EY-Studie 17.06.2021, 07:15 Uhr

Home-Office-Verbot: Hälfte würde kündigen

Eine Studie von EY zeigt: Mitarbeitende wollen teilweise im Home Office bleiben. Würde dieser Wunsch künftig verwehrt, wäre das sogar ein Kündigungsgrund.
Keine Home-Office-Möglichkeit wäre künftig für Viele ein Kündigungsgrund
(Quelle: Standsome/Pixabay)
Die im Zuge der Corona-Pandemie verstärkt zum Tragen gekommene Möglichkeit des Home Office setzt viele Unternehmen nun vermehrt unter Druck. Denn laut einer neuen Umfrage der Prüfungs- und Beratungsorganisationen EY unter 16'000 Mitarbeitern in 16 Ländern würden 54 Prozent der Befragten in Erwägung ziehen, ihren Job nach der Krise zu kündigen, wenn ihnen keine Flexibilität in Bezug auf Arbeitsort und -zeit geboten wird.

«Passion + People = Profit»

«Passion und People sind die Architektur eines erfolgreichen Unternehmens. Mehr denn je sind Arbeitgeber gut beraten, jetzt über die mobilen und flexiblen Arbeitsmöglichkeiten ihrer Mitarbeiter zu reflektieren und die richtigen Signale zu setzen. Mit Passion und den ‹richtigen People› folgt der Profit», kommentiert Oliver Suchocki, Leiter HR Management Consulting bei EY Österreich, die Ergebnisse der weltweit durchgeführten Studie «Work Reimagined».
Konkret will die überwältigende Zahl der Mitarbeiter auch nach der Pandemie im Schnitt zwei bis drei Tage an einem anderen Ort, also remote, arbeiten. Werden die Einschränkungen aufgrund der Pandemie in ihren Ländern gelockert, würden 22 Prozent lieber Vollzeit im Büro arbeiten, wobei 33 Prozent der Befragten eine insgesamt kürzere Arbeitswoche wünschen. Zwei Drittel (67 Prozent) glauben, dass ihre Produktivität unabhängig vom Standort gleich bleibt.

Millennials kündigen schneller

Vor allem Führungskräfte, Mitarbeiter mit Technologie- oder Finanzaufgaben sowie Pflegekräfte würden am ehesten ihren Arbeitsplatz wechseln. Zu denjenigen, die am ehesten in ihrer aktuellen Position bleiben, gehören die Babyboomer, Personen mit einer Betriebszugehörigkeit von mehr als zehn Jahren und Personen, die in der Verwaltung oder im Bildungswesen tätig sind. Besonders Millennials würden als letztes Mittel zur Kündigung greifen, wenn die Flexibilität bei ihrem Arbeitgeber nicht zufriedenstellend ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass Millennials kündigen, ist laut der Studie doppelt so hoch wie bei Babyboomern.
Trotz der Bereitschaft, den Job für flexiblere Arbeitsregelungen zu wechseln, sagen mit 76 Prozent die meisten Befragten, dass sie mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden sind. Fast alle Beschäftigten (93 Prozent) planen, in den nächsten zwölf Monaten in ihrer derzeitigen Position zu bleiben. «Die Bereitschaft der Mitarbeitenden, im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld den Arbeitsplatz zu wechseln, ist ein entscheidender Faktor. Die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, dass Flexibilität sowohl für Arbeitnehmer:innen als auch für Arbeitgeber funktionieren kann», so Regina Karner, Leiterin People Advisory Services und Partnerin bei EY Österreich.

Autor(in) Florian Fügemann, pte


Kommentare
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Teddy64
18.06.2021
Hallo PC-Tipp danke für den Beitrag zum Home-Office. Das einzig unpassende ist das Bild. Es bestärkt die Unternehmen welche gegen Home-Office sind, weil damit suggeriert wird, dass man eben nicht konzentriert arbeitet.

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karnickel
19.06.2021
Tatsächlich vermute ich allerdings auch nach einer Kündigung bei einem anderen Arbeitgeber nicht unbedingt schlauere Vertragsbedingungen. Oder hat hier jemand in den letzten fünf Jahren gewechselt und einen Arbeitsvertrag mit einer echten Home-Office-Regelung einhandeln können? Sind wir doch mal ehrlich: Ein Arbeitgeber sieht sich echt dann in einem Vorteil, wenn ein Vertrag ihm einseitig Luft für Interpretation lässt.