News 15.05.2013, 09:52 Uhr

BlackBerry blickt nach vorne

Ein Billig-Smartphone, ein neuer BlackBerry Enterprise Server, ein BlackBerry 10 Update. BlackBerry stellt in Orlando einige Neuheiten vor, der grosse Knalleffekt bleibt aber aus. Trotzdem hat das Unternehmen durchaus Grund zur Zuversicht.
Thorsten Heins gab sich humorvoll und eloquent, sein Auftritt wirkte stimmig. Selbstsicherer als auch schon präsentierte sich der Blackberry-CEO an der Keynote zur BlackBerry Live. «Dieses Jahr fühlt sich völlig anders an wie das letzte», sagte Heins bei der Eröffnung der jährlichen Hausmesse in Orlando, Florida. «Denn wir hatten unglaubliche 12 Monate.» Noch im letzten Jahr meinten einige Messebesucher, dies würde sein erster und letzter Auftritt als CEO sein, sagte Heins nicht ohne süffisanten Unterton. Die Kritiker sollten Unrecht behalten, das erste komplette Jahr unter der Regentschaft Heins sollte eines der produktivsten für BlackBerry überhaupt sein. Ein neues Betriebssystem (BlackBerry 10), ein Rebranding (ehemals: RIM), und eine Strategieänderung weg vom proprietären System prägten das letzte Jahr der Kanadier. Mit diesen drei Eckpfeilern will BlackBerry nach den Marktverlusten, dem massiven Kurseinbruch und den daraus resultierenden Massenentlassungen der letzten Jahre die Trendwende schaffen. Das Vorhaben könnte gelingen.
Mit Alicia Keys und Lewis Hamilton zum Erfolg?
Das Q5 gibt es in vier Farben, eine davon ist rot
Viel Neues gab es an der Keynote zwar nicht, das für den Sommer (Daten für die Schweiz noch nicht bekannt) geplante Smartphone Q5 war die einzige Hardware-Ankündigung. Dabei handelt es sich um ein günstigeres Modell des Hybrid-Telefons Q10 mit 3,1 Zoll-Screen und QWERTZ-Tastatur. Verfügbar wird es nur in ausgewählten Märkten sein, ob die Schweiz dabei sein wird, wusste an der Konferenz keiner der Verantwortlichen. Ebenso wenig konnte Auskunft über den Preis gegeben werden, sicher ist einzig, dass es günstiger wird als das Q10, das bei uns wohl Ende Mai erhältlich sein wird. Ein Produkt für diejenigen, die ökonomisch denken also. Das Styling sieht aber auch dementsprechend aus, einige Gehäuse wirken ziemlich schlecht verarbeitet.
Spannender war darum die Art und Weise, wie BlackBerry den Rückstand zur Konkurrenz von Apple und iOS wettmachen möchte: einerseits will das Unternehmen bei Privaten punkten, indem es sich hip darstellt. Dazu wurde vor einigen Monaten Alicia Keys als Creative Director eingestellt, der Regisseur Robert Rodriguez (Sin City) und der Fantasy-Autor Neil Gaiman (American Gods) wollen unter dem Slogan «Keep Moving» durch Collaboration-Projekte BlackBerry-Kunden gewinnen und Lewis Hamilton stellte an der Keynote die Partnerschaft mit dem Mercedes Formel-1-Team vor. Pop-Kultur als Putzmittel gegen den Image-Staub quasi.
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Fabian Vogt
Autor(in) Fabian Vogt



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