News 02.11.2005, 13:45 Uhr

Biometrie-Pass: Schweizer zahlen zu viel

Biometrie-Pässe verfügen über einen Chip, auf dem unter anderem ein digitalisiertes Gesichtsbild, Fingerabdrücke und Körpergrösse gespeichert sind. In Deutschland muss für die neuen Ausweise nicht mal halb so viel berappt werden wie in der Schweiz.
Der Tages Anzeiger [1] rechnet es in seiner heutigen Ausgabe deutlich vor. Der deutsche Staatsbürger zahlt für den neuen Biometrie-Ausweis umgerechnet gerade mal 90 Franken. Das ist sogar weniger, als die Schweizer für ihren momentan im Angebot stehenden Reisepass bezahlen, der 120 Franken kostet. Beim Biometrie-Pass geht der Bund aber in die Vollen: 250 Franken soll das rote Büchlein kosten. Bereits vor einiger Zeit hat sich deswegen der Preisüberwacher des Bundes, Rudolf Strahm, eingeschaltet, der auch im Tages Anzeiger nochmals klar stellt, dass man mit dieser Preispolitik nicht einverstanden sei.
Bundesrat Blocher müsse als zuständiger Departementsvorsteher noch mal über die Bücher, fordert die Zürcher Tageszeitung. Die Deutschen nämlich können die Kosten deshalb so tief halten, weil man gleich zu Beginn mit 8 Millionen Stück gerechnet habe, und nicht wie in der Eidgenossenschaft mit gerademal 100'000. Zudem wälze Deutschland nicht die gesamten Kosten auf die Bürgerschaft ab. Seit Dezember 2004 weiss die Schweizer Regierung laut Tages Anzeiger, dass im Falle eines Schengen-Beitritts der Biometrie-Pass spätestens 2008 zur Pflicht wird, und dass es deshalb durchaus Sinn gemacht hätte, den neuen Pass bereits in höherer Auflage in Auftrag zu geben, um so die Kosten besser zu verteilen.



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.