News 10.05.2004, 09:30 Uhr

Sasser-Wurm: Es ist noch nicht vorbei

Obwohl der mutmassliche Autor des Sasser-Wurms in Deutschland verhaftet worden ist, tauchte bereits gestern eine neue Variante des Schädlings auf. Antiviren-Experten glauben deshalb an eine organisierte Gruppe von Virenschreibern.
Am Wochenende verhaftete die Polizei einen 18-jährigen Teenager in der norddeutschen Stadt Rotenburg. Laut Aussagen der Behörden handelt es sich um den mutmassliche Programmierer des Sasser-Wurms [1]. Er wird auch verdächtigt, hinter dem Netsky-Wurm [2] zu stecken. Der junge Mann gab nach seiner Verhaftung zu, für Sasser verantwortlich zu sein. Er wurde mittlerweile von der Polizei nach Hause entlassen.
Den Hinweis, der zum Virenautoren führte, erhielten die Ermittler von einer Gruppe von Personen. Diese hat Microsoft letzten Mittwoch kontaktiert und informierte sich über die Belohnung von 250 000 US-Dollar, die das Softwarehaus auf den Virenschreiber ausgesetzt hat. Anschliessend versorgte sie Microsoft und die deutschen Behörden mit den notwendigen Hinweisen.
Die Polizei vermutet, dass der Verhaftete hinter allen Varianten (A bis D) des Sasser-Wurms steckt. Ausserdem soll es eine Verbindung zwischen dem 18-jährigen und den unzähligen Versionen des Netsky-Wurms geben. Gestern tauchte jedoch eine neue Sasser-Variante E auf. Antiviren-Hersteller Panda Software [3] hält es deshalb für wahrscheinlich, dass nicht nur eine Person, sondern eine organisiert Gruppe hinter dem Schädling steckt. Sasser.E entfernt zusätzlich den Bagle-Wurm von der Festplatte. Er beteiligt sich somit an der Schlammschlacht, die zwischen den Schreibern von Netsky und den Autoren von Bagle/Mydoom ausgebrochen ist [4].



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