News 09.01.2018, 12:09 Uhr

Computerspiel-Opa: Pong wird 45!

Zwei Balken und ein weisser Punkt sorgten vor 45 Jahren für die Videospielrevolution. Dies ist die Legende von Pong! PCtipp blickt zurück.
Im Jahr 2018 sind Videospiele millionenschwere Produktionen. Die meisten Titel befinden sich über drei Jahre in der Entwicklung. Die Gaming-Industrie setzt inzwischen mehr Geld um als Hollywood. Die Konsumenten freuen sich über detaillierte Landschaften, offene Spielwelten, Virtual Reality und den Trend des letztjährigen Weihnachtsgeschäfts: der neuen 4K-Auflösung.
Zwei Balken, ein Ball und der Punktestand: Das Spielprinzip von Pong ist ebenso simpel wie effektiv
Doch als Videospiele laufen lernten, da war der Weg, den dieses Medium einmal gehen würde, noch unbekannt. Bis heute gilt ein einfaches Tennisspiel als Wegbereiter für diese Form der elektronischen Unterhaltung. Und so ist Pong bis heute mitverantwortlich für die Revolution der Videospiele. Vor 45 Jahre erschien das Spiel und löste damit den Gaming-Urknall aus.

Am Anfang war das Holz

Die Geschichte der Videospiele führt viele Jahre zurück in die Vergangenheit. Natürlich gab es bereits vor Pong erste Versuche der digitalen Unterhaltung. Doch der wahre Anfang in diese Richtung erfolgte 1968 mit der Erfindung der sogenannten Brown Box durch Ralph H. Baer. Dieser unscheinbare Holzkasten bildete die Grundlage für die 1972 veröffentlichte Magnavox-Odyssey-Konsole.
Der erste Pong-Spielautomat erschien 1972. Bis 1974 waren es bereits 100'000 Geräte unterschiedlicher Hersteller
Denn bis dato gab es keine Gaming-Kultur oder Entwicklerszene, sondern lediglich einige Versuchsballons an Universitäten oder gar beim Militär. Ralph H. Baer beschritt also vollkommen unbekanntes Territorium und doch erschuf er die Grundlage für das Heim-Entertainment. Er liess sich die grundlegende Architektur für das Magnavox patentieren. Doch Pong selbst wurde letztlich von einem anderen klugen Kopf umgesetzt.

Die Pong-Revolution

Bei einer Präsentation des Magnavox Odyssey im Jahr 1972 spielte der Elektroingineur Nolan Bushnell ein an Pingpong erinnerndes Programm an. Im Juni 1972 nahmen Bushnell und Ted Dabney 500 US-Dollar in die Hand und gründeten damit die Firma Atari. Eigentlich hätte das Unternehmen Syzygy heissen sollen, doch dieser Name war bereits vergeben. Atari kommt aus dem Brettspiel GO und das später entworfene Logo zeigte eine minimalisierte Form des japanischen Bergs Fuji.
Das Magnavox Odyssey war eine der ersten Heimkonsolen. Es verfügte über keine Sound-Effekte, war dafür aber in der Lage, farbige Hintergründe zu erzeugen
Bushnell entwickelte 1972 den Spielhallenautomaten Pong und stellte diesen in einer Bar in Sunnyvale, Kalifornien auf. Wenige Wochen später rief der Besitzer der Kneipe an: Der Automat sei kaputt. Das war ein Trugschluss! Das Münzfach war einfach nur voll. Bushnell und Dabney erkannten schnell das Potenzial hinter dieser neuen Unterhaltungsform. Ihre Automaten wurden zum Verkaufsschlager.
Das einzige Problem: das Patentrecht. Magnavox fand heraus, dass Bushnell das Pong-Konzept offensichtlich geklaut hatte und verklagte Atari. Das noch junge Unternehmen musste 700'000 US-Dollar Lizenzgebühren zahlen. Die Atari-Gründer selbst verpassten die Chance, ihre Technik rechtzeitig zu patentieren. Dadurch wuchsen die Plagiate schneller, als sie reagieren konnten. Bereits 1974 sollen mehr als 100'000 dem Pong-Automaten ähnliche Geräte im Umlauf gewesen sein. Nur ein Drittel davon stammte tatsächlich von Atari selbst.
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