News 02.05.2011, 11:50 Uhr

Hintergründe zu Googles Location-Tracking

Interne Mails aus der Google-Chefetage belegen das grosse Interesse des Internetkonzerns an den Standortdaten von Smartphones.
Nicht nur für Apple spielt die genaue Lokalisierung der Smartphone-Besitzer eine grosse Rolle. Auch Google will wissen, wo sich die Android-Smartphone-Benutzer befinden. Das belegen interne Mails, welche die US-Zeitung «San Jose Mercury News» veröffentlicht hat. Im April 2010 hatte Motorola angekündigt, bei den Android-Smartphones nicht den Lokalisierungsdienst von Google, sondern den Dienst vom Google-Konkurrenten Skyhook nutzen zu wollen. Google-Gründer Larry Page verfasste eine Mail an das zuständige Google-Team, als er von der Entscheidung von Motorola erfuhr. «Könnte ich eine Antwort darauf erhalten?», fragte Page in seiner Mail.
Skyhook und Google befinden sich gerade in einem Rechtsstreit. Skyhook wirft Google vor, Erfindungen im Bereich der Lokalisierung kopiert zu haben und mit unfairen Mitteln die Smartphone-Hersteller zur Nutzung von Google-Produkten zu bewegen. Die nun in der Öffentlichkeit aufgetauchten internen Mails sind Teil der Gerichtsdokumente zu diesem Verfahren.
Googles Android-Chef Andy Rubin schickte Larry Page umgehend eine Antwort, indem er darauf aufmerksam machte, dass die Lokalisierungsdaten für Google wichtig seien. Die Wichtigkeit dieser Daten hätte sogar zugenommen, nachdem es einen öffentlichen Aufschrei über das Sammeln von WiFi-Hotspot-Daten durch die Google-Street-View-Autos gegeben habe.
Sowohl Google als auch Skyhook nutzen WiFi-Hotspot-Daten, um den Standort des Smartphones zu ermitteln. Algorithmen messen die Distanz zu WiFi-Hotspots in der Datenbank und versuchen so, die Position des Smartphones zu errechnen. Die so ermittelten Daten sind genauer, als wenn man die Position über Mobilfunkmasten ermittelt. Das Wissen darüber, wo sich ein Smartphone genau befindet, ist für Unternehmen viel Geld wert. Diese Daten erlauben es ihnen, lokale Dienste anzubieten. Auf der anderen Seite mehren sich die Proteste der Smartphone-Besitzer, die das unwissentliche Sammeln dieser Daten als einen Verstoss gegen ihre Privatsphäre ansehen.



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