News 26.04.2001, 14:30 Uhr

Post: Sicher teurer

Mit «ymail secure» bietet die Post im Internet neuerdings den (teuren) E-Mail-Versand mit hoher Verschlüsselung an. Es geht auch billiger.
Die Post muss neue Einnahmequellen für ihr Internetportal Yellowworld.ch [1] finden. Den kostenpflichtigen ymail-Brief - verschickte E-Mails werden ausgedruckt und per A-Post zugestellt - dürften noch nicht gerade viele Netzbürger nutzen. Zu den Zahlen hält sich die Post aber bedeckt.
Lohnender scheint ymail secure: Die Post verspricht, damit könnten endlich vertrauliche Dokumente via Internet übermittelt werden. Anstatt wie gewöhnlich über mehrere Server läuft die ymail secure direkt zum Postserver. Es gibt also nur zwei Verbindungen: Vom Computer des Absenders zum gesicherten Server der Post und von diesem direkt auf den PC des Empfängers. Die Verbindung wird mit 128 Bit verschlüsselt und kann je nach Bedarf mit einem Passwort versehen werden.
Liegt die Nachricht bereit, erhält der Empfänger eine E-Mail mit einem Link. Ein Klick darauf, und er kann sich das Dokument vom Post-Server herunterladen. Der Absender hat jederzeit online die Möglichkeit, den Status seiner Sendung zu kontrollieren. Die Identität des Absenders stellt die Post mit einem etwas umständlichen Registrierungsverfahren fest: Teilnehmer müssen sich für ymail online anmelden und erhalten per Schneckenpost einen eingeschriebenen Brief mit dem Passwort.
ymail secure kostet Fr. 1.90 pro Versand, die ersten drei Sendungen sind gratis. Zugelassen ist jede Art von Attachment, der Umfang der Mails darf eine maximale Grosse von 5 Megabyte allerdings nicht übersteigen. Die Post setzt eine Lösung der US-Firma Tumbleweed Communications [2] ein.
ymail secure ist nicht die einzige Möglichkeit, aus einer Postkarte (was eine E-Mail-Nachricht sicherheitstechnisch eigentlich ist) ein Paket mit Vorhängeschloss zu machen. Einige Gratis-E-Mail-Betreiber wie Freemail.de [3] oder Hushmail.com [4] bieten das Versenden verschlüsselter E-Mails an, die zudem mit einem Zertifikat versehen werden. Wer E-Mails über Outlook Express und Co. verschickt, verwendet am besten Pretty Good Privacy [5], das in seiner neusten Version sogar eine Firewall enthält.



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