News 20.11.2012, 12:24 Uhr

Digicams leiden unter Smartphone-Hype

Der Smartphone-Boom macht auch den Herstellern von einfachen Digitalkameras das Leben schwer. Die weltweiten Lieferungen verzeichnen 2013 einen Rückgang von 7,2 Prozent.
Das weltweite Liefervolumen von Digitalkameras wird im kommenden Jahr um 7,2 Prozent auf insgesamt 93,8 Millionen Stück abnehmen. Hauptausschlaggebend dafür ist, neben der generell schleppenden wirtschaftlichen Entwicklung, vor allem die hohe Nachfrage nach Smartphones. Die vier grössten ODMs (Original Design Manufacturers) aus Taiwan werden einen Rückgang von 12,3 Prozent verzeichnen und 2013 nur noch 36,3 Millionen Digicams liefern. Deren gemeinsamer Weltmarktanteil beläuft sich dadurch auf 38,8 Prozent. Gegenüber 2012 bedeutet das ein Minus von 2,3 Prozentpunkten. Hervor gehen diese Zahlen aus einer aktuellen Schätzung von Digitimes Research.
Smartphone-Nachfrage höher denn je
Immer mehr Konsumenten benutzen ihr Smartphone als Fotokamera. Durch die jüngsten Entwicklungsschübe in Sachen Bildqualität bei Mobile Devices geraten Digitalkameras mehr und mehr in den Hintergrund und verlieren im Kampf um den Kunden zunehmend an Boden. Während also Digicams aus der Mode kommen, hält der Erfolgslauf von Smartphones weiter an. Geschätzte 865 Millionen Smartphones werden 2013 ausgeliefert. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Wachstum von 30 Prozent. Im gesamten Handy-Markt beträgt der Smartphone-Anteil dadurch 43,9 Prozent.
Laut Digitimes Research werden hier insbesondere China, Russland, Indien, Indonesien und Südamerika als Wachstumstreiber fungieren. Von Google wird erwartet, seine Kontrolle über das gesamte Android-Ökosystem und die darin tätigen Produktionsfirmen noch stärker auszuweiten, wodurch andere Betriebssysteme wie jenes von Apple an Einfluss verlieren könnten. Zudem stehen Nokia und RIM (Research in Motion) vor wegweisenden Entscheidungen, während Amazon im kommenden Jahr voraussichtlich in den Smartphone-Markt einsteigen wird.
Canon Spitzenreiter
Gemessen an der Liefermenge wird 2013 Canon mit einem Volumenanteil von 18,5 Prozent Spitzenreiter bei den Digitalkameras sein, knapp gefolgt von Nikon mit 18,2 Prozent und Sony mit 14,9 Prozent. Auf den Plätzen vier bis neun rangieren Samsung Electronics (13,6 Prozent), Fujifilm (9,6 Prozent), Panasonic (7,5 Prozent), Olympus (6,4 Prozent), Casio (3,2 Prozent) und Pentax (0,6 Prozent). Unter den vier in Taiwan ansässigen ODMs hat Ability Enterprise den grössten Anteil mit 44,8 Prozent. Altek liefert 34,8 Prozent und der in die Kritik geratene Apple-Partner Foxconn Electronics verfügt über 16,4 Prozent.
Text: Pressetext.com/Sebastian Köberl

Autor(in) Pressemeldung



Kommentare
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swissmac
21.11.2012
Qualität Bis vor kurzem habe ich auch noch so gedacht und mich nun doch noch von einer Digitalen Spiegelreflex Kamera überzeugen lassen und ich muss sagen, der Unterschied ist GEWALTIG! Die Handy-Cams sind nicht schlecht, aber stossen v.a. bei schlechtem Licht an massive Grenzen. Wenn man dann die Fotos von Familienfesten am Abend oder in Innenräumen anschaut, dann macht sich schon schnell tiefe Enttäuschung breit, wenn man sieht, was mit grösserem Sensor und einem Mehrfachen an Licht möglich gewesen wäre. Denke, dieser Markt wird sich noch eine Weile halten können. Aber auch Reisezooms, die klein und schnell sind und bei gutem Licht durchaus mal mit 20x Vergrösserung ablichten, haben Vorzüge, von denen man mit dem Handy nur träumen kann. Somit denke ich, dass es zwar stetig ein wenig runter geht, aber verschwinden werden die Digicams noch lange nicht ...

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Euphrasia
21.11.2012
Wer einigermassen anständige Fotos schiessen will, wird das bestimmt nicht mit der Handykamera tun. Ich habe mir letzten Sommer eine Nikon Coolpix P7100 gekauft und bin davon restlos begeistert. Diese Kamera schiesst tolle Bilder, lässt sich bedienen wie eine Spiegelreflex und ist dabei so kompakt, dass sie bei mir auf jeder Wanderung dabei ist. Die Kamera des SGS2, die ja wirklich nicht schlecht ist, benutze ich nur, wenn ich keine andere zur Hand habe. Es gibt so viele Hobbyfotografen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass der Kameramarkt zusammenbricht. Die Digitalkameras werden immer besser und günstiger.

