gibt es die Rechnung mit QR-Code schon seit Juni 2020. Damals wurde entschieden, die QR-Rechnung und den klassischen Einzahlungsschein noch parallel laufen zu lassen, damit Firmen und auch deren Kundschaft sich darauf einstellen können. Nur: Es ist kaum was passiert. Viele Firmen arbeiten nach wie vor mit den klassischen Einzahlungsscheinen, auf QR-Rechnungen wird weniger gesetzt. 
Das sollten sie aber bald nochmals überdenken, denn zum 1. Oktober dieses Jahres gehen die altbekannten Einzahlungsscheine in Rente. Schweizer Banken und die Post verarbeiten ab da nur noch QR-Rechnungen. Auch alle grossen Rechnungssteller lassen Einzahlungsscheine verschwinden – dies bestätigt auch die Schweizer Raiffeisen Bank. Dann wird es nicht mehr möglich sein, Rechnungen mit dem klassischen Einzahlungsschein auszustellen.
Für Firmen bedeutet dies: Umstellung der Infrastruktur. Privatpersonen hingegen müssen sich kaum sorgen machen. Für Online-Banking-User ändert sich nicht viel, QR-Codes sind per Handy oder neueren Scannern einscannbar – und wenn man das nicht möchte, sind immer noch sämtliche Zahlungsdaten als Klartext angegeben. Diese lassen sich abtippen. Was man sonst noch wissen muss, haben wir hier notiert.

Was ist neu?

Die roten und orangen Einzahlungsscheine wurden nicht für das digitale Zeitalter entwickelt. Das merkt jeder, der schon einmal auf einem orangen Einzahlungsschein eine Referenznummer (ESR) am PC abgetippt hat. Mit grundlegenden Scanfunktionen konnten die Banken den klassischen ESR zwar zumindest ein wenig digitaler machen, allerdings mit starken Limitierungen. Die QR-Rechnung ersetzt sowohl die beiden Inlandscheine als auch die IPI (International Payment Instruction) für ausländische Zahlungen.
Quelle: Six
Die QR-Rechnung ist von Grund auf ein digitales Produkt. Auf dem QR-Einzahlungsschein (offiziell «Zahlteil QR-Rechnung» genannt) steht nicht mehr der Text im Vordergrund, sondern ein grosser QR-Code. Dieses Pixelmuster kann von einem Smartphone oder einem fürs E-Banking entwickelten Lesegerät entziffert werden. Im Code enthalten sind sämtliche Informationen, die zum Bezahlen einer Rechnung benötigt werden.
Dazu können auch weitere Informationen in den QR-Code gepackt werden, welche die Verarbeitung für Buchhaltungen vereinfachen (dazu später mehr). Ausser dem QR-Code gibt es auf der neuen Rechnung alle wichtigen Informationen zusätzlich in Textform neben dem Code. Somit ist der QR-Einzahlungsschein ebenfalls im Fall eines Systemausfalls verwendbar.



Kommentare
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eislexus
15.06.2020
Das ist ja TOLL !! einfach SPITZE !! GENIAL !! Und was ist wieder mal mit den Einwohnern, die KEIN e-Banking oder sonst Elektronisch ihre Rechnungen bezahlen?? Haben sich die schlauen Leute das auch überlegt?? NEIN sicher nicht!! Am ende der Kette heisst es einfach FRISS oder STIRB!!

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Gaby Salvisberg
15.06.2020
Hallo eislexus Wie bezahlst du normalerweise deine Rechnungen? Mit Zahlungsauftrag ins Couvert stecken und der Post oder Bank schicken? Oder gehst du zur Post und bezahlst sie dort am Schalter oder am Bezahlautomaten? Das geht alles weiterhin. Die Dinger sehen jetzt bloss etwas anders aus und haben zusätzlich ein Klötzchenmuster drauf. Also: keine Panik. Herzliche Grüsse Gaby

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boge19
15.06.2020
Kann ich den QR-Code auch anwenden, wenn ich den Frankenbetrag selbst einfügen muss?

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selu
15.06.2020
Was machen die vielen Vereine? Wie ziehen sie künftige die Vereinsbeiträge ein?

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Klaus Zellweger
15.06.2020
Kann ich den QR-Code auch anwenden, wenn ich den Frankenbetrag selbst einfügen muss? Der QR-Code enthält grundsätzlich alle Angaben, die der Rechnungssteller drin haben will. Damit wird die Maske für die Erfassung im Online-Banking automatisch ausgefüllt – aber nicht abgeschickt. Wenn du den Betrag ändern willst (etwa um das Skonto abzuziehen), ist das natürlich möglich. Alles andere wäre unverantwortlich.

