Tests 16.10.2012, 08:36 Uhr

Test: FolderWatch 2.0.5 für OS X

Nur wenige Backup-Programme sind so zugänglich wie FolderWatch. Damit wird die Software zu einer interessanten Ergänzung für Apples Time Machine.
Backups: Alle wissen, dass man eines braucht, aber kaum jemand rafft sich regelmässig auf, um sie anzufertigen. Je einfacher und unkomplizierter eine Software funktioniert, umso besser die Chancen, dass man sich um dieses leidige Thema kümmert.
Für Mac-Anwender ist die mitgelieferte Time Machine fast ein Muss: Unsichtbar im Hintergrund legt sie Sicherungskopien an, trennt alte Versionen von den Neuen und stellt die Daten auf Knopfdruck wieder her. Trotzdem gilt Time Machine nicht als der Weisheit letzter Schluss, denn wenn die Backup-Platte voll ist, löscht die Software automatisch alte Sicherungen nach dem Prinzip «First in, first out». Deshalb empfiehlt sich eine zweite Sicherung mit einer konventionellen Backup-Software.
Hauptsache einfach
Sobald diese Erkenntnis gereift ist, empfiehlt sich ein Blick auf «FolderWatch». Die Software bietet weder zeitgesteuerte Backups noch die Sicherung auf Tape-Laufwerke oder andere Feinheiten – stattdessen vereint sie die wirklich relevanten Aufgaben in einem überschaubaren Fenster. Die Oberfläche ist zwar nur in Englisch gehalten, doch selbst ein bescheidener Wortschatz reicht, um die Software sicher zu bedienen.
Das Prinzip
FolderWatch orientiert sich bei der Arbeit an Ordner-Paaren. Im einfachsten Fall werden der Quell- und der Zielordner in das Programmfenster gezogen und fortan abgeglichen. Mehrere Paare können zu einer Gruppe zusammengefasst werden, so dass die Übersicht gewahrt bleibt. Diese Gruppen könnten verschiedene Websites, Kunden oder andere logische Zusammenstellungen umfassen.
Ordner werden mit Drag & Drop zusammengestellt
Die Synchronisierung erfolgt nur, wenn das Programm läuft. Solange FolderWatch geöffnet ist, überwacht es die Ordner in Echtzeit und startet den Abgleich, sobald sich die Daten ändern. Damit wird das Programm zu einer wertvollen Hilfe für Webdesigner, die regelmässig ihre Verzeichnisse mit den verschiedenen Websites abgleichen müssen.
Eine Gruppe mit mehreren Ordnerpaaren
Allerdings kann FolderWatch beim Tempo nicht ganz überzeugen. Eine hinzugefügte Textdatei wurde in den Tests ohne Verzögerung erkannt. Bis jedoch der Abgleich vollzogen war, dauerte es ziemlich genau 7 Minuten. Das Problem liegt nicht beim Dateitransfer an sich, sondern bei der Vorbereitung und der Kontrolle der Änderungen.
Ausnahmen bestätigen die Regel
In den erweiterten Einstellungen lassen sich Objekte gezielt ausschliessen oder hinzufügen. So lassen sich grosse Datenklumpen (wie etwa Virtuelle Maschinen) vom Backup ausklammern und manuell sichern, damit nicht wegen einer kleinen Änderung mehrere Dutzend Gigabytes neu transferiert werden müssen.
Regeln lassen sich auf jedes Ordnerpaar anwenden
Leider versteht sich FolderWatch nicht mit Paketen. Die Foto-Library von iPhoto und Aperture besteht zum Beispiel nicht aus einer riesigen Datei, sondern aus einem «Paket» – also einem Ordner, der sich als einzelne Datei ausgibt. Einige Programme wie ChronoSync erkennen solche Pakete und sichern nur, was sich im Inneren geändert hat. FolderWatch gehört leider nicht zu diesem Kreis. Als direkte Folge werden diese und ähnliche Datenansammlungen jedes Mal komplett neu gesichert, was die zu übertragende Datenmenge sinnlos in die Höhe treibt.
Fazit: FolderWatch überzeugt in der Handhabung und der Zuverlässigkeit. Da die Vorbereitungen zur Synchronisierung jedoch relativ lange dauern und Pakete nur als Ganzes erkannt werden, sollte das Backup über Nacht durchgeführt werden.



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