News 08.05.2006, 12:45 Uhr

Zweifelhafte Medikamententests

Zahlreiche Anwender ärgern sich in letzter Zeit über Spam-Mails, die eine Gewinn bringende Teilnahme an Medikamententests versprechen.
In Antispam-Newsgroups wie de.admin.net-abuse.mail und Konsumentenschutzforen (z.B. [1]) regt sich neuer Unmut. Seit kurzem werden in unerwünschten Spam-Mails angeblich Personen gesucht, die für eine Teilnahme an klinischen Medikamententests bis zu 4000 Euro (ca. 6000 Franken) erhalten sollen. Die beworbenen Websites heissen etwa meditester-gesucht.de oder tester-heute.de.
In den Mails wird behauptet, der Empfänger erhalte die Mail, weil er sich mit dieser Adresse in einen "Club-Newsletter" eingetragen oder an einem Online-Gewinnspiel teilgenommen habe. Da auch PCtipp-Mitarbeitende nicht davon verschont geblieben sind, wissen wir, dass der Absender des Spams zumindest bei der Adressherkunft bereits geflunkert hat.
Betrachtet man auch noch das Angebot, werden Erinnerungen an bekannte Abzock-Maschen (z.B. Simsen [2]) wach: Wer das Formular auf der beworbenen Website ausfüllt, gibt zunächst einmal sehr persönliche Daten preis, unter Anderem auch über den Gesundheitszustand. Weit unterhalb des "Senden"-Knopfes im Bewerbungsformular steht in einer recht kleinen Schrift, worum es dem Betreiber wohl wirklich geht: "Mit Absenden der verbindlichen Bewerbung beauftragen Sie die Firma MKAV, einen Datenbankeintrag sowie die Vermittlung zu Medikamententests vorzunehmen. Dafür werden laut den AGB einmalig achtzig Euro brutto berechnet."
Dann sind da noch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), die auf der Website nur schwer zu finden sind. Daraus erfährt man folgendes: "Hauptleistung der Firma MKAV ist die Aufnahme in die Bewerberdatenbank. Für den Bewerber fällt eine einmalige Gebühr in Höhe von achtzig Euro an, die bei Vertragsschluß fällig ist. Der Bewerber ermächtigt die Firma MKAV, die Gebühr bei Vertragsschluß vom Bankkonto einzuziehen, sofern bei der Anmeldung die Kontodaten angegeben wurden."
Ohne viel Phantasie könnte man daraus folgendes ableiten: Mailtext und Website sprechen zwar von "dringend gesuchten Testpersonen". Ob man aber nach Bezahlung der 80 Euro (ca. 120 Franken) tatsächlich vermittelt wird und die in Aussicht gestellte Summe verdient, steht auf einem ganz anderen Blatt.



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