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ipool
21.11.2012
Für einen Schnappschuss mag ja ein Smartphone nicht schlechte Fotos machen, wer aber qualitativ etwas mehr will, braucht nun mal auch ein anständiges Gerät. Es ist eben schon ein Unterschied ob eine Mikrooptick mit einem sehr kleinen CCD Sensor das Bild aufnimt oder eine Spiegelreflex mit einem bis zu 35mm CCD. Der Unterschied ist einfach gewaltig.

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POGO 1104
21.11.2012
....Der Unterschied ist einfach gewaltig....wie auch die unterschiedlichen Ansprüche - ich wage zu behaupten, dass der Anteil der low-end Ansprüche bei ~95% liegt... o.s.t.

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jodelboy
21.11.2012
Ich würde auch sagen, dass die "normalen" Kompaktkameras langsam ausgedient haben. Eigentlich haben sie nur zwei grosse Vorteile gegenüber einem Smartphone: Einen richtigen Blitz (nicht irgendeine LED) und optischen Zoom. Im Alltag benutze ich nur die Handykamera (Sony Xperia S), z. B. um Fotos von PC-Etiketten zu machen, um sich nicht alles merken zu müssen. Wenn jedoch hochwertige Fotos gemacht werden müssen, kommt die 550d raus (Spiegelreflex) mit dem entsprechenden Equipment: - passendes Objektiv für den Einsatzzweck (möglichst portabel? möglichst viel Brennweite? Lichtstärke?) - Blitz - Stativ - M-Budget-Reflektoren (in meinem Fall bestehen sie nämlich nur aus zwei weissen Bettlaken :D) und und und.. Die meisten Leute werden halt einfach abgeschreckt von den ganzen technischen Begriffen ("Hä, Blende? Was blendet da?" - "Verschlusszeit - Kann man das Essen?") und scheuen den Aufwand und die Kosten. Es macht aber so viel Spass, mit dem ganzen Zeugs rumzuspielen :) Mit einer Spiegelreflex und dem Zubehör hat man definitiv viel mehr Optionen und Einstellungsmöglichkeiten als mit einer Kompaktkamera, was einem in bestimmten Situationen (Lowlight, hohe Entfernungen, Gegenlicht etc.) riesige Vorteile verschafft. Ich gebe meine Spielzeuge nie wieder her :cool:

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Kovu
22.11.2012
Smartphone-Kameras taugen nicht wirklich mehr als zum Dokumentieren bestimmter Dinge im Alltag. Um vernünftige Bilder zu schiessen braucht man mindestens eine Kompaktkamera, und dieselbe kann auch schon höheren Ansprüchen genügen wenn man damit umzugehen weiss. Ich selber hab ne Spiegelreflex, eine kompakte und eine stereo Kamera für 3D Bilder, und wenn ich in der Freizeit unterwegs bin begleiten mich die 3 eigentlich immer. Die Kompakte kommt wegen ihrer geringen Grösse auch gerne mal mit zur Arbeit ;)

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Emmure
22.11.2012
Bis vor kurzem habe ich auch noch so gedacht und mich nun doch noch von einer Digitalen Spiegelreflex Kamera überzeugen lassen und ich muss sagen, der Unterschied ist GEWALTIG! Die Handy-Cams sind nicht schlecht, aber stossen v.a. bei schlechtem Licht an massive Grenzen. Wenn man dann die Fotos von Familienfesten am Abend oder in Innenräumen anschaut, dann macht sich schon schnell tiefe Enttäuschung breit, wenn man sieht, was mit grösserem Sensor und einem Mehrfachen an Licht möglich gewesen wäre. Das ist ja eigentlich genau meine Meinung. Nur, da ich nicht Professionell fotografiere kommen nur knappe 5-10% der Fotos die ich schiesse in eben diese Kategorie. Bei einem anderen können dies sogar 15-20% sein, wieder bei einem anderen sogar nur 1-2%. Die Frage die sich ein jeder stellen muss ist, wie viel Prozent rechtfertigen für mich die Anschaffung einer besseren Kamera. Für mich waren die 5-10% genug, weil ich für diese zwingend eine Kamera mit Stativ und vor allem optischem Zoom benötige. Für viele andere wird aber unter 50% die Anschaffung einer Digicam kaum ein Thema sein. Und ja, diese Leute würde ich nicht zwingend in einem Forum für Computer und Technik wie dem hier suchen. ;)