Tipps & Tricks 18.11.2008, 14:00 Uhr

Beta-Version

Eine Beta-Version ist eine zwar lauffähige, aber noch nicht endgültige Version eines Programms. Viele Softwarehersteller führen vor der Lancierung eines neuen Produkts oder einer neuen Produktversion einen Beta-Test durch. Das bedeutet, dass sich alle oder ausgesuchte Anwender eine Vorab-Version der noch nicht ganz fertiggestellten Software installieren können. Die Teilnehmer an diesem Test sind angehalten, dem Hersteller allfällige Fehler zu melden.
Solche Programmfassungen werden meist von Technikern, Fachhändlern und ausgesuchten Testpersonen ausprobiert, damit letzte Fehlerquellen gefunden werden. Oft (z.B. bei Microsoft-Produkten) haben Beta-Versionen eine limitierte Laufzeit von z.B. 1 bis 6 Monaten.
Möglicher Ablauf solcher Testphasen
1. Preview- oder Alpha-Version: Solche Versionen sind in einem sehr frühen Stadium und sollen den Testern lediglich einige grundlegende Neuerungen des Programms zeigen. Viele Funktionen fehlen darin noch, auch die Gestaltung der Programmoberfläche ist noch nicht definitiv. Es kann mehrere solche Versionen geben.
2. Beta-Version: Die meisten Funktionen des neuen Produkts sind darin bereits enthalten. Aber noch können viele Fehler drin stecken. Meistens veröffentlicht der Hersteller im Abstand einiger Wochen oder Monate mehrere Beta-Versionen (z.B. «Beta 1», «Beta 2» usw.).
3. Release Candidate: Lässt sich etwa mit «Veröffentlichungskandidat» übersetzen und wird in der Softwarebranche mit «RC» abgekürzt. Hier sind die aus dem Beta-Test gewonnenen Erkenntnisse bereits umgesetzt. Ein RC enthält alle Menüs und Funktionen, die im fertiggestellten Programm vorkommen sollen. Wenn keine grösseren Probleme mehr auftauchen, entspricht der RC technisch dem Endprodukt. Sehr oft bleibt es darum bei einem einzigen RC, dem dann der eigentliche Release (Produkt ist fertiggestellt) folgt. Gelegentlich wird aber zwischen dem Release Candidate und dem Release noch ein RC2 oder gar RC3 nachgeschoben.
Sonderfall «ewige Beta»: Es gibt Hersteller, die ihre Produkte dauernd oder über extrem lange Zeit mit der Zusatzbezeichnung «beta» anbieten. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist Google. Jene Software funktioniert in diesem Quasi-Betastadium meistens schon recht gut.
Aufgepasst! Je nach Art des Programms und den installierten Komponenten kann die Beta-Version einer Software zu unvorhergesehen Problemen führen. Das reicht von gelegentlichen Fehlermeldungen bis hin zu Systemabstürzen oder Datenverlusten. Mit solchen Nebenwirkungen ist nicht zu spassen. Fortgeschrittene Anwender haben bessere Chancen, ihr System in solchen Notfällen wieder auf die Beine zu kriegen. Darum empfehlen wir einem PC-Einsteiger, aufs Benutzen von Beta-Versionen zu verzichten und auf die endgültigen Programmfassungen zu warten. Wir raten aus den gleichen Gründen auch generell davon ab, die Beta-Version einer Software auf einem produktiven System zu installieren; also auf einem PC, auf den Sie im Alltag angewiesen sind.



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