Kommentar 30.10.2009, 07:00 Uhr

Tscheggsch?

Der PCtipp – das ist gemäss Slogan «die PC-Zeitschrift, die jeder versteht». Wir wollen auch für die verständlich sein, die sich nicht gut auskennen. Aber alles hat seine Grenzen.
Ich sitze im Büro mit jenem verdienstvollen Kollegen, der Woche für Woche den Support für unsere Webseite leistet. Der Klassiker ist, dass Leute sich nicht einloggen können und dann reklamieren (logisch: das geht viel schneller, als unsere Antworten unter «Häufige Fragen» zu lesen). Ich garantiere Ihnen: Man kann sich einloggen. Es funktioniert. Aber aus irgendeinem Grund gibt es immer Leute, die es trotzdem nicht schaffen.
Anrufen darf man meinen Kollegen zum Glück nicht, aber in besonders schwierigen Fällen entscheidet er sich selbst dafür, das Problem telefonisch zu lösen, weil es per E-Mail einfach nicht geht.
Aus einem Telefonat neulich zu schliessen, wusste der hilfesuchende Herr nicht a) was ein Browser ist b) was der Unterschied ist zwischen einem Browser und einer Webseite c) was der Unterschied ist zwischen dem Internet und einer Webseite d) ob er das Internet als solches nutzt oder nicht. Wie soll man so einem Menschen weiterhelfen, ohne vor Ort zu sein und unbeschränkt viel Zeit zu haben?
Und für mich stellt sich die Frage: Wie soll ich daneben noch einen Text schreiben?
Andererseits: Geht es mir selbst nicht auch so, dass ich manchmal die einfachsten Dinge nicht kapiere? Ich habe zum Beispiel dreieinhalb Jahre gebraucht, um herauszufinden, wie man den Aussenring einer Kochplatte meines Elektroherds einschaltet. (Man muss aufs Maximum drehen und dann einfach noch weiterdrehen, obwohl das gar nicht geht. Dann gehts.) Also vorsichtig sein mit Lästern. Solche Dinge werden mit zunehmendem Alter bestimmt nicht seltener.

Autor(in) David Lee



Kommentare
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Only-7
30.10.2009
unnötig!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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R.A.M
30.10.2009
eigentlich kann es denen ja egal sein, die kassieren ihr Geld. Jedoch ist es unfair gegenüber den betrogenen...

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thom45
30.10.2009
David Lee: Ich habe zum Beispiel dreieinhalb Jahre gebraucht, um herauszufinden, wie man den Aussenring einer Kochplatte meines Elektroherds einschaltet. (Man muss aufs Maximum drehen und dann einfach noch weiterdrehen, obwohl das gar nicht geht. Dann gehts.) Also vorsichtig sein mit Lästern. Solche Dinge werden mit zunehmendem Alter bestimmt nicht seltener. *klatsch_klatsch_klatsch* Der ist gut, wirklich gut. Ich erzähl jetzt auch einen. Meine Passion ist seit fruehster Jugend die Elektronik und seit mehr als 40 Jahren ist es auch Beruf. Da bastellte ich waehrend meiner Lehrzeit, damals in den 1960 Jahren, viel mit Vakuumröhren (Radioröhren) Schaltungen. Ohne, dass ich es beabsichtigte, hatte ich einen Oszillator und mit einer langen Antenne ausser Haus konnte ich etwa einen Kilometer weit auf Mittelwelle senden. Schon damals war mir klar, dass das gar nicht funktionieren kann, weil ich in diese Roehrenschaltung so gut wie keine Energie reinsteckte um auf Mittelwelle je so weit senden zu können. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Eine ewige Feedbackschlaufe verselbstständigte sich aus meinen Hirnwindungen... Es dauerte etwa 40 Jahre bis ich im Internet einen passenden Bericht gelesen habe, der mir so einleuchtete, dass ich mir an den Kopf langte und nicht verstehen konnte, dass ich nicht selbst auf die Lösung kam. Sie lag naemlich zum Greiffen nahe. Und der Clue. Es hat offenbar nicht nur mit dem älter werden zu tun, weil 40 Jahre lang ist man nicht alt.... :-)