News 09.09.2010, 07:57 Uhr

Geldfluss unter Telkos sinkt

Orange, Swisscom und Sunrise senken die Mobilfunkterminierungsgebühren, die sich die Anbieter untereinander verrechnen. Swisscom will die tieferen Preise an die Kunden weitergeben.
Für das Weiterleiten von Anrufen in fremde Netze verrechnen sich Orange, Sunrise und Swisscom sogenannte Mobilfunkterminierungsgebühren. Heute liegen diese bei 14 Rappen (Swisscom) und 17 Rappen (Orange, Sunrise). Die Preisdifferenz nennt sich Asymmetrie und wird durch den grösseren Marktanteil der Swisscom begründet: Die Chance, dass Orange- resp. Sunrise-Kunden ins Swisscom-Netz anrufen, ist grösser als umgekehrt.
Da diese Preise aber deutlich über dem europäischen Niveau liegen, wurden die Provider in den letzten Monaten hart kritisiert. Bis zum 1. Januar 2011 senken Swisscom, Orange und Sunrise deshalb die Gebühren um fast 50 Prozent. Ab dem 1. Oktober stellen Orange und Sunrise der Swisscom 10 Rappen pro Gesprächsminute in Rechnung. Swisscom verrechnet ihrerseits 8 Rappen. Drei Monate später, ab dem 1. Januar 2011, sinken die Preise nochmals auf 8,75 Rappen (Orange und Sunrise) sowie 7 Rappen (Swisscom).
Swisscom-Kunden sollen profitieren
Orange zeigt sich mit den erzielten Verhandlungsergebnissen und der beibehaltenen Asymmetrie von 25 Prozent zufrieden. Die tieferen Preise hat der Anbieter schon bei der Lancierung des neuen Angebots Orange Me an die Kunden weitergegeben: Der Anbieter verrechnet für Anrufe ins eigene Netz und in fremde Netze denselben Tarif. Sunrise hebt in der Medienmitteilung hervor, dass vor allem ausländische Telkos von der Preissenkung profitieren, weil diesen bei Anrufen in die Schweiz tiefere Kosten anfallen. Zudem würden die Einnahmen und der Gewinn sinken, da Sunrise weniger Gebühren von der Konkurrenz erhalte und sich kaum Kosteneinsparungen ergeben würden. Swisscom will im Zuge der tieferen Mobilfunkterminierungsgebühren die Tarife für Privat- und Geschäftskunden anpassen. Die neuen Preise würden derzeit erarbeitet.

Autor(in) Reto Vogt



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