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Bictech
15.06.2020
Die Antworten sind alle ok für Rechnungsempfänger. Aber: wie sieht es für die Rechnungssteller aus 1) Gemäss Auskunft meiner Bank kann ich ab 1.7. wieder Einzahlungsscheine bestellen entsprechend den jetzigen roten Einzahlungsscheinen, d.h. QR Code mit Empfänger, ohne Absender und Betrag. Auf der Website der Bank steht aber, dass es diese nicht mehr gibt, weil ich ja bequem in der App so was drucken kann, ohne Spezialpapier, einfach auf weissem Papier. Dies wiederum ist eine Falschaussage, denn ich brauche perforiertes, weisses Papier, auf dem dann unten gedruckt wird. Dazu muss mein Drucker links, rechts, unten entsprechend randlos drucken können. 2) je nachdem, was unter (1) stimmt: wie drücke ich meinem Nachbarn einen Einzahlungsschein in die Hand, z.B. für seinen Anteil vom Gartenfest 3) es wird gemäss Bank eine App geben, in der ich diese QR Geschichte generieren und in eine bereits vorgefertigte Rechnung unten einfügen kann. Im Verein mache ich das bisher mit Word Hauptdokument, Mitgliederdatei und Seriebrief. In allen Testapplikationen habe ich noch nicht gesehen, wie ich genauso schnell und unkompliziert QR Rechnungen erstellen und per Mail oder auf Papier verschicken kann. 4) die kompliziertere Variante von (3) ist, wenn dann die Beträge noch wechseln (Einzeln, Paare, 1/2 Jahres-, Jahresbeitrag) Selbstverständlich kann ich wie bisher meine Rechnungen per Seriebrief drucken und "blanko" Einzahlungsscheine beilegen, aber siehe (1) Und ich kaufe mir neue Software und/oder Leser, damit es die Banken einfacher haben und ich komplizierter?

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atomar
15.06.2020
Den grössten Sprung vorwärts machen Nutzer am PC... – vorausgesetzt, der Computer besitzt eine Webcam. 🤔 Aha, also: "Schaffen Sie sich gefälligst eine Webcam an... Sie rückständiger Hinterwäldler" - Alternativ kann der QR-Code per mobiler App eingescannt werden, die Zahlung dann aber per E-Banking am Computer freigegeben, respektive ausgelöst werden.😲 Klar, das macht die Sache ja um vieles einfacher 🤣 und viiiel sicherer, wenn die Daten dann zuerst sieben mal die Welt umrunden. Ob die Daten dann auch korrekt im Buchhaltungs- und Zahlungsprogramm landen? Die Antwort wird sein: "Kaufen Sie sich doch ein neues Programm, welches das kann." Alternativ kann man sich natürlich auch ein neues - fürs E-Banking entwickelten Lesegerät - beschaffen. Das Lesegerät für die Codierzeile kann man selbstverständlich in den Elektroschrott schmeissen.

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atomar
15.06.2020
Was machen die vielen Vereine? Wie ziehen sie künftige die Vereinsbeiträge ein? Ich denke mal, die sollen sich gefälligst ein neues Programm für den Rechnungsversand leisten. Kostet ja null... oder so🤬 Von etwas müssen die Programmierer und Firmen ja auch leben. Am liebsten von vielen Kleinen 😉

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Klaus Zellweger
15.06.2020
Und was ist wieder mal mit den Einwohnern, die KEIN e-Banking oder sonst Elektronisch ihre Rechnungen bezahlen?? Die dackeln weiterhin zur Post: In der linken Hand ein Bündel mit Banknoten, das sie vorher bei der Bank abgehoben haben. In der rechten Hand ein gelbes Büchlein, einen Stapel QR-Einzahlungsscheine und einen Zettel mit dem mutmasslichen Total. Fürs Erste bleibt alles wie gehabt, es gibt keinen Grund zur Sorge.

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dave36
16.06.2020
Für kleinere Vereine könnte man online eine QR-Rechnung erstellen: https://www.qr-rechnung.net/#/ Ich finde die QR-Rechnung aber nicht wirklich vorteilhaft. Was geht schneller? Wine Referenznummer einzugeben oder das Handy zu suchen, die App zu starten, den QR-Code einzuföteln um festzustellen das diese nicht gut erfasst worden ist, dann nochmals das Handy zu positionieren und nochmals abzuföteln? Die Firmen müssen zu tausenden die Software anpassen und müssen trotzdem perforiertes Papier verwenden. Die QR-Rechnung wurde bereits seit mehreren Jahren verschoben, das ganze Projekt ist unter einem schlechten Stern geboren....