News 17.09.2004, 12:00 Uhr

Vom Anwalt zum Raubkopierer

In einer der grössten Razzien gegen Film- und Musikpiraten sind ein Münchner Anwalt und seine Komplizen festgenommen worden. Sie sollen illegal Kinofilme übers Internet angeboten haben.
Der Anwalt S. war Mitinhaber einer Münchner Kanzlei, die sich selbst gegen den unrechtmässigen Tausch von Computerspielen und Urheberrechtsverletzungen stark machte. Dies berichtet Der Tagesspiegel Online [1]. Heimlich soll der Anwalt jedoch Mitglied einer professionellen Raubkopierorganisation gewesen sein und deren finanziellen Angelegenheiten verwaltet haben. Die Gruppe vertrieb über die Webseite www.ftpwelt.com illegal Kinofilme, Musik und Software. Sie soll dabei fast eine Million Euro von rund 45'000 Kunden eingenommen haben.
Im "vermutlich grössten Schlag gegen kommerzielle Anbieter von Raubkopien", so Der Tagesspiegel Online, gelang es der Polizei den Anwalt und seine drei Komplizen aus Thüringen festzunehmen. Die Behörden kamen der Bande durch einen Hacker auf die Schliche. Er soll aus Ärger über die Aktivitäten der Kanzlei in das Computersystem der raubkopierorganisation eingedrungen sein. Dort habe er über Monate brisante Daten gesammelt. Der verhaftete Anwalt S. war angeblich noch in weitere dubiose Geschäfte verwickelt - so etwa als Chef einer Dialer-Firma.



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