Tests 17.12.2012, 10:02 Uhr

App-Test: 1Password für iOS

Die beste Kennwort-Verwaltung erhält ein grosses Update mit viel Zucker drauf. Allerdings zahlen auch bestehende Anwender den Preis dafür.
Die Kennwort-Verwaltung 1Password gehört zu den Vorzeigeprogrammen unter OS X. Später fand die Software ihren Weg auf die Windows-Plattform, und zu guter Letzt gesellten sich iOS und Android hinzu. Die Android-Version befindet sich jedoch deutlich im Rückstand, so dass sich dieser Test auf die iOS-Version beschränkt.
Das Vorgehen von 1Password ist für diesen Typ von Software klassisch: In einer verschlüsselten Datenbank (256 Bit AES) werden alle Kennwörter, geheimen Notizen, Softwarelizenzen, Webzugänge und sogar Dokumente gespeichert. Das Hauptkennwort öffnet die Schatzkiste und macht den Weg frei für die einzelnen Einträge.
Verwaltung der Lizenzen, leider nicht immer mit dem Original-Symbol
Dabei besticht 1Passwort sofort durch seine gefällige Aufmachung. Alle Informationen finden eine passende Abteilung. Sie lassen sich ausserdem in Ordnern sortieren oder in einer Favoritenliste speichern, damit die wichtigsten Zugänge nicht aus einer endlosen Liste geklaubt werden müssen.
Integrierter Browser
Die Einschränkungen von iOS verbieten es, dass sich 1Password in Safari einklinkt und die Kennwörter automatisch ausfüllt. Deshalb bietet Version 4 einen integrierten Browser, der eine Website direkt innerhalb der App öffnet und die Anmeldedaten ausfüllt.
Synchronisierung über iCloud
Zu 1Passwords grossen Stärken gehört die Synchronisierung, denn niemand will seine unzähligen Kennwörter an verschiedenen Stellen eingeben. Bis anhin synchronisierte die App manuell über WLAN oder automatisch über Dropbox. Neu ist die eher unpraktische Synchronisierung über iTunes hinzugekommen, die sich nur für Leute empfiehlt, die jedem Cloud-Dienst misstrauen. Dafür gibt es jedoch keinen Grund, da die Datenbank von 1Password wie bereits erwähnt verschlüsselt ist.
Neu lassen sich die Daten auch über iCloud zwischen iOS-Geräten synchronisieren. Die Mac-Version bietet diesen Service noch nicht, allerdings soll er mit der nächsten Version nachgereicht werden. Da der Abgleich über Dropbox jedoch schon heute einwandfrei funktioniert, werden die meisten Anwender gut damit leben können. Zu erwähnen ist auch, dass sich die Dienste parallel verwenden lassen; eine Datenbank lässt sich zum Beispiel in der Apple-Welt über iCloud synchronisieren, während gleichzeitig der PC im Geschäft mit Dropbox gefüttert wird.
Winzige Fehler
Man muss wirklich suchen, um an 1Password 4 etwas bemängeln zu können. Der einzige Makel sind die kleinen hübschen Symbole neben einem Eintrag: Sie werden nicht immer synchronisiert, obwohl sie in der Mac-Version vorhanden sind. Doch wir sind guter Dinge, dass dieser Fehler in Kürze behoben wird.
Kostenpflichtiges Update
1Password zeigt mit dem Finger auf eine Schwachstelle im iTunes Store: Es ist den Programmierern nicht möglich, Updates kostenpflichtig anzubieten. Deshalb wird 1Password 4 als neue App verkauft, die auch von bestehenden Kunden bezahlt werden muss. Das ist lästig, aber andererseits kann man auch nicht erwarten, dass Updates bis in alle Ewigkeit kostenlos angeboten werden.
Immerhin wird 1Password 4 in einer Übergangsphase zum reduzierten Preis von 8 Franken angeboten. Die universelle App passt sowohl zum iPhone als auch zum iPad. Wer sich also dafür interessiert, sollte jetzt zuschlagen.
Fazit: 1Password darf sich rühmen, die wahrscheinlich beste Kennwort-Verwaltung auf irgendeinem Mobilgerät zu sein – erst recht, wenn die Datenbestände auch auf dem Mac oder PC eingesetzt werden. Der integrierte Browser, die Favoriten und die neue iCloud-Synchronisierung sollten auch für bestehende Anwender Grund genug sein, die Kreditkarte zu zücken.

Testergebnis

Oberfläche, Synchronisierung, Verwaltungs-Tools, Browser
Teilweise keine Synchronisierung der Symbole

Details:  Deutsch, ab iPhone 3GS, iPod touch 3. Gen., iPad 1, iOS 6.0

Preis:  Fr. 8.– (per 17. Dezember 2012)

Infos: 
https://itunes.apple.com/ch/app/1password/id568903335?mt=8

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Kommentare
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swissmac
17.12.2012
objektiv ... Gäbe es die gleiche App für Android, würde sie in der Luft zerrissen ... also nehmt die Bewertung mit der nötigen Vorsicht ....